C H A P T E R 7

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Als die letzten Gitarrentöne verklungen waren witschte ich mir die Tränen aus den Augen und fiel Luke um die Arme.

"Heute sind es 9 Monate", murmelte er und drückte mich enger an sich heran. "  9 wundervolle Monate".

Von meinen Gefühlen überwältigt löste ich mich von ihm, umschloss sein Gesicht mit meinen Händen und gab ihm einige sanfte Küsse, "Ich liebe dich Luke. So sehr".

Statt mir eine Antwort zu geben presste er seine Lippen erneut auf meine, löste sich für einen Moment von mir und ging aus dem Zelt. Als mich seine Berührungen verließen, erschauderte ich und es war, als würde mich eine Kältewelle erfassen.

Er kam mit der Schüssel voller Trauben zurück. Offensichtlich hatte er draußen auch alle Kerzen gelöscht. Grinsend kam er auf mich zu und warf eine Traube in meine Richtung, die ich mit dem Mund auffing. Lachend legte er sich neben mich.

"Du sag mal"; begann ich, "Wie hast du das hier eigentlich ornagisiert? Ich war doch den ganzen Nachmittag bei dir?"

"Wozu hat man denn gleich drei beste Freunde?", er grinste übers ganze Gesicht, und ich begann zu lachen.

"Also es war meine Idee, aber ich wusste nicht wie ich das alles herrichten sollte, weil wir ja auch den Tag zusammen verbringen wollten. Cal und die Jungs haben dann angeboten das zu übernehmen".

Ich griff nach den Trauben und steckte mir eine in den Mund, "Sie sind die besten".

Luke lachte, "Ich weiß. Bist du müde?", fragte er sanft während er die Decke ordentlich über uns ausbreitete.

Ich bejahte und kuschelte mich an seinen Oberkörper.

Davon würde ich wohl nie genug bekommen können.

Während Luke vor sich hin summte, bemerkte ich wie meine Lider schwer wurden und ich schließlich in einen ruhigen Schlaf fiel.

-

Die stickige Luft des Zeltes ließ mich erwachen und mir einige Schweißperlen von meiner Stirn wischen. Die Sonne brannte ohne Schutz auf uns herunter und ich war mir sicher das unser Zelt glatt als Sauna durchgehen könnte.

Vorsichtig öffnete ich den Reißverschluss und schlüpfte nach draußen. Der kühle Wind der über das Meer hinweg in unsere Richtung wehte, war eine angenehme Abwechslung zu der heißen Luft in unserem Zelt.

Ich entschied mich Luke zu wecken und ging einige Schritte zurück durch den aufgeheizten Sand, als er seinen Kopf durch die Öffnung des Zeltes steckte. Seine Haare waren verwuschelt und seine raue Morgenstimme murmelte ein kurzes "Guten Morgen", bevor er auf mich zu kam und meine Stirn küsste.

"Wie wäre es, wenn wir nach Hause gehen und frühstücken? Ich räume das dann später weg", schlug er vor und ich überlegte kurz. Schließlich wollte ich ihn das alles nicht alleine aufräumen lassen, doch mein Magen grummelte und machte mir somit einen Strich durch die Rechnung.

Luke lachte laut auf und verschwand zurück im Zelt um unsere Sachen zu holen.

Er warf mir mein T-Shirt und meine Hose zu, die ich mir anzog. Luke war ebenfalls angezogen, doch er schnappte sich noch schnell seine Gitarre.

"Sicher ist sicher", er zwinkerte mir zu und nahm meine Hand.

-

Als wir bei ihm zu Hause ankamen, war niemand zu sehen.

Wir gingen gemeinsam in die Küche und entschieden uns dazu Eier zu kochen. Während er alles dafür vorbereitete, begann ich einen Obstsalat zu zubereiten. Hin und wieder piekte mir Luke in die Seite, was mich laut aufkichern ließ.

Nachdem ich das Obst gewaschen hatte, und mich daran machte Äpfel zu schneiden, schlag er seine Arme um meinen Bauch und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Eine wohlige Wärme breitete sich in mir aus und eine Welle von Glück schoss durch meinen Körper.

Ich legte das Messer an die Seite und drehte mich zu ihm um. Meine nassen Hände legte ich ihm an die Wange und stellte mich auf die Zehenspitzen. Für mein Alter war ich ziemlich klein, was dazu führte, dass Luke sich trotzdem ein kleines Stück zu mir herunter beugen musste um meine Lippen zu berühren.

Seine Fingerspitzen strichen mir über die Haut an meiner Hüfte die freigelegt wurde, da mir mein Tshirt ein kleines Stückchen nach oben gerutscht war.

Lukes Berührungen elektrisierten mich und mein Herz begann schneller zu schlagen.

Ein letztes mal küsste ich seine weichen Lippen und begann das Obst weiter zu schneiden.

"Müssen die Eier nicht langsam aus dem Wasser? Wenn sie hart sind, kannst du sie alleine essen das sag ich dir mein Freund", lachte ich und er stimmte mit ein.

"Jaja", er schob den Topf von der Herdplatte herunter, goss das Wasser ab und wandte sich erneut zu mir.

Plötzlich begann er mich zu kitzeln und ich fuhr erschrocken zusammen. Ein plötzlicher Schrei entwich meiner Kehle und ich ließ das Messer auf die Küchenplatte fallen.

Meine Augen weiteten sich als ich das Blut aus dem Schnitt quellen sah. Schnell griff ich zum Küchenpapier und versuchte die Blutung zu stoppen.

"Oh SHIT", ich hörte wie aufgebracht Luke war. Seine Augen waren ebenfalls geweitet und auf das blutige Küchenpapier gerichtet, "Fay, das tut mir so leid!"

"Hey, ist nicht so schlimm. Ich habe mich nur erschrocken, es ist halb so schlimm", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich zwang mir ein Lächeln auf und versuchte den Schmerz zu überspielen.

"Nein ist es nicht", er drehte den Wasserhahn auf Kalt und deutete mir, meine Hand darunter zu halten. Die Wunde blutete immernoch eifrig und ließ sich auch von dem Wasser nicht beirren. Es vermischte sich als es aufeinander traf und ich konnte ein schmerzerfülltes Zischen gerade so unterdrücken. Ich wollte Luke nicht noch ein schlechteres Gewissen machen, als er ohnehin schon hatte.

Nach einigen Sekunden entfernte ich meine Hand von dem Wasserstrahl und drückte ein neues Stück Papier darauf.

Luke sah besorgt auf mich herunter und ich legte meinen Kopf schief, sodass er mich ansah.

"Es ist okay Schatz, ehrlich", ich streichelte ihm mit der anderen Hand über die Wange und nickte ihm aufmunternd zu bevor ich mich daran versuchte den Tisch zu denken.

"Nein, nein, nein, nein, nein"; ratterte er herunter, "Ich mache das! Schone du ruhig deine Hand".

Ich setzte mich auf einen Küchenstuhl und begann jede seiner Bewegungen genau zu betrachten, denn ich wusste, das Luke kein Nein akzeptiert hätte.

Er beednete den Obstsalat und stelle ihn neben die Brötchen auf den Tisch. Vorsichtig schnitt er eins der Eier auf und strahlte übers ganze Gesicht als er feststellte, dass die Eier genau richtig gekocht waren, "Sieh dir das an! Bin ich nicht der Meister der Eierkocher?", fragter er stolz als er begann mich damit zu füttern.

"Ohja. Du bist Meister in allem".

Wherever you are » L.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt