Kapitel 40

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Charletts Sicht:

Kurz nachdem der Film zu Ende war rief mein Bruder mich an und befahl mir nach hause zu kommen und ihn abzulösen auf Benny aufzupassen. Er war mal wieder total angepisst. Ich hatte es langsam satt. Was war denn bitte passiert? Ich wurde echt nicht schlau aus ihm. Irgendwas plagte ihn. Er hatte nur noch schlechte Laune und ließ seinen Groll andauernd an mir aus. Es fing an mir richtig auf den Keks zu gehen.

Sollte er sich doch in seinem Zimmer einsperren und vor sich hin schmoren aber er sollte es nicht an mir, seinen Freunden und dem Rest der Familie auslassen.

Die fahrt über unterhielten Jason und ich uns über Musik. Mir fiel auf, dass es mir immer leichter gelang mich mit Jason zu unterhalten, ohne bei jedem Wort zu stottern oder bei jeder Bemerkung rot wie eine Tomate anzulaufen. Ich genoss es sogar mich mit ihm zu Unterhalten. Ich mochte es, dass wir nicht den üblichen Smaltalk hielten. Es waren besondrere Gespräche an die man Stunden später noch dachte.

Doch ein ungutes Gefühl überkam mich immer wieder. Mochte er mich wirklich? Ich zweifelte. Es war alles so unberechenbar und so surreal. Die Leute in der Schule würden mich für eine Lügnerin halten, wenn ich ihnen alles erzählen würde. Außerdem dachte ich die ganze Zeit über das nach, was Morena heute in der Mensa gesagt hatte. Er hatte mit Ashley Schluss gemacht und mit Melanie rumgemacht. Irgendwas musste an all dem Falsch sein. Wir waren beide aus komplett unterschiedlichen Welten.

Er war so viele Jahre ein Arschloch gewesen, hatte mich keines Blickes gewürdigt und mich immer ausgelacht und für den letzten Freak gehalten, warum mochte er mich auf einmal?

Ich hatte Angst. Ich hatte Angst verletzt zu werden, dass kribbeln bei seinen Berührungen, bei seinen Blicken und seiner Anwesenheit linderte diese Angst nicht wirklich. Ich merkte wie ich viel zu viel fühlte und ich wusste nicht was ich damit anfangen sollte. Es war hundert Prozent klar das er nicht an mir interessiert war sich sondern irgendetwas beweisen musste.

Ich fühlte wie dieses flaue Gefühl in meinem Magen sich immer weiter ausbreitete.

Wenig später kamen wir bei meinem Haus an. Ich lächelte ihm zu. Es breitete sich Stille aus. Sollte ich mich einfach abschnallen und gehen? Das wär vielleicht das Beste. Grade als mein Anschnaller schnallte spürte ich das Jason mich beobachtete. Ich hob meinen Blick und seine Augen durchbohrten mich. Ich war wie gefesselt von seinen Augen, sodass es mir unmöglich wurde den Blickkontakt abzubrechen.

Sein Blick löste sich von meinem und wanderte zu meinen Lippen. Ich war wie gelähmt, ich konnte mich nicht rühren. Alle Fasern meines Körpers waren wie versteinert. Was hatte er vor?

Dumme frage es war klar was er vor hatte. Er kam mir immer näher und ich spürte wie mein Herz anfing wie wild in meiner Brust auf und ab zu hüpfen. Alles in mir kribbelte und ich war wie elektrisiert. Als er mich leicht berührte und die Haarsträhne aus meinem Gesicht strich, die sich so eben aus meinem Zopf gelöst hatte, hätte ich schwören können das es mir einen Stromschlag versetzte.

Er machte keine Anstalten die Hand wieder wegzunehmen, denn jetzt fing er an ganz leicht über meine Wange zu meinem Kinn zu streichen.

Mit halbgeöffneten Lippen blickte ich ihn wie versteinert an. Mein Atmen stockte und ich vergaß zu atmen. Ich blickte verlegen nach unten, ich konnte seinem Blick nicht stand halten. Ich verkrampfte. Ich wusste nicht was mit mir geschah. Ich konnte überhaupt nicht küssen, ich wusste nicht wie. Ich hatte Angst. Ich war unsicher und das mulmige Gefühl von Zweifel stieg wieder in mir auf.

Seine Hand führ langsam unter mein Kinn und hob es so an, dass ich gezwungen war in anzuschauen. Dann kam er mir noch näher und nur noch Millimeter trennten uns von einander.

Er schloss die Augen und wollte grade den Abstand zwischen uns auflösen als ich mich wegdrehte. Ich konnte nicht. Für ihn war es nur ein weiters Mädchen auf seiner Strichliste für mich war es jedoch so viel mehr. Mein erster Kuss.

So schnell ich konnte öffnete ich die Tür des Autos und lief davon.

***

RockstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt