Kapitel 15 - Klartext

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Niall POV:

Noch im Halbschlaf drehte ich mich im Bett um und kuschelte mich immer mehr ins Kopfkissen. Doch irgendwas störte mich, als ich meine Füße austrecken wollte. Genervt darüüber, dass ich nicht richtig schlafen konnte, oder besser gesagt mich so hinlegen konnte wie ich wollte, richtete ich meinen Kopf auf und blinzelte.

„Auch schon aus dem Schlaf erwacht?", lächelte mich Liam an, welcher an meinem Bettende saß.

Frustiert stöhnend ließ ich mich wieder in mein Kissen fallen.

„Geh weg.", gab ich verärgert von mir und schloss meine Augen. „Ihr habt gesagt ich kann ausschlefen!", stellte ich klar.

„Kannst du doch auch."
„Aber du hast mich geweckt.", murmelte ich.

„Ich sitz ihr doch nur."
„Eben."

„Außerdem ist es schon nachmittag, mein Lieber.", neckte er mich.

„Mir doch egal."
Ich öffnete meine Augen, nur um in Liams musterndes Gesicht zu schauen.

„Was?"

„Was los?"

Verwirrt sah ich in seine braunen Augen. „Was soll schon los sein, ich bin müde."
„Mag sein, aber das ist nicht der Punkt, dass du mich vollmaulst."

Ich atmete einmal tief durch. „Ich habe gestern ihre Briefe zerschnitten.", flüsterte ich, aber Liam verstand mich.
„Ach das war der bunte Haufen vor der Tür im Müll."
Bestätigend nickte ich.

„Na los komm. Wir müssen langsam zur Arena fahren."

Ich schwang meine Beine aus dem Bett, blieb aber auf diesem sitzen und starrte auf den Boden.
„Meinst du es war richtig?", zweifelte ich.

Liam legte überlegend seinen Kopf leicht schief und sah aus dem Fenster.

"Vielleicht war deine Aktion ein wenig mädchenhaft und unüberlegt."

Ich fing an auf meiner Innenseite der Wange rumzukauen. "Aber ich denke es war gut."
Überrascht sah ich ihn an.

"Was?"
"So wirst du abschließen können. Anscheinend willst du sie ja vergessen."

Still nickte ich. "Sie hat einen Freund und sie ist nicht das Mädchen für das ich sie gehalten habe."

Liam verließ seinen Platz beim Fentser und hockte sich vor mich hin.

"Da stimme ich dir nur teilweise zu."

Fragend sah ich meinen Freund an.

"Das sie einen Freund hat, daran hättest du nichts ändern können. Aber sie ist garantiert das Mädchen, was sie war, als sie dir die Briefe geschrieben hat. Weißt du in dem einem Jahr musste sie vielleicht viel durchmachen, was der Grund für ihre Veränderung ist."

"Das ändert nichts daran, dass sie anders ist."
"Ja, aber vielleicht hättest du die 'alte' Mailey wieder zum Vorschein bringen können. Du hättest ihr helfen können, wieder stark zu werden."

Meine Sicht begann zu verschwimmen. Liams Worte trafen mich, weil ich wusste das er Recht hatte. Liam äußerte sich nie ohne sich vorher über eine Sache richtig im Klaren zu sein, oder zu wissen, dass es richtig war, was er sagte.

"Sie hat doch kaum mit mir geredet."

Liam lachte auf.

"Niall, wenn du dich an euer erstes Treffen im Café erinnerst, hat sie auch nicht sonderlich viel mehr geredet. Sie ist nicht so 'Hier-bin-ich-und-erzähl-alles-über-mich'."
"Na und.", gab ich nun trotzig von mir und stand auf. "Sie hat jetzt Nate. Soll der doch den Seelensorger spielen. Ich bin es leid."
"Nein bist du nicht!", widersprach er mir. "Sonst würdest du dich nicht drüber aufregen und so viel darüber nachdenken."

Ich bin der, der dich finden will [Niall Horan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt