Kapitel 3

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Langsam wurde es kühler und die Nacht brach hinein. Ich bin vom Dorf Felt in einen nahegelegenen Wald gerannt. Die Frau hatte mich ja vor den Wachen gewarnt und ich wollte nun wirklich kein Risiko eingehen entdeckt zu werden. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was die Wachen überhaupt von mir wollen. Ich habe schließlich nichts getan. Und wenn doch dann habe ich nun wirklich keine Ahnung was. Ich schüttelte den Kopf. Ich muss etwas zum Übernachten finden! Aber, verdammt, wo denn nur? Ich lief schon seit einer Stunde durch den Wald und fand nichts. Ich schlug das Buch auf. Vielleicht gab es da ja einen Hinweis oder ... was ist das? Ich entdeckte in der Nähe des Pfeils ein Gebäude. Ich machte mich sofort auf den Weg.

Das Gebäude entpuppte sich als Stall. Bis auf 2 Pferde war dieser auch leer. Doch das war mir egal, sa ich komplett erschöpft war. Ich suchte mir ein Plätzchen an dem ich es mir gemütlich machen konnte. Ich entdeckte einen großen Haufen an frischem Stroh und entschloss kurzerhand, dass ich genau da übernachten werden. Ich ließ mich in den Heuballen fallen und schlief auch direkt ein.

Am nächsten Morgen weckte mich der Hunger. Nagender Hunger. Ich setzte mich auf und betrachtete meine Umgebung. Wo war ich? Das ist nicht mein Zimmer... Doch dann erinnerte ich mich daran, was passiert war. Aber wieso bin ich denn noch hier? Das ist doch NICHT REAL!!! Es ist nur ein Traum... Doch kann man in ein Traum so großen Hunger haben? Ich weiß es nicht... Ich stand auf und streckte meine müden Knochen. Dafür, dass es ein Heuhaufen war, hatte ich eigentlich ganz gut geschlafen. Ich stellte mir einen Tagesplan auf. 1. Essen finden. 2. Liron finden. 3. Keine Ahnung um ehrlich zu sein... obwohl... Ich könnte etwas Schokolade gut vertragen. Ja ich weiß, ein toller Plan! Doch jetzt muss ich mich erst mal umsehen und was essbares auftreiben. Ich sah auf die Karte. Es gab nur ein Ort mit etwas essbarem. Das Dorf "Felt", in dem ich schon gestern war. Also machte ich mich auf den Weg dahin und war nach kurzer Zeit da. Ich schlich zum Marktplatz und dann zum Stand der Apfelfrau. Leise und unauffällig schlich ich mich hinter Kisten geduckt zum Stand. In der Hoffnung, dass sie mir etwas abgibt flüsterte ich: "Kannst du mir bitte etwas geben? Ich habe Hunger." Sie sah mich überrascht an und flüsterte eindringlich: "Was machst du denn hier!? Du musst verschwinden, schnell! Warum bist du so dumm und kommst hierher?!" Sie gab mir einen Apfel und sagte leise: "Geh jetzt! Schnell! LOS VERSCHWINDE!" Ich lächelte sie dankbar an und schlich mich wieder auf dem selben Weg zurück. Doch plötzlich knallte ich gegen etwas Metallendes. Ich sah auf. Oh verdammt! "Wo hin des Weges, Trägerin?", fragte die Wache. Ähm... ups? "Ich ähm... wollte zur Bibliothek!", sagte ich ausweichend und deutete auf mein Buch, "es abgeben!" Er grinste mich wissend an. "Es gibt keine Bibliothek" Ich trat ein paar Schritte zurück. "Also... ähm... na dann..." Und ich knallte rücklings gegen noch mehr Metall. Oh nein. Sie hatten mich umzingelt. "Haben wir dich! Ey, bist du sicher, dass sie das ist?" "Sie hat das Buch! Klar ist sie es!" Plötzlich packte mich die Wache hinter mir und zog mich zu sich. Ich versuchte mich zu wehren, konnte mich jedoch nicht mehr bewegen. "Lass mich los!", schrie ich doch er lachte nur. "So dumm! Uns einfach in die Falle zu laufen!", lachte eine Wache neben mir.

"Hey", schrie plötzlich eine tiefe Stimme und alle blickten zu einem der Häuser auf. Dort stand jemand in einem schwarzen Umhang gehüllt. "Legt euch besser mit jemanden an, der euch ebenbürtig ist!" Wer ist denn der Idiot? Und wie ist er da rauf gekommen? Plötzlich blitze erwas Metallendes bei ihm auf. Der Idiot hat ein Messer! ICH WERDE STERBEN!!! Auf einmal sprang er vom Dach direkt auf eine Wache, stach zu und sprang zur nächsten über. Alles ging so schnell, dass ich nur aus den Augenwinkeln etwas erkannte. Doch dann kam er direkt auf mich zu. Das wars. Ich werde sterben. ABER ICH WILL NOCH NICHT STERBEN! Ich schrie: "Ich bin zu jung um zu sterben!" Doch er umrundete mich und brachte die Wache hinter mir um. Die Wache ließ mich los und stolperte von mir weg. Plötzlich war es ganz ruhig und ich sah die 4 Leichen um uns herum. Aus den Augenwinkeln sah ich wie eine sich in schwarze Splitter auflöste, doch der Kerl vor mir, machte mir viel mehr Angst. Und er starrte mich an. Ich drehte mich um und rannte weg. "Hey!", schrie der Mörder und ich hörte wie er mir folgte. "Verschwinde!", rief ich, doch plötzlich tauchte er neben mir auf. Er hatte mich eingeholt. "Willst du deinem Retter denn nicht danken?", fragte er und ich sah ihn an als wäre er total bescheuert. Das ist ein Mörder! "Verschwinde, Mörder!" Er seufzte genervt auf und zog mich in eine dunkle Gasse um mich umzubringen. "Nein!", rief ich und wollte mich wehren. Doch er war schneller, presste mich gegen die Wand und zog seine Kapuze zurück. Nein... das... kann doch nicht sein...! Schwarze Haare mit roten Strähnen und wild durcheinander, braun-rötlichen Augen die mich fokusierten und einem leichten Lächeln auf seinem Lippen. "LIRON?!", rief ich erstaunt. Ich fasse es nicht! Er nickte. Ich fasse es nicht! Da steht tatsächlich DER Liron vor mir! Und er sieht noch viel besser aus als ich es mir vorgestellt hatte. "Ganz genau der bin ich. Und du bist...?" "SIENNA!", rief ich aufgeregt ehe ich mich zur Ruhe zwang und hinzufügte: "Also... ähm... ich bin Sienna" Ich träume! Vor mir stand DER Liron, der so gut aussah und tatsächlich mit mir redete! "Aha, du heißt also Sienna?", sagte er und mir schmolz das Herz dahin. "Ich fasse es nicht! Ich bin ja so ein RIEEEEEEEEESEN Fan von dir! Krieg ich ein Autogramm!" Sofort hätte ich mir am liebsten die Hand gegen den Kopf geklatscht. Wieso musste ich ausgerechnet jetzt eine Fangirl-Attacke bekommen? Erst sah er mich verwundert an, doch dann er lächelte mich nur an und fragte: "Klar doch? In dein Buch?" Da ich eh nichts anderes hatte, hielt ich ihm das Buch hin. Er nahm es und auf einmal war er verschwunden. "HEY!", schrie ich nach einem kurzen Schockmoment. Dieser Dieb rennt mit meinem Buch weg! Ich setzte zur Verfolgung an und rannte ihm hinterher. Wie kann dieser Idiot es wagen?! "Bleib stehen!", rief ich und rannte in den Wald hinein. Doch er war viel schneller als ich. Da ich Sport hasste, war ich schon nach kurzer Seit so aus der Puste, das ich stehen bleiben und durchatmen musste. Sobald ich mich zusammengerafft hatte, lief ich in die Richtung von der ich dachte, dass Liron dahin gelaufen ist.

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