Welcome in Las Vegas

420 25 5
                                    

Lucifer
"Ich liebe dein Auto! Sollte dein Bruder dich wieder in die Hölle zurückbefördern, darf ichs haben?"
Ich machte eine Vollbremsung, was zur Folge hatte das Johns Kopf mit Karacho gegen die Scheibe knallte. Er fluchte während ich triumphierend grinste.
"Um eins klarzustellen. Das nächste mal wenn du auch nur die Andeutung machst mein Bruder könnte gegen mich gewinnen bist du nicht im Auto sondern unterm Auto. Dann kannst du Dolor Gesellschaft leisten, klar so weit?"
John nickte langsam und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Ich würde ja sagen ich hätte Mitleid mit ihm, doch sowas kannte ich nicht. Ich trat aufs Gas und das Caprio schoss vor. John der das nicht erwartet hatte knallte erneut mit dem Schädel gegen die Scheibe.
"Verdammt Lucifer, das tut weh!"
Ich zuckte nur mit den Schultern und fuhr ohne Rücksicht weiter. John krallte sich seinen Gurt und schnallte sich an. Dann drückte er sich in den Sitz um nicht die ganze Zeit durchgeschüttelt zu werden. Eine Zeit lang fuhren wir schweigend weiter, bis auf Johns Warnung, Vorsicht, da ist eine Katze oder Verdammt es war rot, die ich weitgehend ignorierte. Ich fuhr 24 Stunden durch, wovon John die letzten zwölf verschlief, bis wir endlich am Las Vegas Schild vorbeikamen.
"Welcome in Las Vegas!"
Rief ich und John schreckte auf und hätte sich fast wieder den Kopf angehaut.
"Was? Wie? Wir sind schon da? Ich dachte man braucht mindestens... 37 Stunden nach Vegas."
"Nun, ich schaffe es in 24 Stunden. Wie du siehst!"
John runzelte die Stirn. Ich musste nicht seine Gedanken lesen um zu wissen was er dachte. Er wollte wissen wie ich es geschafft hatte. Kurz war ich dazu geneigt es ihm zu verraten, verwarf den Gedanken aber wieder. Er musste nicht alles wissen. John sah verträumt aus dem Fenster.
"Vegas! Ich wollte schon immer mal hier her!"
"Ich erkenn keinen Unterschied zu all den anderen Menschenstädten."
"Das ist doch nicht dein Ernst? Mann Lucifer, wir sind in Vegas! Lass die Party starten!"
Ich schüttelte nur den Kopf. Ich konnte seinen Enthusiasmus nicht verstehen, aber was solls. Wenns ihn glücklich macht, nervt er mich wenigstens nicht allzu oft. Endlich erreichten wir unser Hotel. Das Aria Sky Suit Hotel, Casino inkludiert. John blieb der Mund offen stehen.
"Wir wohnen im Sky Suit Hotel? Das ist das teuerste Hotel in Vegas!"
"Ich kanns mir leisten!"
John steckte die Hände in die Hosentasche und grinste.
"Ich finds eigentlich gar nicht so schlecht dir meine Seele verkauft zu haben."
"Du hast mir deine Seele nicht verkauft!"
"Ansichtssache!"
Ich verdrehte die Augen und schlenderte an John vorbei.
"Was ist mit dem Gepäck?"
Rief er mir hinterher. Ohne mich umzudrehen winkte ich ab.
"Für den Preis sollte es von selbst ins Zimmer fliegen! Und jetzt komm, ich will ins Casino!"

Gabriel
"Eigentlich versteh ich mich gut mit meiner Familie. Hin und wieder gibt es zwar den ein oder anderen Konflikt, aber das ist halt so. Wäre da nicht mein jüngster Bruder. Er macht eine...schwere Zeit durch und ich versuche ihm dabei zu helfen, aber er ist einfach zu stur um meine Hilfe anzunehmen!"
Ich griff nach meinem Glas um einen Schluck zu nehmen als mir wieder einfiel das da Alkohol drinnen war und es schnell wieder wegstellte. Ich würde auf gar keinen Fall sündigen, vor allem nicht da ich ganz genau weiß das Dad es herausfinden würde. Nur blöd das ich ohne ein Getränk zu bestellen nicht herkommen konnte, und ich wollte nicht blöd vor Emma dastehen, indem ich in eine Bar kam um Wasser zu trinken. Das wäre etwas auffällig.
"Sie sind ein toller Bruder, wenn Sie ihm helfen obwohl er Sie so behandelt."
"Das weiß ich doch! Wieso will er es nicht einsehen?"
Ich verstummte als ich merkte wie eingebildet das klang, doch Emma lachte nur freundlich. Ihr Lachen war wunderschön.
"Wollen Sie mal mit mir Essen gehen?"
Warte was? Hab ich das gerade wirklich gesagt?
"Sie wollen mit mir ausgehen?"
Emma sah mich erstaunt an. Nein! Rief mein Verstand, aber meine Stimme wollte nicht hören.
"Ja, nur zu gerne!"
Halt stop! Das kann ich nicht machen! Sie ist ein Mensch!
"Ich kenne ein nettes Restaurant ganz in der Nähe. Ich lade Sie ein!"
Was mach ich nur da?
"Gerne. Morgen um acht?"
"Ich freue mich schon!"
Emma lächelte mich glücklich an und drehte sich um, um einen anderen Gast zu bedienen. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen. War ich wahnsinnig? Ich habe gerade die wichtigste Regel von Vater gebrochen! Ich wollte aufstehen um abzusagen aber als ich Emma sah wie sie lächelnd ein Tablett mit Gläsern zu einem Tisch brachte, sank ich wieder auf den Stuhl. Ich konnte nicht absagen. Ich wollte mit ihr ausgehen, egal was Dad dazu sagt.

Highway to HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt