C H A P T E R 1

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Als Molly am Abend zu mir kam, war alles für einen perfekten Mädchenabend vorbereitet. Meine rote Lichter Kette beleuchtete zusammen mit Duftkerzen den Raum und verschiedene Chips standen in Schüsseln auf dem Wohnzimmertisch. Ebenso war für Salzstangen und Gummibärchen gesorgt. Daneben hatten zwei Flaschen Cola ihren Platz gefunden und die Couch war bereits ausgezogen.

Gerade als ich dabei war, VIVA im Fernseher einzuschalten, klingelte sie was mich dazu veranlasste aufzuspringen und wie eine Verrückte, hektisch zur Türe zu rennen und ihr in die Arme zu fallen. Ich liebte dieses Mädchen so unglaublich sehr, dass es umso mehr schmerzte, das ich sie bald verlassen musste.

Als ich sie so stürmisch umarmte, wären ihr beinahe die zwei Sektflaschen aus der Hand gefallen und sie schrie, "Whoow, Faaay mach langsam", bevor wir fast in unserem Lachanfall zusammen brachen.

Die Flaschen waren schnell im Kühlschrank verstaut und Molly machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer um ihre Sachen abzustellen. Währenddessen tauchte ich zwei Sektgläser mit ihrem Rand in Zitronensaft und kurz darauf in Zucker, sodass sich ein schöner Zuckerrand an den Enden der Gläser befand, andem wir später trinken würden.

Gerade als ich etwas in die Gläser schenken wollte, hörte ich einen schrillen Schrei aus dem Wohnzimmer und rannte so schnell wie mir nur möglich zu Molly. Anstatt diese auf dem Boden liegend oder in irgendeiner Weise verschreckt vorzufinden, sprang sie mir in die Arme. "Danke danke danke danke!", rief sie mir ins Ohr und ich sah sie leicht verwirrt an.

"Na, was du vorbereitet hast! Ausserdem hast du Gummibärchen gekauft", sagte sie und steckte sich genüsslich ein rotes in ihren Mund. Nun musste ich anfangen zu lachen, "Du bist so verrückt". Ich schüttelte den Kopf und machte mich wieder auf den Weg in die Küche.

Als ich mit den verziert und gefüllten Sektgläsern zurück kam, hatte Molly es sich schon auf der Couch bequem gemacht und war dabei eine DVD zu starten.

"Wie gnädig das du auf mich wartest mein Schatz", lachte ich und sie stimmte mit ein.

"Ohhh, Gläser mit Zuckerrand! Hab ich schonmal erwähnt das ich dich liebe?", scherzte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Ich setzte mich zu ihr auf die Couch. "Was hast du für heute geplant?", fragte ich sie bevor der Film richtig beginnen konnte.

"Gar nichts", war ihre Antwort, bei der ihre Miene absolut gleichgültig auszusehen schien.

Fragend sah ich sie an. Ich meine, ein Film und das war es dann? Was ist aus dem Mädchenabend geworden?

Wie eine verrückte begann Molly zu lachen, "Guck doch nicht so! Wir trinken die beiden Sektflaschen aus und dann lässt du dich gefälligst überraschen!"

Puh, das war mal eine Ansage. Nach den beiden Flaschen hätten wir sicher keine allzu klaren Gedanken mehr, aber Molly hatte immer gute Ideen. Ich war mir sicher, dass es ein gelungener Abend werden sollte.

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Ich hatte Recht behalten. Nachdem die Flaschen leer waren, hatten wir tatsächlich keine klaren Gedanken mehr und die Uhr schlug schon kurz nach 11.

"Heeeey, was machen wir denn jeetzt?", quengelte ich und musste im nächsten Moment lachen, da ich mich anhörte wie ein kleines Kind.

"Du ziehst dir jetzt erst mal einen Bikini an", wies Molly mich an, "Wie du siehst, trage ich meinen ja schon", sie zog ihr Oberteil etwas nach unten um mir ihre Aussage zu demonstrieren.

Entgeistert sah ich sie an, "Willst du mich umbringen?"

Hysterisch fing sie an zu lachen, aber schob mich gleichzeitig ins Badezimmer, "los los los! Die Überraschung wartet nicht"

Nachdem ich es geschafft hatte, meinen roten Bikini anzuziehen der perfekt zu meinen leicht gewellten, blonden Haaren passte und meine schlanke Figur betonte, warf ich mir eine Weite Bluse über damit ich später nicht allzu viel Mühe hatte sie auch wieder auszuziehen.

Das konnte ja was werden.

Meine Wohnung war zu unserem Glück dem Strand nahegelegen, weshalb wir laufen konnten und nicht mit Molly's Auto hätten fahren müssen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir einen Unfall gebaut hätten, so wie wir bereits in Richtung Strand taumelten.

Schon von weitem erkannte ich ein hell leuchtendes Lagerfeuer an der offen gelegenen Strandhütte und einige Leute hatten sich dort versammelt.

Als wir näher kamen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Für einen Moment schlich sich sogar der Gedanke ein, das mir meine Augen nur einen Streich zu spielen versuchten, doch ich bemerkte schnell das dies nicht der Fall war, als Molly mich gegen die Schulter boxte.

"Überraschuuuung!"

Ich schlug mir eine Hand vor meinen Mund und eine einzelne Freudenträne verließ mein Auge und lief langsam aber bedacht meine Wange hinunter. Ich hatte die besten Freunde der Welt.

Um das riesige Lagerfeuer hatten sich Baumstämme gefunden, auf denen man Platz nehmen konnte. Um das Strandhaus herum waren Lichterketten befestigt die neben dem Feuer das nötigste beleuchteten. Die Nacht war Sternenklar und der Mond schien hell auf das Meer, dass ihn spiegelte.

Unsere gesamte Clique hatte sich dort zusammen gefunden, insbesondere Luke, Calum, Ashton und Michael.

Luke kam auf mich zu, ich sprang ihm in die Arme und er fing an mich in der Luft herumzuwirbeln. Als er mich wieder absetzte, sah ich ihm verträumt in die Augen und er platzierte einen sanften Kuss auf meine Lippen.

"Ich dachte ihr habt heute ein Konzert?", fragte ich ihn vollkommem verwirrt.

"Das haben wir auch", er grinste mich an, "und dafür mussten wir hier alles vorbereiten".

Auch die anderen Anwesenden umarmten mich und die Jungs sagten Dinge wie 'Das wird der beste Monat deines Lebens' oder 'Wir werden dich schrecklich vermissen'.

Ich würde sie auch vermissen. Und wie. Sie, inklusive Molly, waren in diesem Jahr meine Familie geworden. Unsere Freundschaft ging weit über normale Freundschaften hinaus.

Molly wies mich und die anderen an, auf den Baumstämmen platz zu nehmen. Luke, Calum, Ashton und Michael setzten sich ebenfalls, doch nicht ohne ihre Gitarren und fingen an, ein Lied nach dem anderen zu spielen. Die Nacht schien perfekt und mir fiel auf, dass sogar für Getränke gesorgt war.

Als die Jungs fertig waren mit spielen, nahm Luke mich leicht bei der Hand und wir machten einen Strandspatziergang. Mond und Sterne beleuchteten uns den Weg und das Rauschen der Wellen klangen wie Musik in meinen Ohren. Luke's weiche Hände zogen kleine Kreise auf meinen und wir genossen einfach das kalte Meereswasser das immer wieder über unsere nackten Füße schwappte.

Nach einiger Zeit blieben wir stehen und guckten verzaubert in den riesigen Vollmond und wie er so über dem Meer stand. Plötzlich spürte ich etwas kaltes an Hals und meine Hände fanden ihren Weg dort hin um zu ertasten, was sich dort befand.

Eine Kette.

Meine Fingerkuppen umspielten den Anhänger und ich konnte fühlen, das es sich um ein kleines Herz handelte.

Langsam drehte ich mich um und guckte in Luke's im Mondschein glitzernde Augen. Ich liebte es, wie er mich anguckte. Vom ersten Tag an spiegelte sich in ihnen Sehnsucht.

Ich strich ihm über seine Wange und flüsterte, "Danke".

Ein liebevolles Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und eine seiner Hände hatte er in meinen Haaren. Seine Lippen fanden den Weg zu meinen und es fühlte sich wundervoll an.

Dieser Kuss spiegelte all die Sehnsucht in uns und alle Gefühle die wir füreinander hatten. Die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten verrückt und Luke ließ sich langsam nach hinten gleiten, bis wir schließlich sanft im Sand landeten.

Schweratmend lösten wir uns voneinander und ich legte meinen Kopf auf seine Brust.

Eine Weile lagen wir im kühlen Sand, sahen in die unzähligen Sterne und hörten dem Rauschen der Wellen zu, bis er sagte, "Du bist die einzige Fay. Ich werde dich immer lieben".

Wherever you are » L.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt