Kapitel 2

765 40 12
                                    

Als ich wieder bei Sinnen war, tat mein Kopf höllisch weh. „Ist alles O.K.?“, hörte ich eine kratzige Stimme fragen. Egal wo ich hier gelandet war, es stank bestialisch und man konnte nicht gerade viel sehen, höchstens die eigene Hand vor den Augen. „Naja“, sagte ich in die Dunkelheit hinein, “Es ging mir schon mal besser.“ Jetzt sagte eine andere Stimme leise:“ Oh nein, er kommt wieder!“

Ich bekam Panik, keine Ahnung warum, einfach so. Über mir glühte etwas auf und es hörte sich so an als ob Metall verschoben worden wäre. Ich sah wie eine große, kräftige Hand zu uns gestreckt wurde und kurz bevor sie mich erfasst hätte, warf ich mich noch schnell zur Seite. Eine helle Frauenstimme schrie auf und die Frau wurde nach oben gerissen. „Da waren’s nur noch drei“, lachte jemand hysterisch und ich lehnte meinen Kopf gegen eine Wand. Hier war es ganz schön kalt, und glitschig. Dean, Sam, Cas ... bitte macht schnell.

Im Nachhinein war mir klar, dass die Drachen mich gefangen hatten.

Nach etlichen Minuten Stillschweigend fragte ich:“ Weiß eine von euch, wo wir hingebracht werden?“ Ich bekam keine Antwort und seufzte. Jemand weinte, ich hörte ihr schluchzen. „Komm her“, gab ich dem weinenden Mädchen zu verstehen, von welchem ich jedoch nur die Umrissen sehen konnte, sie kam und ich legte meinen Arm um sie, “Wie heißt du?“ „Lynn“, war die geschniefte Antwort. „Also Lynn, ich habe ein paar Freunde, und ich werde dir versprechen, dass sie uns alle hier retten.“ Das glaubte ich wirklich, auch wenn ich jede Stunde die ich hier in diesem nassen, scheißkalten Raum verbringen musste, die Hoffnung verlor. Ich könnte Cas rufen ... Aber nein, ich habe keine Ahnung, ob er hier wieder raus kommt ... oder ob er überhaupt für mich kommen würde.

Castiels P.O.V

„Hallo“, ich erschien im Motelzimmer von Dean, Sam und Robin, Dean hatte mich gerufen. „Robin wollte schon vor ein paar Stunden zurückkehren“, Dean sah mich eingehend an. Ich verschwand kurz und kam dann wieder zu ihnen. „Sie ist noch in dieser Stadt.“ Sam und Dean starrten mich an, dann sagte Dean schließlich, er schrie fast:“ Wo, Cas? Zur Hölle, sag uns doch wo sie ist!“ Meine Stirn runzelte sich bei Deans harten Worten, ich hatte doch nichts falsch gemacht. „Irgendwo in der Kanalisation“, gab ich ihnen als knappe Antwort, “Ich kann sie spüren.“ Seit wann kann ich fremde Menschen fühlen?

Dean grinste:“ Na dann los, unser Himmelskompass, lass uns Robin suchen!“

Wir suchten uns eine nicht viel besuchte Straße, dann brach Sam den Kanaldeckel auf und wir kletterten in die Dunkelheit. „Und du hast Robin wirklich in Unterwäsche gesehen?“, fragte mich Dean grinsend. Ich nickte und er fragte weiter:“ War sie heiß?“ Sam schoss Dean einen fassungslosen Blick zu, ich sah wieder zu Dean und sagte:“ Ja, habe ich. Aber ich hab sie nicht angefasst, keine Ahnung ob sie heiß war.“ „Cas, du musst noch einiges lernen!“ Dean lachte mich aus. Woher soll ich denn wissen, ob Robin heiß ist, wenn ich sie doch nicht angefasst habe?!

Plötzlich hörten wir Schreie.

Robins P.O.V

Schritte. Da sind Schritte! Bitte las es Dean und Sam sein! „Er kommt wieder!“, sagte eines der Mädchen wieder, Lynn war es nicht. „Nein ... die Schritte kenne ich“, murmelte ich in mich hinein und stand auf. Lynn hob ihren Kopf und ich meine, dass sie mich fragend ansah. Kommt schon Jungs!

Ach scheiß drauf! Ich schrie einfach los:“ Dean! Sam!“ Die Schritte beschleunigten sich. Sie sind es! Mein Herz pochte wie wild, endlich raus hier!

„Robin!“, schrie Dean und warf sich auf den Boden, um das Gitter über unseren Köpfen zu öffnen. Er fluchte:“ Verdammt, zugeschweißt!“ „Wir holen euch irgendwie da raus“, versprach uns Sam und er sah sich um, “’Ne Säge?“ „Probiere es einfach“, sagte wieder diese sanfte Männerstimme. Cas. Wieso haben sie Castiel mitgebracht? Aber irgendwie freute ich mich auch, dass ich ihn wieder sah, ich wollte ihn schließlich richtig kennen lernen. Sam nahm die Säge und fing an das Metall durchzusägen. Es klappte, was ein Glück dass die Säge so stark war. Als Sam nur noch ein kleine Stück zu sägen hatte, hörte ich wieder die fremden Schritte, doch bevor ich die Jungs warnen konnte, wurde Sam auch schon durch den Raum geschleudert, die Säge mit ihm. „Dean!“, hörte ich ihn keuchen und Dean schnappte sich die Säge. Während Sam mit dem Drachen kämpfte und Dean schnell das Metall weiter sägte, stand Cas nur da und beobachtete alles. Tu doch was, du verdammter Engel! Lynn und das andere Mädchen hatten sich in eine Ecke verkrochen und warteten auf ihre Rettung. Dean hatte das Metall durch und riss die Falltür auf, dann reichte er mir seine Hand und zog mich raus. „Danke“. Dean und ich holten noch die anderen beiden Mädchen raus, dann schloss er die Tür wieder. „Cas, machst du dich nützlich, und bringst die beiden Mädchen hier weg?“ Castiel nickte, nahm die beiden Mädchen, verschwand mit ihnen und kam dann alleine wieder zurück. „Wo hast du sie hingebracht?“, fragte ich ihn, als Dean mir ein Messer und eine Knarre reichte. „Nicht weit weg von ihren Häusern.“

Auf ein Mal kam noch ein anderen von diesen Drachen und rammte Dean von der Seite. Die beiden flogen quer durch den Raum und ich kam ihnen zur Hilfe, dabei bekam ich ein paar ganz schöne Kratzer ab, die taten höllisch weh. Der Drache, mit welchem Dean gekämpft hatte, schrie auf und verschwand in einem Feuer. „Das war das Schwert!“, rief er mir zu. Das Schwert was du noch von letztem Mal hast, ach ne. Dean eilte Sam zur Hilfe und schrie Cas zu:“ Bring Robin ins Hotel, wir kommen schon alleine klar!“ Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich plötzlich mit Castiel in unserem Motelzimmer stand. „Bring mich wieder zurück!“ „Dean sagt ich soll dich hier hin bringen.“ „Bist du Deans Diener oder was?“ „Du bist verletzt.“ Warum ? Warum musst du mich an diese scheiß Wunden erinnern?! Der Schmerz erfüllte wieder meinen ganzen Körper und ich setzte mich auf Sofa. „Komm, ich mach das.“ Cas setzte sich neben mich, ich lächelte ihn dankbar an. Er nahm ein Tuch mit Wasser, dann säuberte er meine Wunden. Als nächstes schüttete er etwas Desinfektionsmittel auf ein anderes Tuch und tupfte meine Wunden. Ich biss meine Zähne zusammen und Tränen stiegen mir in die Augen, das tat verdammt noch mal, scheiße weh. „So, fertig“, meinte Cas und lächelte mich an. Ich war froh das es vorbei war und gab ihn einen Dankeskuss auf seine Wange, dann noch einen Klaps auf den Hinterkopf und danach verschwand ich mit neuen Klamotten im Bad und zog mich um.

My guardian angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt