4. Die Offenbarung (1/2)

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Aus der Sicht von Lean (eine Woche später):

Nachdem ich mit Mia -sie hatte mir ihren Namen verraten- einen Treffpunkt und Zeitpunkt ausgesucht hatte, machte ich mich nun fertig für das Treffen. Wir hatten in der letzten Woche viel miteinander geschrieben. Sie scheint mir sehr sympathisch. Auch nach anfänglich Schwierigkeiten, vertraute sie mir immer mehr. Da sie sich am Anfang gar nicht mit mir treffen wollte, konnte ich sie zum Glück noch überreden, sich auf ein Treffen mit mir einzulassen. Sie war ein wenig misstrauisch gewesen und wollte sich nicht einfach auf ein Treffen mit einem Fremden einlassen. Verständlich. Deswegen schlug ich ihr vor, das Treffen an einem öffentlichen Platz zu verlegen. Daraufhin vereinbarten wir als Treffpunkt den kleinen Park in ihrer Stadt. Das schien ihr wohl sicherer.

Ich war gerade im Bad und machte mir die Haare nachdem ich Duschen war. Ich war nicht diese Art von Junge der seine Haare gefühlt drei Stunden stylte. Ich bevorzugte es sie einfach nur zu föhnen und so zu lassen wie waren. Meine Haare waren fast Schnee weiß , was ich irgendwie cool fand. Nachdem ich im Bad fertig war, ging ich in mein Zimmer und zog mir eine lässige Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Anschließend schaute ich nochmal auf mein Handy. >>Keine neuen Nachrichten<<. Nachdem ich noch ein paar Sachen in einen Rucksack gepackt hatte, machte ich mich auch schon auf den Weg. Während ich den langen Flur unserer Burg entlang ging traf ich meine Mutter Freya. Sie hatte langes braunes Haar und braune Augen. Sie kam auf mich zu. "Wohin gehst du?", fragte sie in einem strengen Ton, das bedeutete das sie unter Stress stand. Immer wenn meine Mutter unter Stress steht, bekommt sie schlechte Laune. Trotzdem war sie eine sehr liebevolle Mutter. Ich antwortete ihr in einem eher gelassen Ton: "Ich gehe nochmal in die Stadt um ein paar Besorgungen zu machen. Bin heute Abend aber wieder da." "Das ist auch gut so denn morgen kommen ein paar Vertreter des Rates. Sei bitte da.", erwiderte sie. Wenn der Rat zu Besuch kommt, muss schon etwas schlimmes passiert sein. Meine Mutter belehrte mich noch über ein paar unnötige Sachen und lies mich dann gehen. Dies tut sie jedes Mal wenn Schlecht gelaunt ist. Ich musste mir diese Belehrungen jetzt bestimmt schon ein tausend mal anhören. Anschließend ging ich weiter, in Richtung Hof und von dort aus in Richtung Wald. Dies war nun mal der einzige Weg in die Stadt.

Aus der Sicht von Mia:

Ich stand vor dem Spiegel. ‚Was tust du nur Mia?' , dachte ich mir. Es war um 10 Uhr. Um 14 Uhr würde ich mich mit Lean -der Name des Jungen- treffen. Das ich nun seinen Namen wusste bedeutete nicht, dass ich mit damit wohler fühlte. Ich war nie ein Wirklicher aufgeschlossener Mensch, weswegen ich auch nur Louis als Freund hatte. Dieses Treffen war sowohl neu für mich, als auch ein Risiko. Denn ich kannte Lean nicht wirklich gut, also wie konnte ich mir sicher sein, dass er kein Mörder, Räuber oder vielleicht etwas schlimmeres ist?

Mit diesen Gedanken ging ich nun Duschen. Mein Vater hatte zum Glück nichts von meinen Unfall vor einer Woche mitbekommen, sodass ich keine nervigen Fragen beantworten musste. Mein Vater ist gestern auf eine Berufsreise gefahren und kommt erst in ca. 1 Woche wieder. Mein Glück. Denn so konnte ich mich in Ruhe mit Lean treffen, ohne dass mein Vater mich fragte wo ich sei. Louis wusste von dem ganzen noch nichts. Ich wollte ihn da vorerst nicht mit reinziehen. Ich wollte selber erst herausfinden, was mir Lean erzählen wollte und was er vor mir verheimlichte. Ich würde Louis dann alles berichten.

Nachdem ich mit Duschen fertig war, ging ich in mein Zimmer um mich anzuziehen. Ich zog mir eine blaue Jeans, ein weißes Top und eine passende blaue Jeansjacke. Es harmonierte perfekt mit meinen Haaren. Diese hatte ich vorher schon geföhnt. Ich bürstete sie nochmal durch und legte sie dann über meine Schultern. Ich schaute auf die Uhr. Ich hatte noch 2 1/2h. Ich entschied mich ein wenig Schminke auf. Dies tat ich so gut wie nie. Ich war nicht so der Fan von Make Up und Mascara, aber was soll's, schaden kann es nicht. Anschließend legte ich mich noch eine Weile aufs Bett und schaute die Social Media Plattformen durch.

Es war 13:00 Uhr und ich ging los. Ich zog mit meinen schwarzen Mantel an und meine schwarzen Stiefel. Dann ging ich aus dem Haus. Es war etwas kälter geworden die letzten Tage. Es wurde langsam Winter. Es war schließlich schon Ende Oktober. Auf dem Weg zum Park holte ich mir in meinem Lieblings Café noch einem Kaffee To Go und ging von dort aus zum Park. Es war zwar ein kleiner Park, aber dennoch sehr schön. Die Bäume hatten zwar schon alle ihre bunten Blätter abgeworfen, dennoch lagen diese jetzt wunderschön auf dem Boden und machten den gesamten Park wunderschön Bunt. Ich setze mich auf eine Bank. Es war mittlerweile Vorteil vor 2. Ich war nun mal typisch Deutsch. Immer zu früh dran. Ich wartete. Währenddessen schossen mir Millionen von Fragen, Gedanken und Möglichkeiten in den Kopf. >War Lean ein Massenmörder? Was wollte er mir Sagen? Konnte ich ihm glauben?... < Dies ging die nächsten 20 Minuten so. Dann sah ich einen Jungen in schwarzer zerrissener Jeans, karierten roten Hemd und einer schwarzen Lederjacke. Ich hätte ihn so nicht als Lean erkannt, aber durch seine Auffälligen weißen Haare erkannte ich ihn sofort. Ich stand auf, nahm noch einen Schluck von meinen Kaffee und schmiss diesen dann weg. Ich ging auf ihn zu. Er drehte sich sofort um als würde er meine Anwesenheit spüren. Er lächelte mich an. Er hatte ein wunderschönes Lächeln. Als ich ihm gegenüber Stand sah ich ihm in die Augen. Und dann geschah es. Seine Augen waren das Wunderschönste was ich je in meinen Leben gesehen hatte. Sie waren so blau wie das Meer und während ich in seine Augen blickte wurden sie immer mehr zu einem. Ich verlor mich in seinen Augen. Fiel immer tiefer. Wusste nicht mehr wo ich war oder wie spät es war. Ich sah nur noch diese Augen. Diese Augen die mich nicht mehr loslassen wollten...

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich lösen und schaute auf dem Boden. Ich war überwältigt. Musste mich erst einmal wieder finden. Ich schaute wieder auf, er sah auch etwas überrumpelt aus. Ich versuchte Worte zu finden. Er kam mir aber zuvor. "Hi, was geht?", sagte er und seine vorherige Überrumpelung war nun vollkommen verschwunden und er wirkte wieder komplett gelassen. Ich hingegen machte es mir schwer nicht noch einmal in seine Augen zu verfallen, weswegen ich den Blick wieder etwas senkte. "Hi", war das einzige was ich rausbekam. Ich konnte nun aus dem Augenwinkel seinen Oberkörper erkennen. Er sah selbst durch die Klamotten, sehr muskulös aus. "Wollen wir uns hinsetzen?", fragte er mich und deutete auf eine Bank. Ich nickte. Als wir saßen, sagte keiner von uns etwas. Es herrschte eine bedrückende Stille. Nach ein paar Minuten sagte er endlich etwas. "Naja ich will jetzt nicht deine Zeit verschwenden. Ich möchte mit dir über das reden, was im Wald passiert ist und warum ich dich, so wie du es sagtest 'Verfolgt' habe." sagte er. "Hau raus", sagte ich. Ich bekam plötzlich wieder Kopfschmerzen und mir wurde schwindelig. Ich ließ es mir aber nicht anmerken. Er fing an zu erzählen. Am Anfang verstand ich es nicht genau, aber was ich genau verstand, waren die letzten Worte: "... Ich glaube du bist ein Werwolf, so wie ich." Ich war geschockt. Hatte er das jetzt wirklich gesagt? Oder bildete ich mir das nur ein? Er schaute mich erwartungsvoll an, deswegen glaubte ich, dass er es ernst meint. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mir war so extrem schwindelig, das ich mich nicht konzentrieren konnte und die Kopfschmerzen machten es nicht besser. Ich versuchte etwas zu sagen, doch es kam nichts heraus. "Ist alles ok mit dir? Ich weiß das kommt jetzt etwas komisch und schnell...", fragt er mich. Doch genau in diesem Moment fiel in Umacht...

So endlich mal ein neuen Kapitel. Hoffe es gefällt euch. Ich freue mich wie immer auf Feedback und Kommentare. Habe diesmal etwas schneller geschrieben, weswegen ich höchstwahrscheinlich ein paar Rechtschreibfehler gemacht habe. Also falls ihr welche findet, schreibt es in die Kommentare. Viel Spaß weiterhin. <3

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