Prolog

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Ich wähle hastig Steves Nummer. Nach einem Klingeln hebt er schon ab und ich höre eine weibliche Stimme, die ich aber nicht einschätzen kann. „Emma?", fragt er Bruchteile, nachdem er abgenommen hat und nachdem ich diese Frauenstimme gehört habe. „Steve! Wo bist du?", frage ich verzweifelt, aber bemüht nicht panisch zu klingen. „Zu Hause, aber ich bin nicht alleine. Was ist denn los?". Kraftlos sinke ich in mir zusammen. Ich hätte es besser wissen müssen. „Es tut mir leid, Steve", sage ich noch, bevor ich meinen Arm sinken lasse und mir das Handy aus der Hand in meinen Schoß gleitet und ich in ein tiefes, inneres Loch falle. Am Rand vernehme ich undefinierbare Wortfetzen von Steve, aber ich bin wie versteinert. Langsam laufen mir einzelne, lautlose Tränen die Wange herunter. Ich bemerke den Schein der Taschenlampen von meinen Verfolgern. Langsam stehe ich auf. Dass das Handy scheppernd auf den Boden fällt, bekomme ich nur halb mit. Ich gehe mit erhobenen Händen aus meiner Deckung. Jetzt ist es vorbei. „Das ist sie!", brüllt einer der Verfolger. Ich lasse mich mit immer noch erhobenen Händen auf die Knie fallen bereit abgeführt zu werden. Rabiat schnürt mir einer der Männer mit Kabelbinder die Hände ab, aber verziehe keinen Muskel in meinem Gesicht. Ich könnte mich wehren, aber ich tue es nicht. Ich fühle mich unendlich leer und gleichgültig. Ich blicke auf den Boden, aber ich höre, dass jemand mein Handy zerstört, indem er es zertritt. Steve.

'A'ohe loa i ka hana a ke aloha - Liebe kennt keine GrenzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt