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Zusammen laufen wir die Treppen bis auf den Dachboden.

Oben lege ich mich gleich ins Bett und Zed schmeißt unsere Rucksäcke einfach in irgendeine Ecke.

>Wenn ich das richtig verstanden habe,gehört dir der ganze Dachboden?!.<

>Jap. Neben diesem Schlafzimmer habe ich außerdem noch ein Ankleidezimmer, kleine Küche mit Essbereich,ein großes Badezimmer und einen kleinen Fitnessraum in den aber auch mein Bruder darf.<

>Das war dann also der,der dir heute früh einen Kuss auf die Wange gegeben hat? Ich wäre nämlich fast auf ihn los gegangen.<

>Och Mann, Zed. Musst du den Beschützer wie mein Bruder spielen?! Dann kannst du nämlich gleich wieder gehen,denn ich hab langsam keinen Bock mehr mich wie eine Prinzessin in einem eingesperrten Turm zu fühlen!<,und starre ihn schließlich wütend an.

Zed setzt sich zu mir und legt mir einen Arm um meine Schulter.

Ein paar Minuten starre ich traurig vor mich hin dann schiebe ich seine Hand von mir und sage >Lass das, ich möchte von keinem Kerl angefasst werden!<

>Ist es wegen vorhin?! Wegen diesem Arschloch?<

Ich schaue weg,damit er meinen verräterischen Blick nicht sehen kann. Das ist mir jetzt schließlich schon das zweite Mal passiert,dass mich jemand angefasst hat. Aber das werde ich ihm ganz sicher nicht sagen.

Er hebt mein Kinn mit seiner Hand an und dreht es zu sich,um in meine Augen schauen zu können.

>Ich tue dir nichts. Wenn du nicht möchtest das ich dich anfasse, dann sag es mir einfach.<

>Okay<,sage ich leise und schmiege meine Wange langsam an seine Hand an.

Nach einem kurzen Blick in sein Gesicht,ziehe ich mich wieder etwas zurück.

>Hey hör mir zu,ich werde jetzt noch mehr aufpassen,alleine schon wegen dem Wiederling. Dafür musst du dich aber neben mich setzen. Einverstanden?!<,dies hat sich gerade so angehört als duldet er keine Widerrede.

Ich nicke schließlich,damit er mich nicht noch in den Tod nervt.

>Okay,aber warum ist er so zu mir? Ich bin doch nicht hübsch.<

>Oh doch das bist du! Da du mir gehörst,wird dich aber kein junge mehr anfassen geschweige denn ansehen!<,und setzt sich damit zu mir ins Bett.

>Warte Mal,ich dir gehören?! Sag Mal spinnst du?! Ganz sicher gehöre ich dir nicht!<,somit wollte ich aufstehen und gerade durch die Tür meines Zimmers als ich mit meinem Bruder zusammen knalle.

>Mann Dan kannst du nicht mal aufpassen?!<

>Dir auch einen schönen Tag, Schwesterherz. Was ist dir denn schon wieder über die Leber gelaufen? Etwa ein Junge in deinem Alter?! Ich mach ihn fertig!<

>Dan,nein doch kein Junge...obwohl..<,ich zögere ein wenig und habe Angst,dass er Zed entdeckt und ihn schlägt. Da kommt er schon raus und lächelt meinen Bruder freundlich an.

>Hallo,ich bin Zed. Freut mich dich kennenzulernen. Wir sind nicht mehr in der Schule, weil ich sie vor einem Jungen bewahren musste der sie anfassen wollte. Und ich kann sowas natürlich nicht zulassen, außerdem ging es ihr auch nicht so gut.<

>Danke,nett von dir. Wenigstens ein Junge der nicht gleich mit seinem Schwanz gedacht hat als er sie sah.<,und lächelt freundlich zurück. Schaut zu mir und gibt mir zu verstehen das ich mir einen guten Typen geangelt hab.

Mann Brüder,die kann man manchmal echt umbringen.
Erdboden tu dich auf und lass mich verschwinden!

>Okay,ich geh dann Mal runter.<

Und somit laufe ich die ganzen Stufen hinunter ins Erdgeschoss. Warum muss ich nur so allein sein. Es nervt langsam. Da lerne ich gerade jemanden kennen und schon wird er von meinem Bruder weggeschnappt.

Angepisst auf beide Jungs gehe ich schließlich nach draußen in unseren Garten.
Es ist etwas kühl,weshalb ich mir auch eine Jacke übergezogen habe.

Nun laufe ich langsam durch den Garten,um ihn mir etwas genauer anzusehen. Eigentlich ist er ganz schön wenn man sich die ganzen verwelkten Blüten wegdenkt.

Ich gehe auf das Tor zu,welches unser Grundstück von dem Wald trennt. Gerade möchte ich unbedingt das Meer sehen,welches dahinter liegt.

Schließlich gehe ich drauf zu öffne es,dabei fällt mir ein was beim letzten Mal passiert ist. Diesen Gedanken lösche ich gleich und schließe das Tor hinter mir. Ein Spaziergang schadet nicht,da wird auch nichts passieren.

Endlich etwas Ruhe und Zeit zum Nachdenken.
Was wollten mir eigentlich meine Mutter und mein Bruder erzählen?! Ach keine Ahnung.

Ich bin wahrscheinlich sowieso nur Ballast für alle.

Am liebsten wär ich jetzt bei Alex. Wieder überrollt mich ein Gefühl der Traurigkeit,wenn ich nur daran denke wie weit weg er ist.
Vielleicht versuche ich es noch einmal abzuhauen jetzt wo Zed gerade abgelenkt ist.

Leise und schnellen Schrittes schleiche ich ins Haus,hole mir meine Autoschlüssel vom Schrank im Flur und gehe nach draußen in die Garage.

Als ich den Griff der Autotür in der Hand habe, hält sie mir plötzlich jemand fest. Ich drehe mich um. Vor mir stehen Dan und Zed. Sie sehen mich wütend, schockiert und verzweifelt an.

>Was denn?! Jetzt wo Mom doch nicht da ist kann ich doch eine kleine Spritztour durch die Stadt machen. Das alles zu laufen wäre viel zu anstrengend da würde ich morgen noch nicht hier sein.
Außerdem kann ich doch schon fahren. Ich weiß wie das geht. Bitte.<

>Na schön. Zum Abendbrot bist du hier.<,sagt Dan. Zed sieht ihn an als ob das sein Ernst ist. Mein Plan droht zu platzen nur durch ihn. Als ob er Gedanken lesen würde und weiß was ich vorhabe.

Schnell umarme ich die beiden und bedanke mich,dann steige ich schnell ein,parke rückwärts aus und fahre los.

Im Rückspiegel sehe ich schon wie Zed auf ihn einredet und sie diskutieren. So ein Mist,dieser Kerl treibt mich noch in den Wahnsinn.
Ich sehe plötzlich das entsetzte und dann das verstehende Gesicht von Dan bis ich dann um eine Kurve biege.

Scheiße ich glaube er weiß jetzt bescheid. Ich trete aufs pedal,sodass ich schneller werde.
Nur gut das mir Mom so einen guten BMW gekauft hat der wenigstens auch ein bisschen was unter der Haube hat.

Ich schalte das Navi an und gebe schnell die Adresse von Alex ein,damit ich ungefähr weiß wo ich lang muss. Natürlich nehme ich ein paar Umwege und übernachte auch Mal in einem Motel. Bin ich froh das ich wenigstens auch genug Geld zusammengesparrt habe,damit ich mir so etwas leisten kann.

Mittlerweile habe ich die Auffahrt einer Autobahn erreicht und entspanne mich ein wenig.
Jetzt geht es wieder zurück in mein altes mir bekanntes Leben!

Plötzlich ein anderes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt