Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas

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Lucifer
"Schwarz gewinnt!"
Ich grinste triumphierend und krallte mir mein gewonnenes Geld.
"Das Spiel mach so viel mehr Spaß wenn man immer gewinnt!"
"Wenn man es genau nimmt gewinnst du nicht, du betrügst!"
Flüsterte John hinter mir. Ich zuckte bloß mit den Schultern.
"Ich bin der Teufel, was erwartest du? Außerdem ist es kein Betrügen wenn ich nicht aufflieg. Und ich kann nicht auffliegen da keiner beweisen kann, das ich das Roulett manipuliere. Das ist das Problem an euch Menschen. Ihr seid so beschränkt, wenn ihr euch etwas nicht erklären könnt, gibt es das nicht! Und jetzt halt die Klappe, ich muss mich konzentrieren."
John verdrehte die Augen, schwieg aber. Zufrieden drehte ich mich wieder zurück und setzte ein charmantes Lächeln auf.
"Wollen wir?"

Gabriel
Ich betrachtete im Glas mein verzerrtes Spiegelbild und versuchte den Wein im Glas zu ignorieren. So ungern ich auch Alkohol bestellt habe, ich hatte keine andere Wahl. Ich hab bemerkt das alle Menschen bei der ersten Verabredung in einem noblen Restaurant Wein tranken.
"Wollen Sie bestellen Sir?"
Ich stellte mein Glas ab und sah zu dem Kellner der mich erwartungsvoll anstarrte. Ich schüttelte den Kopf.
"Nein danke, ich warte auf jemanden."
"Wie Sie wünschen Sir."
Ich nickte nur und starrte wieder auf mein Glas. Vielleicht sollte ich einen Schluck probieren. Nur einen kleinen.

Lucifer
"Noch einen!"
Der Barkeeper schenkte zum fünften Mal das Stamperl voll. Als er die Flasche wieder zurücknehmen wollte, hiel ich ihn auf und nahm ihm die Flasche weg.
"Die brauchen wir noch!"
Der Barkeeper nickte nur. Ich drehte mich zu John und hob mein Stamperl.
"Ich hätte niemals gedacht das ich mal mit dem Teufel trinken würde!"
Meinte John lachend und hob ebenfalls sein Stamperl. Ich grinste.
"Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas!"
"Auf Vegas!"

Gabriel
Erstaunt sah ich den Wein an. Der war eigentlich gar nicht schlecht! Sofort verwarf ich diesen Gedanken wieder. Gar nicht schlecht? Unsinn! Das war Alkohol, das Getränk des Teufels. Also... das Getränk von meinem Bruder. Ich schüttelte den Kopf und stellte das Glas weg. Schließlich musste es für den ganzen Abend reichen. Ich wollte es ja nicht übertreiben.

Lucifer
"Noch eine Flasche!"
Rief John dem Barkeeper zu und winkte mit der leeren in der Luft. Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
"Hältst du das denn aus?"
"Das kann man nur durch eins herausfinden! Immer mehr Alkohol! Barkeeper!"

Gabriel
"Schön Sie wiederzusehen Mr. Coelum."
Ich sprang auf und drehte mich lächelnd um.
"Ms. Jessen, was für eine Freude! Sie sehen zauberhaft aus!"
Sie lächelte und nahm meine Hand. Ich führte sie zu meinen Lippen bevor ich sie losließ um ihr den Stuhl zu richten. Mit einem leisen Lachen ließ sie sich nieder.
"Mr. Coelum, Sie sind ja ein richtiger Gentleman!"
Ich ließ mich ihr gegenüber nieder und lächelte sie an.
"Wieso duzen wir uns nicht? Gabriel!"
"Emma!"
Sie lächelte mich schüchtern an. Ihre Augen glänzten wie zwei Diamanten und ich musste unwillkürlich ebenfalls lächeln.

Lucifer
"Sie kommen also aus New York, Mr. Tenebris?"
"Nun, ich lebe erst seit kurzen in New York. Und hübsche Frauen dürfen mich Lucifer nennen!"
"Ich bin Jelsea!"
Sie warf ihre braunen Haare kokett nach hinten und beugte sich näher zu mir.
"Also Lucifer. Wie kommt man zu so einem Namen? So wird dich auch der Teufel gennant!"
"Tatsächlich..?"
Jelsea nickte und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Diese Frauen in Vegas sind ja noch viel leichter zu manipulieren und rumzukriegen als die in New York. Ich sah zu John der sich ebenfalls gut unterhielt. Die Blondhaarige vom Rouletttisch konnte ihre Augen einfach nicht mehr von ihm losreißen.

Gabriel
"Der Abend war wunderschön!"
Ich lächelte Emma an die vor ihrem Auto stand.
"Vielleicht könnten wir diesen Abend wiederholen?"
"Unbedingt!"
Erleichtert lächelte ich sie an.
"Dann auf bald, Emma!"
Immer noch lächelnd stieg sie ins Auto und winkte noch einmal bevor sie losfuhr. Ich starrte dem Auto hinterher bis es um die Ecke bog. Im selben Moment verschwam alles vor mir und ich stand plötzlich nicht mehr vorm Restaurant sondern in einem leeren, weißen Raum.
"Gabriel!"
"Vater!"
Überrascht drehte ich mich um und sah Dad auf mich zukommen. Sofort hatte ich Gewissensbisse wegen Emma. Dad blickte mich verständnisvoll an.
"Keine Sorge. Ich bin nicht wütend. Du kannst nichts dafür. Auch göttliche Wesen sind dazu fähig zu lieben."
Ich atmete erleichtert auf, aber meine Erleichterung hielt nicht lange an.
"Aber! Du darfst nicht vergessen wer du bist! Du kannst niemals mit dieser Frau zusammensein. Ich brauche dich hier! Außerdem ist sie sterblich, irgendwann würde sie von dir gehen und es würde dein Herz brechen. Genauso wie bei deiner Schwester!"
Ich senkte den Blick. Vater hatte Recht. Azraela hatte den Fehler gemacht sich zu verlieben und als er gestorben ist, ist auch ein Teil von ihr gestorben. Der Kummer hat sie so weit getrieben das sie versucht hatte ihn von den Toten zurückzuholen. Und das ist nicht gut gegangen.
"Ich verstehe, Vater!"
Flüsterte ich leise. Vater lächelte mich an.
"Dann geh jetzt. Und lass dich von nichts von deiner Aufgabe ablenken. Finde Lucifer und bring ihn zur Vernunft! Und wenn er nicht hören will, schick ihn wieder zurück!"

Highway to HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt