Kapitel 2

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Julias Sicht:

Heute hatte ich, wie jedes Jahr, Schicht auf dem Kölner Stadtfest. Seit dem frühen Abend gingen Sam und ich über das Fest und hielten nach Verletzten Ausschau.

Plötzlich fielen uns zwei junge Mädchen auf. Sie standen weit abseits eines Fahrgeschäfts und einer von den beiden schien es nicht besonders gut zu gehen.

"Sam, lass uns mal zu den beiden gehen und nach dem Rechten schauen", meinte ich. Schon beim Näher kommen sah ich, dass das Mädchen sich übergeben hatte, heftig am Zittern war und hyperventilierte.

"Hallo, Julia Mertens, Notärztin. Kann ich euch helfen?", fragte ich freundlich. "Ich bin schuld", stammelte das Mädchen, dem es augenscheinlich erst mal gut zu gehen schien.

"Was ist mit deiner Freundin?", hakte ich nach und kümmerte mich nebenbei bereits um sie.

"Sie hat Höhenangst, aber ich habe sie trotzdem angebettelt, dass sie mit mir fährt und als wir ausgestiegen sind hat sie sich übergeben und ganz hektisch zu atmen angefangen", erzählte sie unter Tränen.

"Ok, beruhige dich. Wir kümmern uns um deine Freundin", sagte ich freundlich zu dem Mädchen und wandte mich dann dem anderen zu:

"Wie heißt du?", fragte ich sie und nahm ihre Hand um ihren Puls zu messen. "Kim", antwortete die. "Ok Kim, du musst ruhiger atmen. Mach mir nach", coachte ich und atmete langsam ein und aus.

Nach einer Weile hatte ich die Hyperventilation gestoppt und Kim ließ sich erschöpft zu Boden fallen. "Ich würde dich gerne ins Krankenhaus bringen", meinte ich und kniete mich neben sie.

"Nein danke, ich möchte nicht. Ich bin die Panikattacken gewohnt", entgegnete die und lächelte mich leicht an.

"Na gut, meinetwegen, aber dann geh nachhause und ruh dich aus", erwiderte ich und verabschiedete mich von den beiden Mädchen.

Wenn eine Begegnung ein ganzes Leben ändert...(Wattys2017)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt