2. Der Unfall

62 8 3
                                    

In den darauf folgenden Tagen ging ich mit Louis alle möglichen Theorien durch. War er ein Außerirdischer, ein Zeitreisender oder vielleicht sogar ein Geist?! Louis wusste nach der Sache in der Gasse natürlich über alles Bescheid und ich war froh, dass ich mit jemanden darüber reden konnte.

1 Woche später, am Freitag, war Louis bei mir, damit wir zusammen lernen konnten. Eigentlich war ich nicht wirklich in Stimmung um zu lernen, da ich seit 1-2 Tagen ständig Kopfschmerzen hatte. Mein Vater meinte, es sei nichts schlimmes und das ich es einfach ignorieren sollte. Es waren ja nicht leichte Kopfschmerzen, die man so einfach ignorieren konnte. Diese Kopfschmerzen waren einfach unerträglich. Jedes, auch nur etwas zu laute Geräusch, tat höllisch weh. Außerdem waren meine Augen ständig gereizt, was die Kopfschmerzen auch nicht gerade besser machte. Deswegen beschloss ich mit Louis nicht zu lernen, sondern einfach nur zu reden und weitere idiotische Theorien durchzugehen. Louis liebte die Theorie, beziehungsweise Vorstellung, des Geistes. Ich fand keine der Theorien wirklich glaubhaft und wegen meinen Kopfschmerzen konnte ich mir darüber eh nicht so viele Gedanken machen. Ich fand es schon erheiternd genug Louis dabei zuzusehen, wie er sich den Kopf darüber zerbrach und versuchte eine Geschichte auszumalen. "Stell dir nur vor er wäre ein Zeitreisender. Er könnte aus der Zukunft kommen und stell dir mal vor wie es dort wäre..." träumte er vor sich hin. Louis war ein echter Sci-Fiction Fan. Er liebte die Vorstellung von Raumschiffen, Zeitreisenden und allem was dazu gehört.

Nach einigen Stunden verabschiedete ich mich von Louis, indem ich ihm eine Umarmung schenkte. Danach ging ich in die Küche, um mit meinem Vater Abendbrot zu essen. Ich deckte den Tisch und bereitete soweit alles vor. Als ich fertig war, kam mein Vater auch schon in die Küche und bedankte sich das ich schon alles vorbereitet hatte. Ich tat diese Sachen gerne, schließlich wusste ich, dass mein Vater ein vielbeschäftigter Mann ist. Er muss viel arbeiten, um sich das Haus und alles was dazu gehört leisten zu können; und er muss dafür sorgen das wir genug Essen haben und alles andere. Ich bewundere meinen Vater immer wieder aufs neue. "Wie war die Schule Eule?" fragte er mich. "Ganz in Ordnung, abgesehen von meinen Kopfschmerzen. Ich hatte das Gefühl als könnte ich jedes, allzu kleinste Geräusch hören." erklärte ich meinem Vater. Mein Vater überlegte einen Augenblick und erwiderte dann: "Das kommt bestimmt nur von der Pubertät.". Zwar war ich davon nicht wirklich überzeugt, stimmte meinen Vater aber zu.

Nach dem Abendessen deckte ich den Tisch ab und mein Vater verschwand wieder in seinem Arbeitszimmer. Natürlich erst nachdem er mir Gute Nacht gesagt hatte. Als ich dann mit allem fertig war ging ich ins Bad um zu Duschen und mich Bett fertig zu machen. Es tat so gut, einfach nur in der Dusche zu stehen und zu spüren wie die Wassertropfen an einem herunterliefen. Nachdem ich fertig mit duschen war, kämmte ich meine Haare. Sie sind in letzter Zeit schnell gewachsen. Es kam mir auf jedem Fall so vor. Zurzeit gingen meine Haare mir fast bis zum Ende des Rückens. Ich liebte meine Haare, vor allem die Farbe. Ich war schon immer ein Fan von den rötlichen Blättern im Herbst gewesen und ungefähr die selbe Farbe hatten meine Haare auch. Von der Struktur her ähnelten meine Haare wohl eher die meines Vaters. Ich hatte genau so wie er dickes und leicht lockiges Haar, während meine Mutter dickes und glattes Haar hatte.

Als ich im Bad soweit fertig war, legte ich mich in mein Bett und checkte noch schnell meine Nachrichten. Louis hatte mir einen Snap geschickt. Ich öffnete ihn und sah sein Gesicht mit einer sehr lustigen Grimasse. Ich musste schmunzeln. Unter dem Bild hatte er geschrieben: Gute Besserung und wir sehen uns Montag. Ich schickte ihm einen Snap zurück, in dem ich mich bedankte und selbst eine Grimasse schnitt. Nach dem ich noch meine Nachrichten auf WhatsApp und Instagram gecheckt hatte, legte ich mein Handy wieder weg. Normalerweise blieb ich Abends immer noch sehr lange auf -weswegen mich mein Vater wohl auch immer Eule nannte- und schaute schwachsinnige Videos auf dem Social-Media Plattformen. Aber heute waren meine Kopfschmerzen zu extrem um auch nur eine Minute länger auf mein Handy zu blicken. Ich wollte einfach nur noch schlafen und war deshalb auch froh, dass ich innerhalb weniger Minuten einschlief.

Ich träumte von dem mysteriösen Jungen. Es war kein normaler Traum. Dieser fühlte sich so echt an. Der Junge stand unter einem großen Baum und beobachtete mich aus der Ferne. Als ich auf ihn zuging, kam es mir jedoch so vor, als würde ich mich immer mehr von ihm entfernen. Ich fühlte mich jedoch so zu ihm hingezogen, weswegen ich plötzlich begann zu rennen. Ich war total im Traum versunken. Wie in jedem anderen normalen Traum, hatte ich keine Kontrolle über das, was ich tat und während ich nun auf ihn zulief konnte ich nichts dagegen tun. Das einzig Merkwürdige an diesem Traum, war die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, als wäre ich bei vollen Bewusstsein, konnte meine Handlungen dennoch nicht Steuern. Durch das Rennen hatte ich nun das Gefühl ich würde mich weiterhin entfernen. Der Junge beobachtete mich weiterhin aus der Ferne. Plötzlich drehte er sich jedoch um und wandte sich von mir ab. Danach brach der gesamte Traum in sich zusammen und ich wachte erschrocken und schweißgebadet in meinem Bett auf. Die Dusche war wohl umsonst...

Als ich am nächsten Tag wach wurde, war ich froh das ich wenigstens etwas Schlaf bekommen hatte. Zum Glück war es Samstag und ich konnte ausschlafen. Ich blieb sogar eine Weile länger im Bett liegen als sonst, obwohl das auch nicht wirklich half um den verloren gegangenen Schlaf nachzuholen, wovon ich durch diesen merkwürdigen Traum, wenig bekommen hatte. Als ich mich dann doch entschloss aufzustehen, musste ich mit erstaunen feststellen, dass meine Kopfschmerzen so gut wie verschwunden waren. Zwar hörte ich immer noch alles ziemlich laut, aber mein Kopf musste sich wohl dran gewöhnt haben. Ich ging in die Küche, wo ich meinen Vater auffand, der am Tisch saß, aß und eine Zeitung las. Ich gesellte mich zu ihm und machte mir ein Müsli zum Frühstück. Wir redeten über die aktuellen Themen in der Zeitung und lösten zusammen das Kreuzwort-Rätsel, welches man in jeder typischen Zeitung fand. Wir mussten bei einigen Sachen ziemlich lange überlegen, aber nach einer halben Stunde hatten wir das Rätsel zusammen gelöst. Danach stand mein Vater auf, räumte sein Geschirr weg und verabschiedete sich von mir, da er los musste zur Arbeit. Nach einigen Minuten war auch ich fertig mit meinem Frühstück und deckte den Rest des Tisches ab. Danach verschwand ich wieder in meinem Zimmer und machte mich fertig, um eine Runde Joggen zu gehen. Ich wollte unbedingt einen freien Kopf bekommen, weswegen ich die Idee, eine Runde im Wald zu joggen, sehr hilfreich fand. Ich wollte den Gedanken von diesen blöden Traum loswerden. Also zog ich mir eine Jogginghose, ein Tanktop und eine Strickjacke an. Von meinem Schreibtisch nahm ich noch meine Kopfhörer, mein Handy und meine Schlüssel. Ich verließ das Haus und war froh das der Wald nicht allzu weit davon entfernt lag.

Es war wunderschön im Wald. Da es Herbst war, meine Lieblings Jahreszeit, war alles wunderschön bunt. Es roch nach Regen, da es in der Nacht geregnet hatte. Ich nahm den Geruch des Waldes heute viel deutlicher war, als sonst. Ich roch das feuchte Moos und die feuchten Blätter. Es war wunderschön. Endlich konnte ich den Kopf frei bekommen, konnte endlich mal an was anderes Denken, als nur an diesen mysteriösen Jungen und diesem Traum. Plötzlich kam Nebel auf, bestimmt noch von dem Regen letzter Nacht, weswegen ich beschloss mich wieder auf den Heimweg zu begeben. Jedoch bekam ich plötzlich wieder Kopfschmerzen und konnte nicht mehr richtig sehen, da ich das Gefühl hatte, als würde meine Sehstärke sich alle paar Sekunden ändern. Daher fiel es mir schwer, überhaupt irgendetwas zu erkennen. Ich blieb stehen. Alles war verschwommen, mein Kopf dröhnte und mein gesamter Körper tat weh. Aus der ferne hörte ich ein komisches Geräusch, welches einem Motor gleich kam und ich nächsten Moment wurde ich auch schon überfahren.

Das letzte was ich noch spürte war wie mich jemand hochhob und von der Waldstraße wegbrachte. Als ich versuchte die Augen zu öffnen, sah ich nur graues, fast weißes Haar und ein männliches Gesicht. Es war ein Wunder, dass ich überhaupt etwas erkennen konnte, da die anfänglichen Sehschwierigkeiten schlimmer geworden waren. Er legte mich wieder ab und blieb noch einen Augenblick. Ich merkte nur noch, wie er etwas auf meinen Arm schrieb und dann ging. Meine Augen fielen wieder zu und ich versuchte ein letztes Mal die Augen zu öffnen und sah nur noch die Umrisse eines sehr großen Wolfes, bevor ich wieder in Ohnmacht fiel...

Hey Leute, ich hoffe euch gefällt das 2. Kapitel und werdet auch noch weiter dabei bleiben. Ich werde mich bemühen, immer so schnell wie möglich ein neues Kapitel rauszubringen. Da ich aber viel mit der Schule beschäftigt bin, kann es auch mal etwas länger Dauern, da ich ja auch möchte, dass die Kapitel eine gute Qualität haben. Bitte habt Verständnis und gibt mir auch gerne immer Feedback. Freue mich auch, wenn ihr mich auf Fehler hinweist, damit ich diese, so schnell wie möglich, verbessern kann.

New Life #goldaward2019 #wingaward2019 #yellowaward2019 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt