„Ich wäre also der Letzte gewesen?", fragte Stegi, „also wenn ich einer gewesen wäre?", Der Blonde konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, während er Das sagte. Es war ein unglaublich befriedigendes Gefühl zu wissen, dass er Tim irgendwie doch beeinflusst hatte. Seinem Gegenüber schien das Ganze jedoch nicht so gut zu gefallen. Er wirkte ein bisschen so, als wäre diese Information das Einzige, was er unbedingt vor Stegi geheim halten wollte.
„Ich weiß nicht ob du der Letzte gewesen wärst, wenn du einer gewesen wärst.", erklärte Tim. Und dann schwiegen sie und zumindest Stegi dachte darüber nach, was genau in den letzten Tagen passiert war. Auch wenn es eigentlich schon einige Anzeichen dafür gegeben hatte, dass Tim ihn nicht angelogen hatte, als er sagte, er habe sich geändert, konnte der Blonde sich die meiste Zeit nicht wirklich dazu überreden das wirklich zu glauben. Aber das war, hingegen seiner Erwartungen, etwas, was die Veränderung mehr als nur bewies. Sie wurde ihm gerade so offensichtlich vor Augen geführt, dass man es mit einem „Hallo, ich hab mich verändert, mach mal die Augen auf"-Schild nicht hätte besser zeigen können.
„Warum?", fragte Stegi und traute sich gar nicht die Frage ganz zu formulieren. Vor ihm stand der Tim, den er im letzten Dezember gebraucht hätte, den er sich so sehr gewünscht hatte. Oder zumindest einer, der sehr nah an diesen Wunsch-Tim herankam. Und das fühlte sich nicht wirklich Real an. War es das überhaupt? Oder hatte Stegi sich nach seinem Streit mit Alex den Kopf angehauen und lag nun bewusstlos in irgendeiner Ecke. Die Wahrscheinlichkeiten für beide Fälle kamen ihm ziemlich ausgeglichen vor. „Ich meine ich komm auch klar, wenn du es mir nicht erzählen willst, aber ich bin halt irgendwie ein Teil der Sache, schätze ich mal, und na ja, es würde mich halt interessieren.", Stegi schluckte und sah unsicher auf seien Hände. Er hörte Tim sich bewegen, wusste aber nicht, was ihn erwarten würde, wenn er aufsah und ließ es deshalb bleiben. Der Brünette öffnete offenbar einige Schränke und zog dann einen Stuhl zurück.
„Setz' dich her.", es war kein Befehl und hörte sich von Tims Stimmlage her auch nicht so an, aber Stegi wusste, wenn er es nicht tun würde, würde er keine Antwort bekommen. Also sah er auf und setzte sich zu Tim an den Tisch, der ihn für einen Moment durchdringend ansah, so dass der Blonde Air seine Hände sehen musste, weil er dem Blick nicht stand hielt. Diese braunen Augen durchbohrten ihn förmlich.
„Keks?", fragte Tim und Stegi musterte sie misstrauisch. „Ach komm schon, du solltest doch wissen, dass meine Oma ihre Kekse nicht vergiftet.", empört stemmte sein Gegenüber die Hände in die Hüften und Stegi lachte leise, während er sich einen Keks nahm und hineinbiss. Es war eine Art Déjà-vu seiner Geschmacksnerven. Der Blonde konnte sich daran erinnern, dass sie gut schmeckte und in dem Moment in dem er hineinbiss, realisierte er erst wie gut! Stegi riss vor Erstaunen die Augen auf und Tim fing an zu grinsen.
„So circa 2 Wochen nachdem... nun ja..."
„Du mir gesagt hast, dass du mich eigentlich nur ficken wolltest?", unterbrach Stegi ihn direkt und klang dabei nicht anklagend, sondern eher irgendwie belustigt. Eigentlich sah er es noch nicht als Sache über die er sich lustig machen wollte, aber er probierte die Stimmung zwischen ihm und Tim ein bisschen aufzulockern. Es war furchtbar wie unglaublich Ernst diese Situation innerhalb von wenigen Sekunden geworden war.
„Ja, genau. Ich wollte es jetzt nicht so ausdrücken.", Tim strich sich verlegen über die Haare, aber Stegi winkte nur ab. Es war eines der wenigen Male, in denen er sehen konnte, wie unwohl der Brünette sich führte und auf der einen Seite, wollte Stegi sich neben ihn setzen und ihm erklären, dass es nicht schlimm war. Auf der Anderen aber fühlte sich diese Unsicherheit an wie eine Art Triumph über Tim, den er genießen wollte. „Jedenfalls bin ich vom Basketball wiedergekommen und Tobi saß hier zusammen mit Freddie."
Der Brünette machte eine Pause um die Reaktion des Blonden zu betrachten. Stegi probierte seine Überraschung nicht zu offensichtlich zu zeigen, wusste aber, dass ihm das kläglich misslang.
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Babyblau und Blassrosa ° Stexpert
FanfictionStegi hasst Hochzeiten. Trotzdem muss er eine über sich ergehen lassen. Im Gepäck hat er sein kleines, perfekt scheinendes Leben, das so unzerstörbar wirkt. Doch genau Das scheint innerhalb von wenigen Momenten in Stücke gerissen zu werden. Und das...