Papa weckte mich gerade aus einem fantastischen Traum. Ich machte die Augen auf und setzte mich auf die Bettkante. Mein Vater, der ein blaues Holzfäller Hemd und eine schwarze Jeans trug, lächelte mich an und sagte: "Guten Morgen Eule, du hast wohl deinen Wecker nicht gehört, es ist 8:20 Uhr!". "Wie spät ist es?" fragte ich. Ich rieb mir die Augen und schaute ihn fragend an. "8:20 Uhr", mein Dad wich aus dem Türrahmen zurück, weil ich plötzlich ohne Vorwarnung vom Bett sprang, um ins Badezimmer zu rennen. Dort machte ich mich so schnell wie möglich fertig und rannte dann in die Küche, um mein Essen für die Schule einzupacken. Mein Vater stand schon in der Küche und wartete auf mich, weil ich mein Bus schon längst verpasst hatte. Er fuhr mich zur Schule, wo ich es gerade noch zum Anfang der 2.Stunde schaffte.
In der Mittagspause setzte ich mich zu ein paar Freundinnen aus meiner Klasse. Ich kannte sie zwar alle, hatte aber kaum etwas mit ihnen zu tun. Normalerweise saß ich in der Mittagspause immer bei meinem besten Freund Louis, aber der war heute nicht da, also musste ich mir andere Leute suchen.
Als ich mit den selben Mädchen an der Bushaltestelle wartete, sah ich auf der anderen Straßenseite einen Jungen. Er trug fast genau das gleiche wie mein Vater. Ein schlichtes, rotes Holzfällerhemd und eine graue, zerrissene Jeans. Er sah zu mir herüber und mir wurde etwas unwohl dabei. Warum beobachtet er mich? Ich drehte mich unauffällig zu den Mädchen herum und fragte leise: "Seht ihr den Jungen da drüben?". Alle drehten sich um. Ashley schaute mich verwirrt an und fragte: "Was für ein Junge? Ich sehe da niemanden!". Ich drehte mich noch einmal um, doch auf der anderen Straßenseite stand plötzlich niemand mehr. Der Junge war verschwunden.
"Schon gut. Ich habe wohl immer noch nicht ganz ausgeschlafen." Ashley und die anderen lachten, redeten dann jedoch weiter über Jungs, Make Up und Klamotten. Ich war total verzweifelt und sagte kein Wort mehr. Auch im Bus konnte ich nur noch an diesen Jungen denken.Als ich Zuhause ankam, warf ich meinen Ranzen in eine Ecke und ging in die Küche. Dort saß mein Vater auf einen Stuhl und las die heutige Zeitung. Ich ging zum Kühlschrank und nahm mir einen Pudding heraus. Eigentlich beschwerte ich mich immer über meine Figur, aber heute war mir das total egal. Erschöpft ließ ich mich auf dem Stuhl gegenüber von meinem Dad sinken. Mein Vater sah auf und fragte: "Na Eule, wie war die Schule?". Mein Vater nannte mich immer Eule, womit er mich immer ärgerte, denn ich mochte diesen Namen überhaupt nicht. Ich sah ihn verärgert an und erwiederte: "Es ging. Es war etwas langweilig, weil Louis nicht da war und ich deswegen die ganze Zeit bei den Mädchen aus meiner Klasse bleiben musste". Mein Vater war nie sehr gesprächig, eine Sache die ich von ihm geerbt hatte. Er fuhr sich mit der Hand durch seine fast schwarzen Haare und sah mich nachdenklich an. Er hatte nicht annähernd die gleichen Haare wie ich. Seine waren lockig, dunkel und meistens zerzaust. Meine hingegen waren rötlich und gewellt. Ich fragte mich oft woher ich sie hatte, denn meine Mutter hatte blonde Haare, also das war zumindestens das was ich von Bildern wusste. Meine Mutter starb nämlich schon als ich klein war bei einen Autounfall, als ich 3 Jahre alt war. Ich kann mich also nur leicht an sie erinnern.
Als ich mit dem Pudding ferdig war, ging ich auf mein Zimmer, um meine Hausaufgaben zu machen. Mein Zimmer war nicht gerade sehr ordenltich. Mein Bett war nicht gemacht, auf dem Boden lagen paar Klamotten und mein Schreibtisch war überfüllt mit Müll. Ich schob ein paar Sachen beiseite, um Platz für meine Hausaufgaben zu haben. Ich sah aus dem Fenster. Draußen hatte es angefangen zu regnen, ein typischer Herbsttag. Der Herbst war meine Lieblings Jahreszeit, denn durch die Bunten Blätter war alles so schön farbenfroh. plötzlich sah ich draußen einen Jungen stehen. Es war der Junge, den ich heute schon mal gesehen hatte. Erst jetzt fiel mir auf, das er graues Haar hatte, was ihm plitschnass übers Gesicht fiel. Er starrte mich wieder an, was mir etwas Angst einjagte. Ich versuchte ihn zu ignorieren, deswegen machte ich mir Musik an. Als ich mich wieder setzte und aus dem Fenster sah, war er verschwunden, als ob er nie dagewesen wäre.Ich ließ mich in meinen Stuhl sinken und war total verzweifelt. Bilde ich mir das nur ein? Werde ich jetzt total verrückt? Das waren die Fragen die mir den Rest des Tages nicht mehr aus dem Kopf gingen.
Am nächsten Tag hatte ich mich mit Louis verabredet, um ihm bei den Hausaufgaben zu helfen. Wir trafen uns in einem kleinen Café in der nähe meines Hauses. Er erwartete mich bereits. Ich ging herein und setzte mich neben ihm. Dann reichte ich ihm die Hausaufgaben und erklärte ihm ein paar Einzelheiten. Danach saßen wir noch eine ganze Weile so da, tranken Kaffee und plauderten. Als Louis kurz auf die Toilette ging, schaute ich mich im Café um. Rechts, neben unserem Tisch, saß ein Liebespaar, das wohl kaum aufhören konnte rumzumachen. Auf der anderen Seite saßen zwei Mädchen, die die ganze Zeit lachten. Als ich mir den Rest des Cafés ansah, erschrak ich. In der hintersten Ecke saß wieder der Junge und starrte mich an. Ich bekam auf einmal panische Angst. Ich wollte unbedingt gehen. Ich wartete noch einen Augenblick auf Louis, doch dieser kam nicht. Also schrieb ich schnell einen Zettel, auf dem ich Louis einen schnellen Bericht über die Erlebnisse von gestern schilderte und das ich gehen müsste. Draußen bekam ich noch mehr Angst und ich drehte mich andauernd um. Als ich um eine Ecke bog, lehnte ich mich erschöpft an die Wand des Gebäudes, um etwas Luft zu holen. Plötzlich ergriff eine starke Hand meinen Arm und zog mich in eine Gasse hinein. Ich stieß einen erstickten Schrei aus und versuchte mich aus den kräftigen Armen zu befreien. Ich schaffte es mich umzudrehen, um mein Angreifer ins Gesicht sehen zu können. Es war der Junge den ich seit Gestern häufiger sah. Ich wurde immer panischer und versuchte mich, mit noch mehr Kraft, aus seinen Armen zu winden. "Hör auf dich zu wehren", sagte er zu mir, mit einer ruhigen Stimme. Ich versuchte weiter mich zu befreien und schrie ihn an:"Dann lass mich los!". "Dann haust du aber ab und schrei nicht so." erwiederte er. Ich holte einmal tief Luft und antwortete ihm dann:"Ok, ich werde hier bleiben, aber wehe du fässt mich auch nur einmal an, dann bin ich weg." Er schaute mich erst einen Moment an und ich wusste sofort das er überlegte, ob er mir auch wirklich trauen kann. Nach einen kurzen Augenblick ließ er mich dann langsam los. "Was willst du von mir? Warum verfolgst du mich?", fragte ich ihn genervt. Er schaute mich verwirrt an? "Du weist nicht was ich bin?" fragte er mich ungläubig. "Nein! Was solltest du denn sein?" Jetzt war er verwirrt. "Du weist nicht wer, oder besser gesagt, was ich bin?" Jetzt war ich sprachlos. Was meinte er damit "...was ich bin?" Er war ein ganz normaler Mensch. Oder etwa nicht? "Du bist ein Mensch. Was solltest du denn sonst sein?" Ich sah an seinem Gesicht, dass er noch verwirrter war. Er sagte eine ganze Weile nichts mehr. Dann plötzlich rannte er einfach weg und ließ mich in der Gasse alleine stehen. Ich wusste nicht was ich machen oder sagen sollte, deswegen blieb ich einfach dort stehen und rief ihm nicht hinterher. Nach einer Weile kehrte ich wieder in die Wirklichkeit zurück und hob meine Tasche auf, die, während er mich weggezogen hat, herunter gefallen war. Als ich aus der Gasse herausging, war ich immer noch total verwirrt. Louis kam mir entgegen und hielt mir den Zettel, den ich ihm hinterlassen hatte, vors Gesicht und fragte: "Alles ok bei dir?". Ich schaute ihn an und versuchte meine Verzweiflung zu verbergen. "Klar alles in Ordnung." erwiderte ich.
Hi! Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel. Ich nehme gerne Kritik an und freue mich auf euer Feedback. Aber seit bitte gnädig, dies ist meine erste Geschichte. Möchte noch hinzufügen, dass mir dieses Kapitel nicht so gut gelungen ist und dass ihr, auch Wenn euch dies nicht gefällt, bitte wenigstens das 2. Kapitel zu lesen. Dieses ist mir deutlich besser gelungen.<3
DU LIEST GERADE
New Life #goldaward2019 #wingaward2019 #yellowaward2019
Kurt AdamMia lebt alleine bei ihrem Vater, da ihre Mutter starb, als sie 3 Jahre alt war. Mit ihrem besten Freund Louis besucht sie die 11. Klasse eines Gymnasiums. Alles scheint in Ordnung, bis zu dieser einen Begegnung...