I'm on Fire

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"Ist es heiß dort unten? Und diese verlorenen Seelen, sind die in einem grünliche Fluss und schreien nach Hilfe? Oder verbrennen sie in einem Höllenfeuer?"
"Stirb und finds heraus."
John stellte sich mir in den Weg und verschränkt die Arme.
"Komm schon Lucifer, du kannst nicht erwarten das du mir sagen kannst du bist der Teufel und ich dann keine Fragen stelle."
Ich drängte mich an ihm vorbei.
"Ich hab es dir nicht gesagt, du hast es zufällig herausgefunden."
Ich drehte mich um, doch John war weg. Schon wieder. Wie zur Hölle kann er sich so schnell unbemerkt wegschleichen? Vor mir? Ich entdeckte ihn vor drei Gemälden stehen die nebeneinander hangen. Mit finsterer Miene ging ich zu ihm.
"Hör auf damit!"
"Womit?"
"Immer ganz plötzlich zu verschwinden."
"Oh, habe ich etwa den Fürsten der Finsternis verärgert? Ich sollte mich in Acht nehmen, ansonsten schmeißt du mich noch in die Tiefen der Hölle!"
"Du meinst den Tartaros. Und ja vielleicht mach ich das ja!"
John grinste nur. Ich kniff die Augen zusammen. Machte er sich etwa über mich lustig? Wo war der verängstigte Feigling von letzter Nacht hin?
"Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden? Du weißt das ich dich mit einem Fingerschnipsen Höllenqualen erleiden lassen kann."
"Aber das wirst du nicht."
"Wie kannst du dir da so sicher sein?"
"Wenn du das wolltest, hättest du es längst getan! Du kannst dich so viel weigern wie du willst, irgendwann wirst du dir schon eingestehen das du mich magst!"
Ich lachte verächtlich.
"Du überschätzt dich gewaltig."
"Reds dir nur ein!"
Mit einem wissenden Zwinkern schlenderte er bei mir vorbei und ließ mich neben den drei Gemälden stehen. Ich ballte die Fäuste und wollte einen Feuerball auf den arroganten Zwerg schießen, brachte es aber nicht über mich. Fluchend drehte ich mich zu den drei Gemälden um und wollte statdessen sie abfackeln, hielt aber inne. Auf dem einen sah man ein Wirr Warr von Farben und Formen. Ich erkannte einfach keinen Sinn dahinter. John sagte immer, in diesen abstrakten Gemälden sähe jeder was anderes. Und was auch immer man sieht, sagt etwas über einen aus. Wie er ist im Inneren und so weiter. Ich sah nur etwas Farbe auf einer Leinwand. Sonst nichts. Während ich noch überlegte wanderte mein Blick zum nächsten Bild. Es war das schreckliche Abendmahl. Ich verzog das Gesicht und mein Blick wanderte schnell weiter zum dritten Gemälde. An diesem blieb mein Blick länger hängen. Es zeigte zwei Gestalten. Die eine war ein strahlender Engel mit ausgebreiteten Flügel. Die andere war eine hässliche Kreatur mit Hörnern die gebeugt vor ihm kniete. Ich sah auf das kleine Schild das darunter hing. Erzengel Gabriels Sieg über das Böse. Ich wusste ganz genau wen dieses Böse darstellen soll. Mich! Ich konnte mich gerade noch so beherrschen das Gemälde in Brand zu stecken. War das die Vorstellung von mir? Ein hässliches Wesen? Und meine ach so tollen Brüder werden als makellos und wunderschön dargestellt! Dabei bin ich definitiv der Schönste von uns fünf. Ich wirbelte herum und stürmte aus den Raum und hätte dabei beinahe John umgerannt der mich erschrocken anstarrte.
"Scheiße Mann, du brennst!"
Ich versuchte wieder runterzukommen, oder wenigstens das Feuer um mich herum zu löschen. Als das Feuer größtenteils erstickt war, traute sich John wieder in meine Nähe.
"Jetzt auch mit der Gefahr das wieder die Hölle losbricht, was war das?"
"Feuer!"
"Na das hab ich auch gesehen! Ich weiß ja nicht ob das für dich normal ist, aber fängst du des Öfteren an zu brennen?"
Ich seufzte, ich wusste er würde keine Ruhe geben bevor ich ihm keine Antwort gab.
"Normal ist so relativ. Ich würde sagen es passiert hin und wieder, wenn ich aufgebracht bin. Meistens ist es dann besser mich in Ruhe zu lassen, denn ich habe schon wegen weniger etwas in die Luft gejagt!"
John schien nicht genau zu wissen wie er darauf reagieren sollte, weswegen er einfach gar nichts sagte. Was ihm definitiv das Leben rettete.

Highway to HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt