8. Kapitel

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Als die Sonne den Himmel emporkletterte waren wir weiterhin im Wald unterwegs. Die letzten Stunden liefen wir in einem schnellen Schritt um den Wachen zu entkommen falls sie uns soch gefolgt waren. Aber mittlerweile war ich so kaputt, dass ich Liron anflehte eine Pause zu machen. "Liron, ich kann nicht mehr! Wirklich, bleib stehen!" Endlich blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Ich ringte um Luft und setzte mich auf den Boden. Liron sagte: "Na gut, wir machen eine Pause. Sei bitte so nett und schau mal im Buch nach wo genau wir sind. Ich tat was er mir sagte und holte das Buch hervor. Ich blätterte zur Karte und suchte unsere Pfeile. "Wir sind in der Nähe von einem Dorf namens Schtain.", teilte ich mit. "Kannst du erkennen wie weit es entfernt ist?" Ich studierte die Karte und schätzte ab wie viel Zeit wir benötigen würden. "Einige Stunden. Ich denke mal so 5 oder 6." Er nickte und sah mich dann an. "Gut wir machen etwas länger Pause und versuchen dann bis heute Abend dort hin zu kommen." Ich ließ mich ins Gras fallen. Ausruhen! Nebenbei steckte ich das Buch etwas ungeschickt wieder zurück in den Rucksack. Ich schloss meine Augen und genoss es endlich etwas Ruhe zu haben.

Als ich meine Augen wieder öffnete stand die Sonne am Himmel plötzlich an einer anderen Stelle. Irritiert setzte ich mich auf und sah mich um. "Endlich wach?" Ich erschrack und drehte mich um. Liron saß hinter mir und betrachtete mich. "Ähm...", war das einzige was ich heraus brachte als ich merkte, dass ich auf seinem Schoß geschlafen hatte. Oh mein Gott! Aber wie war ich da hin gelangt?! "Schon gut. Ich war auch etwas müde und habe mich ausgeruht." Er stand auf und nahm sich seinen Rucksack. Ich tat es ihm nach. Ich habe auf ihm geschlafen! Wie toll ist das denn!!! Er lief in die Richtung von Schtain los und ich folgte ihm mit einem Grinsen im Gesicht. Gegen Nachmittag lichtete sich der Welt und ein Dorf kam zum Vorscheinen. Am Abend kamen wir in dem Dorf an. "Wir gehen erstmal in ein Gasthaus", beschloss Liron und ich feierte innerlich. Kein doofer und harter Waldboden mehr! Obwohl Lirons Schoß schon ziemlich bequem war... Sienna, konzentrier dich! Durch die Straßen hindurch, auf denen zu dieser Uhrzeit nur noch wenig los war, liefen wir in Richtung einer kleinen Kirche. Direkt daneben erkannte man einen Gasthof mit großem Schild dran. "Die kleine Holzhütte" stand darauf geschrieben. Liron hielt mir die Tür auf und wir betraten einen Eingangsraum mit Theke und Warteraum. Links führte eine Treppe in die 2.Etage während auf der rechten Seite des Raumes Tische und Stühle standen. Während ich mich ein wenig umsah ging Liron direkt zur Theke, an der der Wirt saß. "Liron?!", fragte der Wirt überrascht. "Ja ich bins" "Liron, alter Freund!", rief er vergnügt und umarmte ihn kurz. Woher bitte kennen die sich?! Aber gut, Liron kennt eh zu viele Leute... "Wie gehts dir? Was macht das Geschäft? Genügend Kunden?", fragte er der Wirt. "Ach, nichts besonderes, so wie sonst halt auch. Aber sag wie gehts dir? Wo hast du dich die ganze Zeit nur herumgetrieben?" Sind die Freunde oder sowas?! Muss Liron nicht immer anonym bleiben, damit ihn niemand an die Wachen verpfeift?! Was soll das denn? Ich atmete tief durch und sah mir lieber den Raum an. In einer Ecke, die ich vorher nch gar nicht gesehen hatte, war eine kleine Bar eingebaut. Meine Beine schmerzten von dem langen Lauf und so hatte ich nach 5 Minuten keine Geduld mehr und stellte mich neben Liron. Doch dieser war so in ein Gespräch mit dem Wirt vertieft, dass er mich gar nicht bemerkte. Ich räusperte mich lauthals und unterbrach somit erfolgreich ihr Gespräch. "Ah, darf ich vorstellen? Das ist Sienna." Der Wirt lächelte mich an, doch ich sah ausdruckslos zurück. "Soso, das ist also die neue Trägerin?", fragte er an Liron gewandt und ich wurde aufmerksam. Woher wusste er das? Oder hatte Liron ihm das erzählt?  "Jup. Wir bräuchten ein Zimmer. Hast du gerade was frei?" "Ja, da sollte ich was haben..." Der Wirt öffnete ein Buch und sah sich dort die Einträge an. "Für wie lange denn?", fragte er und Liron antwortete: "So 2 oder 3 Tage. Ich weiß es noch nicht genau." Der Wirt antwortete nach einer Weile: "Ich hätte ein Doppelzimmer in der Zeit frei. Leider hat es ein Doppelbett. Ist das denn in Ordnung?" Ein Doppelbett? Ja, ich kann neben Liron in EINEM BETT schlafen!!! Wie toll ist das denn?! Ich beschloss den Wirt zu mögen. Ein Doppebett mit Liron! "Ich reserviere dir das mal für 4 Nächte vor. Könntest du mir die ersten 2 schon zahlen? Ich stehe gerade nicht im Goldregen..." "Na klar, warte kurz" Liron bückte sich herunter und schnürte seinen Schuh auf. Ganz Klischeemäßig holte er einen kleinen klimpernden Beutel mit Münzen hervor. WO HATTE DER DENN DAS BITTE HER??? Liron bezahlte und der Wirt sagte, dass wir in einer Stunde in das Zimmer einziehen können. Bis dahin würde die Köchin uns ein warmes Abendessen vorbereiten. Wir setzten uns an einen der herumstehenden Tische und ich seufzte erleichert auf. Endlich mal sitzen!

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 11, 2018 ⏰

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