Kapitel 31

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Charletts Sicht:

Unschlüssig stand ich vor dem Spiegel. Wie zieht man sich denn für eine Party richtig an?

Im größten Pullover schon mal nicht. Traurig hängte ich meinen oversized Pulli zurück in den Schrank.

Es sollte gut aussehen, aber nicht zu freizügig. Was kein Problem war, denn ich hatte so gut wie nichts wirklich kurzes.

Ratlos wühlte ich in meinem Kleiderschrank umher. Ich fand einfach nichts was gut genug war.

Wie gerne würde ich jetzt Marlen anrufen und sie nach einem Rat fragen, doch mir war klar das es keine gute Idee war. Sie hatte bestimmt andere Ideen im Kopf als mich zu beraten.

Ich hatte ihr nicht erzählt, dass ich auf eine Party gehen werde. Ich hatte ihre nicht erzählt, dass ich mit den Schulball plane und ich hatte ihr nicht von Joah erzählt.

Ich war eine miese Freundin. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich es ihr einfach nicht sagen. Ich konnte ihr nicht sagen das ich grade Glücklich mit meinem Leben war.
Ich konnte es ihr nicht sagen, wenn ich sie so traurig da sitzen sah.

Ich schenkte ihr all meine Aufmerksamkeit und mein Leben spielte in dem Augenblick keine Rolle.

Wenn es ihr besser geht, würde ich ihr schon alles erzählen. Doch erstmal musste Marlen wieder zu Kräften kommen.

Wieder zurück zu meinem Problem. Ich hatte meine halben Klamotten in meinem Zimmer verteilt und ließ mich missmutig auf mein Bett fallen.

Ok ich hatte noch drei Stunden, würde das reichen um noch schnell in die Stadt zu fahren?
Ja es reichte.

So schnell ich konnte schnappte ich mir meine Tasche, rannte die Treppe hinunter und bekam noch grade den Bus in die Stadt.

Vom Bus flitzte ich in ein großes Einkaufszentrum, zu dem die halbe Schule ging um ihre Besorgungen zu erledigen, oder einfach nur sich mit den Freunden zu treffen.

Man konnte damit rechnen auf jemanden bekannten zu treffen. Ich zog also meine Kapuze tief in die Stirn und trat in die Tür des riesen Monsters ein.

Ich kam einfach nicht drauf, wer sich freiwillig diese Pest antat. Die Luft war stickig und warm, überall hektische Leute die umher eilten und von einem Geschäft ins nächste eilten und der Geruch von Textil und fettigem Essen der in der Luft hing.

Es gab nichts schlimmeres als mit meiner besten Freundin, die by the way ein reines shopping Monster war, hier Stunden um Stunden zu verbringen.

Doch heute war ich alleine. Ich lief auf mein Lieblingsgeschäft zu und erblickte sofort nach was ich suchte.

Ein Kleid aus leichtem Stoff und Spagetti Trägern hing im Schaufenster. Ich angelte mir die richtige Größe heraus und dazu ein langärmliges Kragenhemd, welches man super zu dem Kleid kombinieren konnte.

Ich probierte es an und als ich in den Spiegel sah, war ich zufrieden mit dem Ergebnis und nahm es mit.

Als ich gezahlt hatte und aus dem Laden eilte rannte ich in eine Person.

Ich hatte es einfach zu eilig das Gebäude des Kapitalismus zu verlassen, dass ich nicht gesehen hatte das jemand mir im Weg stand.

Meine Tasche viel zu Boden und mein neuer Einkauf viel hinaus.

Ich kniete zu Boden, um das Kleid, das Hemd und ein spitzen BH, den ich mir noch dazu gekauft hatte, in die Tüte zu packen.

"Charlett?", hörte ich plötzlich eine mir wohl bekannte Stimme und ich erstarrte. Jason! Fuck! Ich hatte nicht damit gerechnet und spürte wie mein Kopf rot wurde.

Der Fakt das der neue BH offen auf dem Boden lag und ich es noch nicht geschafft hatte in schnell in der Tüte verschwinden zu lassen, machte es nicht besser.

Mein Kopf explodierte beinahe.

"Hey", stotterte ich und blickte verlegen auf als ich alles wieder beisammen hatte.
Schnell jedoch wich ich seinem Blick aus. Die Situation war mir unheimlich unangenehm und ich wollte einfach nur noch weg.

"Du hier?", fragte er und zog eine Augenbraue empor.

Ich nickte und blickte auf meine Zehnspitzen, ich bekam einfach kein Wort heraus.

"Allein?", harkte er nach.

"Ja..Ähm....ich brauchte dringend... etwas zum anziehen...", stotterte ich ungeschickt vor mich hin.

"Heute was vor?", nickte er fragend in Richtung Tüte und wieder spürte ich wie mein Kopf anfing zu flirren.

Ich konnte ihm jedoch nicht klar machen, dass ich keinesfalls etwas mit dem BH vor hatte, denn in genau diesem Moment kam eine komplett aufgelöste Ashley auf uns zu.

"Hier zu Hölle steckst du", ranzte sie Jason an. Dann wanderte ihr Blick zu mir. "Und du? Was willst du? Hau ab" sie funkelte mich böse an.

Ich drehte mich um und rollte mit den Augen. Wenn die nicht schlimm war, wusste ich auch nicht.
Ich wusste nur, dass ich mich schnell aus dem Staub machen musste, denn ich hatte noch anderthalb Stunden Zeit um mich fertig zu machen.

...

Jason oder Joah ? :)

RockstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt