Kapitel 4

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Nach einer Stunde suchen gab ich es auf. Liron war verschwunden und unauffindbar. Ich befand mich mitten im Wald und wusste nicht was ich tun sollte. Erschöpft, verzweifelt und wütend ließ ich mich auf den Waldboden fallen. Liron ist so ein Idiot! Ich dachte er wäre ein netter, toller und coller Typ und was tut er? Beklaut mich! Aus lauter Wut schrie ich: "Liron du Idiot!" So. Jetzt fühlte ich mich schon etwas besser. Aber nun musste ich mir überlegen, was ich als nächstes mache. Was war noh gleich auf meinr To-Do-Liste? Ach ja... Liron, Liron, Liron. Wie blöd ich doch war! Ich will nach Hause! Ich will mich vor den Fernseher schmeißen, mir "How I met your mother" ansehen und dabei Schokolade futtern. Aber nein! Ich sitze in einem Wald fest. Ich stand auf. Ich musste hier raus und zurück zur Wiese! Irgendetwas muss ich übersehen haben. Oder Liron finden... Nein, die Wiese!

Also lief ich los. Ich schaffe das auch ohne Liron! Ich lief... und lief... und lief... Verdammt wo bin ich? ... Warte war ich hier nicht schon einmal? Ich lief weiter... Wieder der gleiche Ort. Oh nein, ich hatte mich verirrt! Liron, hilf mir! Halt! Nein, kein Liron! Ich fand die Wiese einfach nicht. Es ist zum Heulen. Verweifelt ließ ich mich auf den Boden fallen. Das wars. Ich werde hier einsam und allein, ohne Schokolade und Fernseher im Wald sterben. Ich setzte mich auf eine Wurzel. Wenn ich schon sterbe, dann in Würde! Und da kam mir eine Idee. Ich wollte gerade aufstehen und losgehen, als mir plötzlich etwas schweres auf den Kopf fiel. "Autsch!", rief ich und sah, dass das schwere Ding ein Buch war. Halt... es war MEIN Buch! Ich sah nach oben. Auf dem Baum saß Liron ganz bequem auf einem Ast und beobachtete mich. "Du Idiot! Was fällt dir ein, einfach mein Buch zu klauen!?", schrie ich ihn wütend an. "Na, du warst so leichtgläubig, da konnte ich einfach nicht widerstehen."  Ich sah ihn empört an. Er sprang von dem Baum herunter und ich schnappte mir schnell mein Buch und presste es an mich, damit er es nicht wieder klauen konnte. "Hast du eigentlich eine Ahnung, wie wertvoll dein Buch ist?" Ich schüttelte den Kopf. Ist Papier hier etwa selten? Oder brauchen die so dringend Brennmaterial? "Wieso? Ist doch nur ein Buch" Er seufzte genervt auf. "Wie wäre es mit einem Deal?", bat er an. Ich antwortete: "Mit dir? Ganz sicher nicht! Du beklaust mich doch eh nur wieder." "Tue ich nicht. Ich kann das Buch eh nicht verwenden. Das Buch ist in einer Schrift verfasst, die nur der Träger lesen kann." "Was? Wirklich?", rief ich entsetzt und er nickte. Aber das heißt ja... Ich rief: "Ich fasse es nicht! Du kannst nicht lesen!" Schockiert starrte er mich an. "Warte, was? ICH KANN LESEN!!! Man! Bist du wirklich so dumm, oder tust du nur so?", schrie er mich an. Autsch, das saß. "Nicht nett von dir...", sagte ich gekränkt. Doch er ging gar nicht darauf ein. "Hör zu. Ich möchte dir helfen, in Ordnung? Also dich hier zurecht zu finden und was du tun sollst. Im Gegenzug dafür möchte ich, dass du tust was ich dir sage." Ich überlegte. Einerseits ist Liron der totale Vollidiot. Anderseits bin ich ohne ihn total aufgeschmissen. "Aber hat das ganze nicht einen Haken? Du willst nur, dass ich tue was du sagst, oder? Das ist ziemlich wenig wenn du mir wirklich so viel helfen willst." Er sah mir in die Augen. "Ich erkläre es dir ein andermal, in Ordnung? Glaub mir, du bist die einzige die mir momentan helfen kann. Ich brauche dich Sienna, darum bitte ich dich, stimme bitte zu" Seine Blick hatte geradezu etwas flehendes an sich. Oh, wie süß! "N... Na gut. Du kannst mir helfen. Aber ich mache nichts, was ich nicht will, verstanden?!", sagte ich so streng wie möglich. Er lächelte mich an und mein Herz machte einen Hüpfer.  "In Ordnung", sagte er.  Dann zeigte ich ihm mein Buch und fragte: "Also. Was kann ich damit machen?" Er antwortete: "Uns ein Nachtquartier besorgen" Ich sah ihn verwirrt an. Ich kann doch nicht zaubern! Woher soll ich denn bitte ein Nachtquartier besorgen?! "Ähm... und wie...?" Er deutete auf das Buch. "Schlage es auf. Dort solltest du ein Stift auf der rechten Seite vorfinden. Nun suchst du die Stelle, an der das Geschriebene aufhört" Was für geschriebenes? Ich tat was er mir sagte und suchte das Buch durch. Nach der Karte und meinem Namen fing plötzlich das Geschriebene, von dem Liron sprach, aufzutauchen. Voller Staunen betrachtete ich die Schrift die von selbst auf  dem Papier erschien und laß ein wenig von dem was dort stand. Es war alles aufgezeichnet was ich bisher hier erlebt hatte. Vom stehen auf der Wiese bis zu dem Zeitpunkt als ich mit Liron sprach. Alles war da. "Und nun schreibe was ich dir diktiere.

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