Kapitel 1

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„Was ist denn das?!", fragte Sandra und riss ihrer besten Freundin den Zettel aus der Hand.

„Hey! Gib das her!", rief Nori und versuchte, sich den Zettel zurückzuholen, doch Sandra war einfach zu schnell.

Immer wieder las sie ein bisschen.

„Oh! Ein Gedicht?"

„Sandra!"

„Für wen?"

„Erstens, ist es kein Gedicht und zweitens... her damit!"

„Erst wenn du mir sagst, für wen das ist!"

Daraufhin schaute Nori kurz zu ihrem Poster über ihrem Bett, auf dem der Sänger ihrer Lieblingsband zu sehen war.

„Ah! Jetzt verstehe ich! Das ist ein Song! Ein Song für deinen Schwarm!", sprach Sandra, woraufhin Nori ganz rot wurde.


„Ha! Es stimmt also!"

Nori sagte einfach gar nichts.

„Hey, Nori! Ist alles in Ordnung? Ich wollte dich doch nur ein bisschen ärgern!", wandte Sandra ein.

„Nur weil wir jetzt eine WG haben, heißt das nicht, dass du alles mit mir machen kannst!", brach es aus Nori heraus.

„Entschuldige! Ich hätte es nicht lesen sollen", meinte Sandra und gab ihrer besten Freundin den Zettel zurück.

„Aber... ich find ihn eigentlich echt gut... deinen Song."

„Wirklich?!", fragte Nori und bekam funkelnde Augen.

„Ja... und... was hast du damit vor?"

„Wie meinst du das?!"

„Na, wirst du deinem Josh deinen Song eines Tages vorsingen oder was?"

„Vorsingen?! Ich?!", entgegnete Nori.

„Stimmt. Hab dich unter der Dusche gehört. Ist vielleicht doch keine so gute Idee."

„Hey!"

„Komm wieder runter!"

„Ja, du hast recht", meinte Nori und senkte ihren Blick.

„Hör mal! Wie lang soll das denn noch so weitergehen?", wollte Sandra wissen.

„Was meinst du?", entgegnete Nori.

„Du stehst doch schon seit Jahren auf diesen Kerl! Ich meine... du hast ihn als Hintergrund auf deinem Handy, auf deinem Rechner, deinem MP3-Player..."

„Ja! Ist ja gut! Ich steh auf ihn! Bist du nun zufrieden?!"

„Nein. Bin ich nicht. Als wir noch zur Schule gegangen sind, gab es da auch den ein oder anderen Jungen, der auf dich stand."

„Was? ... Echt?!"

„Ja! ... Aber du hattest immer nur Augen für deinen Josh!"

„Meinen Josh?!"

„Ja! Auf wie vielen Konzerten von ihm warst du denn schon?"


Auf einmal wurde Nori ganz still.

„Warte mal... heißt das etwa... du warst noch nie auf einem Konzert von ihm?"

Nori brauchte nicht zu antworten. Sandra wusste schon, dass es wahr war.

„Das versteh ich nicht. Du schwärmst seit Jahren von ihm und warst nicht mal auf einem einzigen Konzert? Wie soll er denn jemals wissen, dass du existierst, wenn er dich nie zu Gesicht bekommt?!"

„Ähm... i-ich..."

„Hast du Angst, dass er dich nicht so sehr mag wie du ihn?"

Sie hatte ins Schwarze getroffen. Wie macht sie das nur?!

„Weißt du was?! Das hat jetzt ein Ende!", beschloss Sandra und schnappte sich ihren Laptop.

„Was hast du vor?", wollte Nori wissen.

„Wir werden auf das nächste Mudbuds Konzert gehen! Ob du willst, oder nicht!"

„Natürlich will ich!"

„Aber?"

„Ähm..."

Sie schluckte.

„Das wird schon! Ich bin ja bei dir! ... Uuh! Schau mal! Die geben sogar ein Konzert am Valentinstag! Ich brauch nur auf diesen zu Knopf drücken..."

„Sandra!"

„Ich mach doch nur Spaß! Wir nehmen dieses Konzert, ein paar Tage vorher! So... erledigt!"


Ein Song für d/michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt