Kapitel 5

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Castiels P.O.V

Was tu ich hier grade? Irgendwie kam es über mich, Robin zu küssen, sie war schließlich traurig, aber seit wann fühle ich so? Ich trat ein wenig zurück, Robin hob ihren Kopf und lächelte mich an. „Danke“, wisperte sie, mir wurde warm. Was passiert hier? Keine Ahnung, was mit mir los war, aber irgendwas stimmte nicht, ob es gut oder schlecht war, konnte ich nicht sagen.

„Warum bist du eigentlich reingekommen?“, fragte Robin mich, ich antwortete:“ Dean und Sam wollten los, ich sollte dich holen.“ „Achso okay. Kommst du mit?“, erkundigte sie sich, ich verneinte und erkannte in ihrem Blick einen Hauch von Enttäuschung. Sie fragte nicht wieso ich nicht mit kam, aber war ja eigentlich auch egal. „Sag den Jungs ich muss mich noch umziehen und fertig machen, dann komm ich!“, bat sie mich, schob mich durch die Tür und schloss sie gut es ging wieder. Ich teilte ihre Worte den Jungs mit und fügte noch hinzu:“ Was wollt ihr mit der kaputten Tür machen?“ Als Antwort bekam ich nur ein Schulterzucken. Typisch.

Robins P.O.V

Keine Ahnung, was Cas mit mir anstellt, aber bei ihm fühle ich mich geborgen. Ich schüttelte seufzend den Kopf und fing an meine Haare zu föhnen, als sie trocken waren machte ich mir einen hohen Zopf, dann zog ich mir eine schwarze Jeans, eine weiße Bluse und High-Heels an, FBI halt. Danach schminkte ich mich und verließ das Bad.

„Ist Castiel schon weg?“, fragte ich Dean verwundert als ich herauskam, „Jap“, beantwortete er meine Frage nickend, während er sich den Schlüssel des Impalas schnappte. Ein wenig enttäuscht war ich schon, ich hätte ihn gerne noch verabschiedet. Er kommt bestimmt bald wieder.

Also verließen wir das Motel und fuhren zu diesem Auktionshaus, die Straßen waren verschneit und wir brauchten bestimmt eine halbe Stunde, bis wir ankamen. Wir betraten den Saal mit tausenden Kunststücken und sofort empfang uns eine wohlige Wärme Eine junge Frau kam auf uns vor und Dean stellte uns vor:“ Agent McCreedy, Agent Kaplan und Agent Brooks. Wir haben ein paar Fragen.“ Zuerst zeigte er auf sich, dann auf Sam und als letztes auf mich. Die Frau nannte uns ebenfalls ihren Name:“ Miss Watson. Sie sind wegen dem Fall von Familie Louis hier, nicht wahr?“ „Ja“, bestätigte ich ihre Annahme und Miss Watson fuhr fort:“ Ja, wirklich sehr tragisch. Soll ich ihnen des Gemälde mal zeigen?“ Dean nickte und die Frau führte uns zu dem Gemälde. Wer will sich so was in sein Haus hängen? Das Bild war wirklich schrecklich. Es waren ein Mann, eine Frau, zwei Jungs und ein kleines Mädchen drauf abgebildet, irgendwie jagte es mir Angst ein. Miss Watson fing an uns die Geschichte der abgebildeten Familie McDonald zu erzählen:“ Mr. McDonald war ein Tyrann, er schlug seine Frau und seine zwei Söhne.“ „Moment“, unterbrach Sam sie, “Ist das kleine Mädchen nicht die Tochter?“ Sie verneinte:“ Nein, nicht die leibliche. Mr. und Mrs. McDonald haben sie adoptiert um neu anfangen zu können. Aber nichts besserte sich, am Ende hat Mr. McDonald schließlich seine Familie ermordet und als das raus kam wurde er erhängt.“ „Vielen Dank, Miss Watson“, sagte ich und dann verließen wir das Auktionshaus. Ich sah gerade noch, wie eine ältere Frau sich sehr für das Gemälde der Familie McDonald interessierte.

„Ich glaube der Geist, den wir suchen, ist der von Mr. McDonald. Wir sollten seinem Grab mal einen Besuch abstatten“, stellte Dean klar. „Jetzt?“, wollte ich wissen und Sam sagte:“ Besser jetzt als wenn wieder jemand getötet wird.“ „Meint ihr nicht, dass der Friedhof ist jetzt ein bisschen viel besucht?“, machte ich ihnen klar. Sam dachte nach:“ Es werden wohl jetzt nicht so viele sein, wir haben mitten in der Woche und 11 Uhr.“

Damit war es beschlossen und wir fuhren los. Sams Vermutung erwies sich als richtig, also holten wir die Schaufel, Salz und Benzin raus. Dean fing an zu graben, doch da der Boden mit Schnee bedeckt und dazu noch zugefroren war, dauerte das Graben erheblich länger als sonst. Als wir so auf dem Friedhof standen und auf Dean warteten, bis er fertig war, fing ich ganz schön an zu frieren. Ich versuchte mich warme Gedanken zu machen, es klappte, doch irgendwie gefiel mir nicht der Grund, warum mir warm wurde. Castiel. Robin, was willst du von Cas? Auch wenn du ihn magst, er wird dich niemals so zurück mögen, auch wenn er dir einen Kuss auf die Stirn gegeben hat. Außerdem war es NUR ein Kuss auf die STIRN. Kein Grund sich etwas einzubilden. Doch dennoch wurde mir warm.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war Dean fertig mit graben, also brachen wir mit einer Leichtigkeit den Sarg auf, schütteten Benzin auf die Überbleibsel von Mr. McDonald und danach Salz. Sam zündete ein Streichholz an und warf es zu dem toten Mann. Augenblicklich brannte das Grab und dann verschwanden wir.

Als wir im Impala auf dem Weg ins Motel waren, fing es erneut an zu schneien und ich gab zu bedenken:“ Vielleicht sollten wir noch mal zu Mrs. Louis fahren, es könnte doch sein, dass sie uns noch Hinweise geben kann.“ „Wir haben doch das Skelett verbrannt“, gab Dean Stirn runzelnd zurück und ich erklärte:“ Trotzdem, ich hab’ das Gefühl, dass der Fall noch nicht vorbei ist.“ „Wenn du meinst“, entgegnete mir Dean, drehte um und fuhr dann zu der Witwe Miss Louis.

Wir stiegen aus dem Impala und dann klingelte ich, eine kleine, blasse Frau mit verheulten Augen öffnete uns die Tür. „Guten Morgen, Mrs. Louis. Wir sind Agent Brooks, Agent Kaplan und Agent McCreedy. Wir würden gerne den Tatort untersuchen“, sagte ich, doch bevor sie uns ins Haus einlud, wollte sie unsere Ausweise sehen, wir zeigten sie ihr und sie nickte uns rein. Miss Louis führte uns in das ehemalige Schlafzimmer von ihr und ihrem Mann, auf dem Boden klebte noch Blut und auch der Rest des Zimmers war in seinem Zustand nicht verändert worden. „Wo hang das Bild?“, fragte Dean und die Frau antwortete verwirrt:“ Hier drüben, aber warum ist das wichtig?“ Dean wank ab und untersuchte heimlich mit dem EMF die Stelle ab, wo vorher das Bild hang. Der EMF schlug aus. Wir wussten doch eh, dass hier ein Geist am Werk war. Oh man, Dean. Heimlich schüttelte ich lächelnd den Kopf. Als wir fertig mit dem Untersuchen waren, verabschiedeten wir uns und fuhren ins Motel, inzwischen war es 14 Uhr.

Im Impala war es recht kühl.

Zurück im Motel fuhr Dean zuerst wieder los um etwas zu Essen zu holen und Sam ging ins Bad. Schnell zog ich die FBI Sachen aus und zog mir eine dunkelblaue Jeans, ein schwarzes Top, sowie ein Karohemd und Timberlands an.

Dean war immer noch nicht zurück und Sam war immer noch im Bad, mir war tot langweilig. Ich könnte Cas rufen. Ich war mit nicht sicher, ich wollte ihn nicht nerven oder ihn von irgendwas Wichtigem abhalten, dennoch tat ich es, ich mochte es mit ihm zu reden. Zuerst erschien er nicht und ich wollte schon enttäusch seufzend, doch als ich mich dann zur Couch umdrehte stand er hinter mir. Da ich soviel Schwung hatte, fiel ich auf ihn und zusammen fielen wir auf das Sofa. Peinlich.   

My guardian angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt