Z W E I

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Ich überlegte noch eine ganze Weile was ich tun konnte.

Ich war verdammte 17 Jahre alt und saß über 500 Kilometer von meinem Vater entfern fest. Und mein Vater betrank sich warscheinlich dort oben täglich. Ja, er hatte ein Alkoholproblem.

Außerdem hatte er sich betrunken in sein Auto gesetzt und sich damit beinahe umgebracht.

Doch was sollte ich tun? Ich liebte meinen Vater über alles. Auf die Hilfe meiner Mutter konnte ich nicht hoffen. Seit sie und mein Vater sich getrennt hatten, war sie ziemlich kalt geworden. Auch ich hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihr. Es lief immer eine Zeit lang ganz gut, sie kümmerte sich dann immer wirklich gut um mich. Und dann war plötzlich alles wieder vorbei. Ohne einen wirklichen Grund. Und dann behandelte sie mich wie Dreck.

Rexa. Schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Mit ihr zusammen würde ich sicher eine Lösung finden. Rexa ist meine große Schwester. Ihr richtiger Name war Alexandra, doch Rexa passte viel besser zu ihr. Sie war ziemlich taff, selbstbewusst und hatte immer für alles eine Lösung.

Schnell kramte ich mein Handy unter meinem Kissen hervor. Ich scrollte in meiner Kontaktliste nach unten, bis ich ihren Namen entdeckte.

Sie musste eine Idee haben. Wenn sie nicht wusste, was wir tun sollten, dann wusste es keiner.

Ich hörte es zweimal tuten, dann ertönte ihre rauchige Stimme.

》Hey Süße. 《

》Hallo Große. Sag mal, wo bist du gerade? Hast du Zeit? Wir müssen umbedingt reden, es ist etwas schlimmes passiert.《
Meine Stimme zitterte.

》Ja klar, du weißt, für dich habe ich immer Zeit. Soll ich rum kommen?《

》Nein, ich ertrage Mum jetzt nicht. Ich habe keine Lust darauf, dass sie sich einmischt. Ich komme zu dir.《

》Alles klar. Dann bis gleich.《

Ich liebte meine Schwester. Sie war wirklich die beste. Sie war immer für mich da. Wenn es drauf ankam, konnte ich mich immer auf sie verlassen.

Sie ist jetzt 22 Jahre alt und war bereits mit 18 ausgezogen. Sie wollte einfach unabhängig sein. Und seit sie nicht mehr bei uns lebte, stand mir ihre Türe immer offen. Oft schlief ich tagelang bei ihr, wenn es zu Hause wieder Stress gab. Sie ist einfach die beste.

Ich packte mir schnell meinen Rucksack zusammen und schlich leise die Treppen runter. Als ich an der Haustür stand, rief ich noch kurz 》Ich bin eine Weile bei Rexa.《 und verschwand dann schnell nach draußen, bevor meine Mutter etwas dagegen sagen konnte.

The last goodbyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt