Prolog

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Es war ein wirklich scheußlicher Tag. Ich meine, es ist eisig kalt mit Regen und einem eisigen Wind der durch die Straßen fegt. Dabei haben wir noch November! Na gut Ende November. Aber das schlimmste an diesem Schei... ähm... tollem Wetter ist, dass ich trotz Regenmantel und Regenschirm komplett nass bin. Fragt nicht warum. Es scheint als würde der Regen durch meine schöne Jacke sickern und sich in mir samt Kälte festsaugen. Zitternd zog ich meine Jacke enger um mich. Okay, ich gebe ja zu, dass ich selbst Schuld bin. Aber es ist Wochenende und zu Hause gibt es keine Schokolade mehr! Das kann ich doch nicht auf mir sitzen lassen! Ich BRAUCHE Schokolade! Punkt, Schluss, aus, Ende. Aber nicht nur ich bin Schuld! Ich meine, warum hat mir niemand zuhause Schokolade mitgebracht? Und warum ist dieser Schei... ähm tolle Laden auch so weit entfernt? Das macht doch gar keinen Sinn! Am liebsten hätte ich meinen ganz eigenen Laden direkt neben meiner Haustür mit allen möglichen Schokoladensorten. Das wäre doch mal ein Traum! Vor lauter Schwärmerei bemerkte ich nicht, dass etwas auf dem Pflasterstein lag und stolperte. Vor lauter Glück knallte ich auch noch der Länge nach hin, direkt in eine Pfütze. IHHHHHH!!! Ich richtete mich mit angewidertem Gesicht auf und starrte böse auf das etwas über das ich gestolpert bin. Doch mein böser Blick wich einem verwunderten. Was zur Hölle ist denn das? Es sah nicht nach einem Stein aus, sondern wie eine... Kiste. Aus Neugier wendete ich dem verhassten Teil meine Aufmerksamkeit zu. Auch wenn es die nicht verdient hatte... Ich sah mich um. In meiner Nähe war keiner. Hat die Kiste jemand verloren? In der Nähe war ein kleiner Bach. Oder ist das Teil hier angeschwemmt worden? Vorsichtig griff ich nach der Kiste. Es fühlte sich pappig und glitschig an. IHH! Ich schmiss es weg und es öffnete sich. Oder besser gesagt, teilte sich in 2 Teile. Das war gar keine Kiste! Es war ein Buch! Schnell rannte ich darauf zu und schloss es. Das Buch war vom Regen schon genug durchnässt. Schnell steckte ich das dicke Teil in eine Plastiktüte meiner Handtasche, die wegen meinem Sturz ziemlich ramponiert aussah. So, jetzt zum Laden und danach schnell nachhause und ansehen was ich da gefunden habe!

Mit Schoki gestärkt und nach einer stundenlangen Dusche saß ich an meinem Tisch und säuberte das Einband vom Buch. Es war über und über mit Schlamm bedeckt und so sehr an den Seiten verklebt, dass ich nur eine Doppelseite aufschlagen konnte. Deswegen saß ich eine ganz schön lange Zeit da, bis ich endlich das Buch sauber bekam und war erstaunt was ich da gefunden hatte. Es war dunkelrot, mit schwarzen Mustern verziert und goldenen Metallverzierungen an den Ecken. Es fühlte sich an wie altes Leder. Doch das seltsame war, dass es keinen Titel hatte. Ich drehte das Buch mehrmals herum, konnte jedoch weder Autor noch Titel, geschweige denn Verlag finden. Ich schlug das Buch auf der ersten Seite auf. Dort war eine Karte mit den seltsamsten Namen eingezeichnet. Da hieß ein Dorf „Felt" oder „Schtain" Aber auch „Haubtschtatt" oder „Fischendorf" war dabei. Ich blätterte weiter und auf der Seite stand gar nicht. Noch einmal umgeblättert und ein Name erschien. Liron stand in großen Druckbuchstaben mitten auf der Seite. Was ist ein Liron? Und irgendetwas war seltsam an der Schrift... Sobald ich auf die nächste Seite kam wusste ich auch was. Dort war nicht, wie zu erwarten, Druckschrift vom Computern sondern Handschrift. Hatte sich etwa jemand die Mühe gemacht und das ganze per Hand geschrieben?! Wer macht denn bitte so etwas Verrücktes! Und wirft das dann auch noch einfach so weg? Wirklich ein Jammer! Vor allen, weil die Schrift an den Rändern ganz verlaufen ist und man es nicht mehr lesen kann. Dennoch fing ich an zu lesen. Und konnte gar nicht mehr aufhören.

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