Epilog

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Der ganze Abend war perfekt. Ich kuschelte mich eng an ihn, löste mich fast nicht von seinen Lippen, nur um ihn anzulächeln oder in seine braunen Augen zu sehen. Ich war wie besessen, wie als würde Superkleber an seinen Lippen hängen. Ich wollte mich aber auch gar nicht von ihnen lösen, da ich so viel nachzuholen hatte. So lange hatte ich mir das herbeigesehnt, nur gewartet, damit alles perfekt wurde und es auch eine wunderbare Zukunft geben würde. Und es war noch viel besser gekommen, als ich mir das vorgestellt hatte. Meine Freunde waren hier, sie applaudierten und lächelten mich an. Sie hatten mir gesagt, dass Thomas und ich einfach wie Pech und Schwefel waren und einfach zusammengehörten. Ohne sie wäre ich heute nicht hier. Ohne sie würde ich Thomas jetzt nicht küssen und ich würde immer noch total viel Kummer haben.

Doch nun konnte ich meine Gedanken wieder auf weitaus Wichtigeres fokussieren, nämlich, was ich alles mit Thomas tun wollte, was wir unternehmen konnten. Wir hatten sehr viel nachzuholen und ich war mir sicher, dass ich in der nächsten Zeit zu nicht viel zu gebrauchen sein würde. Ich würde nur mit Thomas zusammen sein und mein Leben, meine Zeit mit ihm genießen. Nun konnte ich das ohne mir irgendwelche Gedanken machen zu müssen oder mich schlecht fühlen zu müssen. Ich konnte mein Herz einfach schlagen lassen und darauf achten, was ich wirklich für ihn empfand und ihm dies auch mitteilen. Er hatte es verdient, dass ich es ihm immer wieder sagte und zeigte, denn er hatte mir all diese Zeit geschenkt, durch die all dies wieder so zustandkommen konnte, wie ich mir das so sehnlich erhofft hatte.

Wir hatten gerade eine Pause vom Tanzen gemacht und hatten uns in eine gemütliche Sitzecke verkrochen, wo wir uns küssten, sodass wir dabei völlig die Zeit vergaßen. Ich hörte sogar die laute Musik, die aufgelegt wurde, nicht wirklich, da ich einfach in einer anderen Welt war und auf Wolke 7 schwebte. Ich war wie von einem Magneten angezogen, der in diesem Fall seine Lippen war.

Ich bekam nur mit, dass jetzt ein sehr langsames Lied aufgelegt wurde und es mich fast wie automatisch aufstehen und Thomas sanft an meiner Hand mitziehen ließ. Ich verschränkte meine Finger mit seinen, was mir einen weiteren wohligen Schauder über meinen Körper sandte und stellte mich dann mit ihm zusammen auf die Tanzfläche. Es war nicht mehr so viel los, es war kaum noch eine Person auf der Tanzfläche, da es schon ziemlich spät war. Doch die Nacht war noch jung für uns, sie hatte noch lange kein Ende. Denn wir hatten uns gerade erst wieder gefunden, da spielte Zeit keine Rolle. Nur er war wichtig, sein Atem, seine Berührungen, seine Liebe.

Ich legte meine Hände in Thomas' Nacken, worauf er seine Hand auf meine Hüfte legte. Wie wir schon so oft getanzt hatten. Doch dieser Tanz war trotzdem viel besonderer als alle anderen vorher. Jeder würde besser als der Vorherige sein, mit Thomas konnte sich jeder Moment nur steigern. Ich wusste nicht, wie er schaffte, dass alles immer wieder so perfekt wurde. Egal, wie oft es passierte.

Seine Lippen und Küsse waren das beste Beispiel dafür. Jedes Mal, wenn er mich küsste, war es, als würde es das erste Mal sein und ich war total verzaubert, wie wenn es diesen Funken von Magie versprühte. Für mich war es wirklich Magie, dass ich so jemandem wie Thomas gefunden hatte. Ich konnte nur allem danken, was überhaupt nur möglich war. Ich konnte gar nicht sagen, wie glücklich ich war. Er war mein Ein und Alles.

Seine Lippen waren so, dass jeder Kuss immer wie alle anderen perfekt war, doch jedes Mal war es auf eine bestimme Art und Weise anders, sodass es mir immer wieder den Atem raubte und ich mich beherrschen musste, damit ich nicht vollständig über ihn herfiel. Er machte es mir wirklich sehr schwer und ich hatte keine Ahnung, wie lange ich ihn nur küssen konnte. Ich wollte, dass ich wieder morgens neben ihm aufwachen konnte, dieses Gefühl habend, dass ich sicher war und er hier bei mir war. Ich liebte dieses Gefühl über alles.

„Ich liebe dich so sehr, May. Ich bin so froh, dass ich jetzt endlich wieder das tun kann, was mein größtes Bedürfnis ist: Den ganzen Tag mit dir verbringen und dich küssen dürfen!" Er wisperte diese Worte in mein Ohr, während seine Lippen mein Ohr berührten. Ich zuckte zusammen, wie wenn ich mich verbrannt hätte, doch nur, weil ich so überwältigt war. Er schaffte es wirklich immer wieder, mich verrückt vor Liebe zu machen. Und er hatte diese drei Worte gesagt. Diese drei Worte, die seine wirklichen Gefühle ausdrückten und durch die ich das glücklichste Mädchen auf diesem Planeten war.

Ich schmiegte mich noch enger an ihn, sah ihm in seine wunderschönen Augen und formte mit meinen Lippen die Worte 'Ich liebe dich auch.' Dieser Ausdruck von Liebe, der in seine Augen trat, war einfach unbeschreiblich. Ich hätte jetzt am liebsten eine Kamera gehabt, die diesen Moment für immer festhalten konnte. Denn dies würde zeigen, dass zwischen uns alle in Ordnung war, besser als das, es war einfach nur perfekt.

Ich wollte mein ganzes Leben nur mit ihm verbringen. Er konnte an der Gallaudet (das ist eine Uni in Amerika für Gehörlose und stark Gehörgeschädigte)  studieren und ich würde mir etwas in der Nähe zum Studieren suchen, dann gäbe es auch keine Probleme, wenn wir zusammen studieren wollten.

Ein langes, erfülltes Leben mit ihm, das war das, was ich mir so sehr wünschte. Es war ein ziemlich einfacher Wunsch, wenn man bedachte, was andere Menschen sich Materielles wünschten. Doch diese Sache würde mich tausend Mal glücklicher machen als alle anderen Menschen. Ich hatte meine Zeit gehabt, um herauszufinden, dass es genau das war, was ich mir so sehr wünschte.

Ich würde ihn an meiner Seite haben wollen, wenn wir als alte Menschen im Altenheim wohnen würden.

Als ich in seine Augen sah, erkannte ich darin unsere gemeinsame Zukunft. Und ich hörte Thomas zwei Wörter flüstern.

„Für immer."

No prejudices! [Thomas Sangster/ Sean Berdy(Switched at birth) FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt