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Stahlketten waren fest um meine Handgelenke und Knöcheln geschlossen. Es war dunkel und kalt in dem Raum in dem ich mich befand, nur eine kleine Laterne, spendete genug Licht um Umrisse zu erkennen. Mein Herz schlug schnell und ich zitterte. Die Laterne brannte schon die ganze Zeit, seit ich hier war. Waren es Stunden? Ich wusste es nicht. Meine Arme schmerzten und meine Finger fühlten sich eiskalt an. Ich konnte sie nicht mehr bewegen. Mein Nacken war verspannt und mein Kopf hing schlaff neben meiner Schulter runter. Meine nassen Locken versperrten meine Sicht. 

Auf meinem ganzen Körper hatte sich Gänsehaut gebildet. Liam hatte mich hier eingesperrt und ist mir seit dem nicht mehr unter die Augen die kommen. Ich wollte weinen, aber ich konnte einfach  nicht. Der Temperaturunterschied von draußen und hier war enorm. Die Kälte umhüllte meinen Körper wie eine Decke. Es war dreckig und es roch nach verrottetem Holz und nach Salz. 

Manchmal konnte ich Stimmen hören oder das Knarren der Bretter. Das Schiff schwankte leicht hin und her. Ein Schwindelgefühl breitete sich in meinem Körper aus und ich schloss fest meine Augen. Plötzlich hörte ich wie sich der Stahlriegel an der Tür betätig wurde, mein Kopf schoss hoch und ich starrte schockiert an die Tür. Mit einem Quietschen wurde der dunkle Raum mit Licht gefüllt und ich schloss meine Augen wieder  mit Schmerzen.

" Im Auftrag vom Käpt'n soll ich dir Kleidung bringen. “

Die Stimme von Scott war kalt. Langsam öffnete ich meine Augen und versuchte mich an das Licht zu gewöhnen. Er sah auf mich abwertig und angewidert herunter.

" Ka-nnst du mich bitte los ma-achen? ", flüsterte ich und sah ihn traurig an. Die Ketten scharrten an meiner Haut und bohrten sich in sie.

Sein Gesicht zeigte keine Emotion und seine Augen verließen nicht meine. Er griff an seinem Gürtel und löste von einem Bund, einen kleinen silbernen Schlüssel. Er hockte sich neben mir nieder und packte gewaltsam einen Arm von mir. Ich weinte kurz auf und er sah mich böse an.

" Sei still ", zischte er aggressiv  und löste  die massive Stahlkette von meinem Arm. Mein Arm fiel schwer neben mich und ich hatte fast kein Gefühl in ihn. Scott machte die zweite Kette los und ich umfasste mit einer Hand mein wundes Handgelenk. Es schmerzte. Als er meine Füße auch los gemacht hatte zog ich sie an meinen Bauch und sah Scott an. Er stand auf und nahm den Stoß mit Kleidung, den er vorher mitgenommen hatte.

" Zieh dich jetzt endlich an ", knurrte er und warf den Stoß auf mich. Leicht verletzt nahm ich ein Stück in meine Hände.

" Ich weiß nicht wie ich das machen soll."

Beschämt sah ich weg und er stöhnte wütend auf. Er stieß mich zu Seite und ich lag vollkommen auf dem Boden. Er riss mir einen der Stoffe aus meiner Hand  und zog ihn brutal über meine Beine. Ich schrie auf, weil ich wollte, dass er aufhörte, aber er tat es nicht. Scott ignorierte meine Geräusche und machte weiter. Er streifte ein längeres Stück darüber und machte es an meiner Leistengegend zu. Fest umklammerte er meinen Arm und setze mich auf. Ich sah in seine grauen gefühlslosen Pupillen und stieß ihn weg von mir. Mit einem dumpfen Geräusch fiel er leicht weg von mir und sah mich danach wütend mit einem roten Kopf an. Seine Zähne waren fest aufeinander gebissen und knirschend  kniete er  sich wieder zu mir.

" Du kleines..", murmelte er und bohrte seine Fingernägel in meinen Arm, drückte meinen Kopf leicht runter und nahm ein weißes, weites Hemd und zog es mir über den Kopf. Ich unterdrückte einen weiteren Protest gegen ihn und ließ ihn einfach machen. Es streifte bei meinen Ohren und ich  sah zu Boden. Als mein Körper komplett  bedeckt war stand Scott auf und vergrub seine langen Finger in meinen Haaren. Sie wickelten sich langsam um keine Locken. Verängstigt sah ich ihn an und er zog mich brutal an ihnen auf. Ich schrie leise und half nach, um aufstehen zu können.

The Mission Of The Angel - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt