Kapitel 23 - Schock

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Mailey POV:

Ich hing gerade meine Jacke an die Garderobe, als Bai um die Ecke geschossen kam.

„Na du?", begrüßte ich sie und drehte meine kleine Schwester einmal im Kreis.

„ist Alice weg?", wollte sie wissen.

„Ja. Alice fliegt gerade nach Oxford."
Ich ließ sie wieder herunter und gab ihr einen Kuss auf das Haar. Mir ging es doch wesentlich besser wenn sie hier durch das Haus rannte, auch wenn sie manchmal meinen letzten Nerv nahm.

„Bist du schon wieder zurück?", meinte Grammy und trug einen Korb voll mit Fallobst in die Küche. Ich folgte ihr und sah ihr zu.

„Was machst du denn da?", wollte ich wissen.

„Ich mache Apfelmus. Willst du mir helfen."
„Tut mir leid, aber ich muss anfangen umzuräumen. Damit wir demnächst anfangen können die Gästezimmer einzuräumen."
„Wer kommt denn zu uns zum Schlafen?", wollte Bai wissen und schnüffelte währenddessen in Grammys Korb rum.

„Das weiß ich noch nicht. Es kommt drauf an, wer sich anmeldet. Und ob sich jemand meldet.", setzte ich hinterher.

„Mailey!", sagte Grammy im mahnenden Ton und ich blickte zu ihr auf. Ich ließ einen Seufzer raus und entgegnete: „Ja, ich weiß."

„Gut. Dann beeil dich."
Ich war gerade aus der Küche gegangen als ich mich fragend zu ihr umdrehte.

„Wieso soll ich mich beeilen? Wir haben Zeit! Mum ist die nächsten Wochen erstmal weg."
„Wir bekommen heute Abend den ersten Gast!", informierte sie mich, als wäre es eine Nebensache.

„Wie bitte?", fragte ich geschockt und starrte die weißhaarige alte Frau an. Statt mir zu antworten setzte sie seelenruhig den Schäler an den nächsten Apfel und schälte ihn. Ab und zu gab sie Bai ein Stückchen ab, welche es sich mit einem Grinsen in den Mund steckte.

„Kannst du mir das bitte mal erklären?", forderte ich aufgebracht.

„Der Enkel von einer aus meinem Kreis braucht eine Unterkunft. Und da habe ich ihr von unserem Plan erzählt in dem Haus ein zwei Zimmer einzurichten und sie hatte sofort nachgefragt. Ich konnte nicht nein sagen."

Grammy hatte in Dublin so eine Art Club, wie ich es nannte. Offiziell nannte sie es Kreis, aber es lief auf das Selbe hinaus. Ein paar ältere Damen treffen sich einmal die Woche, trinken Kaffee, tratschen über alles mögliche und stricken oder so. Halt das typische halt was man macht, wenn man älter ist.
„Wie stellst du dir das denn vor? Wir haben noch nicht mal angefangen oder sonstiges!"
„Sie hat gesagt er wird keine großen Ansprüche stellen und nur über Nacht hier sein. Am Tag wird er wieder zu seiner Familie fahren."

„Na super. Können wir nicht absagen?", schlug ich vor.

Sie sah von ihrer Arbeit auf und sah mich bittend aus ihren Augen an.

„Wie steh ich denn da Mailey, wenn ich zusage und kurz vor knapp dann doch noch absage?"

„Hättest ja nicht zusagen müssen.", murrte ich ein wenig.

„Bitte."
„Okay. Ich sag ja nichts.", gab ich auf.

„Wann kommt er?"
„Oh spät hat sie gesagt."
„Na ja, du bist ja wach. Ich wollte heute Abend gerne noch mal raus."

„Auf die Brücke?", sah sie mich forschend an.

Schulterzuckend drehte ich mich um. „Vielleicht." und lächelte. Grammy kannte mich eben zu gut.

„Bai komm! Du musst mir helfen!", rief ich nach meinem Engel.

Es dauerte nicht lange und ihre Schritte waren auf der Treppe zu vernehmen.

Ich bin der, der dich finden will [Niall Horan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt