Ein Song für d/mich

Kapitel 15

Sie saßen eine Weile da und spielten Karten, während sie auf Hilfe warteten.

„Ja! Schon wieder gewonnen!", freute sich Josh.

„Übertreib nicht so!", meinte Kyo genervt.

„Hey! Ich kann doch nichts dafür!", wandte Josh ein.

„Und ob du was dafür kannst! Du wolltest ja unbedingt heute fahren!", brach es aus Matt heraus.

„Ja! Ohne dich wären wir jetzt bestimmt schon da!", meinte Kyo.

„Das ist nicht meine Schuld! Und überhaupt, gäbe es diese Band ohne mich gar nicht!", gab Josh zu bedenken.

„Zu einer Band gehören immer mehrere, also wärst du ohne uns nicht in einer Band!", entgegnete Matt.

„Ach ja?! Das muss gerade der sagen, der nur die Songs schreibt und für die Bühne zu feige ist!", meinte Josh.

Das hatte Matt sichtlich getroffen.

„Oh Matt! Das... das tut mir...", wollte er sich entschuldigen, doch Matt war schon auf und davon.

„Das hast du ja super hingekriegt!", sprach Kyo mit einem ironischen Unterton.

Daraufhin folgte Nori Matt. Jordan wollte ebenfalls hinterher, wurde aber von Sandra aufgehalten.

„Nori kriegt das schon wieder hin. Vertrau mir."

Matt setzte sich an einen Baum und Nori setzte sich zu ihm.

„Josh hat das nicht so gemeint", sprach sie vorsichtig.

„Doch! Das hat er! Und er hat recht! Ich bin feige! Total feige! Und wenn man es genau nimmt, gehöre ich auch nicht wirklich zur Band!", gab Matt zu bedenken und drehte sich weg.

Er wollte nicht, dass Nori ihn weinen sieht.

„Du bist nicht feige! Du... traust dich nur noch nicht! Das ist okay. Du brauchst eben noch etwas Zeit. Außerdem kannst du richtig gut Gitarre spielen. Und du schreibst und komponierst diese ganzen unglaublichen Songs! Also, wenn du mich fragst, bist du das wichtigste Mitglied der ganzen Band!", fand Nori.

„Meinst... meinst du wirklich?", fragte Matt vorsichtig.

„Ja! Du bist der, der alle zusammenhält! Und soll ich dir mal was verraten?"

„Was denn?"

„Ich finde, du singst besser als Josh!", gab Nori zu.

„Und das sagst du nicht nur so?", wollte Matt wissen.

„Nein. Es ist so! Jedenfalls für mich!"

„Danke, dass du mich aufgemuntert hast, Nori!"

„Gern geschehen! Ich kann es nicht ertragen, dich weinen zu sehen."

„Komm mit!", meinte Matt und nahm Noris Hand.

„Wir gehen wieder zurück."

Seine Hand war rauer als die von Josh, aber das lag wahrscheinlich daran, dass Matt Gitarre spielt.

„Matt! Es tut mir wirklich leid! Das ist mir so rausgerutscht!", entschuldigte sich Josh.

„Schon, okay! Ich verzeih dir!", antwortete Matt.

Dann warf Nori einen genaueren Blick auf den Bus.

„Ähm... Leute...", sprach sie und deutete auf einen der Reifen.

„Wir haben ein Platten! Wieso haben wir das nicht schon früher gesehen?!", wollte Kyo wissen.

„Na los! Tauschen wir den Reifen aus und fahren zu diesem Konzert! ... Als Band!", beschloss Josh und klopfte Matt auf die Schulter.