Kapitel 2 - Besuch kommt

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Mailey POV:

„Bailey, beeil dich doch mal!", rief ich verärgert nach oben. Wir waren schon 10 Minuten zu spät.
„Ich kann mich aber nicht entscheiden!", rief sie aus ihrem Zimmer.
„Du musst ja auch nicht mitkommen!"
„Ich will aber auch Alice beim Flughafen abholen!", antwortete sie.
„Dann mach hin, ich bin im Auto und wenn du nicht fertig wirst in den nächsten Sekunden, fahr ich ohne dich!"
Mit diesen Worten schnappte ich mir meinen Autoschlüssel und trat in die Küche.
„Grammy, ich bin fahr jetzt zum Flughafen!", informierte ich sie. Sie saß wie üblich auf der Fensterbank und sah nach draußen. Es regnete in Strömen und sie liebte dieses Wetter. Genau wie unsere Insel. Obwohl, eigentlich war es keine Insel, wir lebten, wenn man es genau nahm auf einer Halbinsel.
„Wer kommt denn?", wollte sie wissen und wandte ihren Blick vom Fenster zu mir.
„Meine Freundin, Alice kommt doch zu Besuch!", erinnerte ich sie.
„Ach, ja stimmt ja. Oh soll ich da vielleicht irgendwas kochen, ich meine wir müssen doch deinem Besuch auch was anbieten.", meinte sie und sah sich fieberhaft in der Küche um. Wahrscheinlich war sie gerade am Überlegen, was sie denn schnell machen könnte.
„Nein nicht nötig. Ich werde mit Alice noch ein wenig weg bleiben und außerdem eh wir hier wieder zurück sind...Das dauert zu lange. Also bis dann."
„Viel Spaß dir und fahr vorsichtig!", sagte sie noch, bevor ich wieder die Tür schloss.
„Bai!", rief ich noch einmal nach oben und trat dann aus unserem Haus. Von Howth bis Dublin war es noch eine ganz schön lange Fahrt und ich wollte nun wirklich nicht, dass Alice warten muss, nachdem sie nach fast einem Jahr mich endlich besuchen kommt!

Ich schloss das Auto auf und startete schon mal den Motor, damit es wenigstens ein bisschen warm wurde. 5 Minuten, in denen ich schon ernsthaft überlegt hatte, doch noch loszufahren, kam sie dann doch endlich zum Auto gerannt. Wenn ich abgefahren wäre, hätte sie sich wenigstens mal vielleicht ihre Unpünktlichkeit abgewöhnt. Sie schaffte es trotz ihren 6 Jahren immer sich zu verspäten und das war ein Punkt, denn ich überhaupt nicht leiden konnte.
„Können wir jetzt also auch starten?", meinte ich sarkastisch und trat auf das Gaspedal. Wir fuhren die Auffahrt von unserem Haus runter auf die Bundesstraße und von da an, Richtung Dublin Flughafen.
„Ich mach mal Musik an!", meinte Bai und drückte den großen Knopf.
Sofort schallte Timber durch die Musikanlage des Autos und da Bai dieses Lied zu Hause hoch und runter hörte, drehte sie nochmal so richtig auf. Je näher wir Dublins Flughafen kamen, um so aufgeregter war ich. Ich hatte solange darauf gewartet Alice wieder zu begegnen.
Ich merkte wie der Verkehr immer dichter wurde.
„Ist heute irgendwas Besonderes hier?", fragte ich Bai.
Mit den Schultern zuckend sah sie nach draußen. „Keine Ahnung."
Natürlich, wie sollte auch so ein kleines Mädchen Ahnung haben. Sie konnte ja noch nicht mal lesen!
„Ich mag Dublin viel mehr als Howth.", meinte sie mit dem Blick nach draußen, als ich in die Straße zum Flughafen einbog. Gerade als ich rum biegen wollte musste ich eine Vollbremsung machen.
„Was ist denn das?", schimpfte ich und machte eine Geste nach vorn. Bai richtete auch ihren Blick drauf und sah die ganzen Massen von Girls, welche mit Plakaten durch die Gegend zogen. Na ja eigentlich blockierten sie die Auffahrt.
Genervt legte ich den Rückwärtsgang ein und fuhr zurück. Ich überlegte schnell, wie ich noch dahin kommen könnte und dabei die Massen so gut es ging umfahren würde. Mir fiel die eine Straße ein und sofort änderte ich meine Fahrtrichtung. Mit einem Blick auf die Uhr erkannte ich, dass Alice Flieger entweder schon da sein müste oder jede Minute eintreffen würde.
„Immer ist irgendwas!", schimpfte ich, als ich meine Tasche vom Rücksitz nahm, das Auto abschloss und wir uns auf den Weg zum Eingang machten.
Bai lachte kurz vor sich hin. Ich hatte meine kleine Schwester an die Hand genommen und sah verwirrt zu ihr hinunter.
„Was ist denn?", fragte ich neugierig.
„Meistens ist immer sowas wenn man immer spät dran ist.", bemerkte sie.
Ich konnte mir jetzt auch ein Lachen nicht verkneifen und schüttelte grinsend meinen Kopf. Sie war doch echt ehrlich. Das Bai mit Schuld war, dass wir spät dran waren, ließ ich mal einfach so stehen. Die Kleine war für ihr Alter schon ganz schön schlagfertig.

Ich bin der, der dich finden will [Niall Horan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt