8.

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Der Arzt sitzt mir gegenüber und mustert mich durch seine Brille.
"Nun ja, würden sie mir sagen wieso sie sich nicht mehr in Behandlung befinden?"
"Wollen sie die Wahrheit oder die Geschichte die jeder hören möchte?"
"Versuchen wir es mit der Wahrheit."

Mein Blick richtet sich durch das Fenster auf den Park.
"Ich war immer die Tochter mit den meisten Problemen. Wissen sie. Ich haben die Hälfte meiner Kindheit in Arztpraxen verbracht. Wie Sie sicherlich in meiner Akte gelesen haben ist die Krankheit bei mir zu nur etwa 17% ausgeprägt. Sonst wäre ich wohl schon vor über 10 Jahren gestorben.
Als die ständigen Krämpfe aufhörten Bzw. Weniger wurden habe ich mich damit abgefunden damit rechnen zu müssen das sie irgendwann wieder kommen würden.
Doch es kamen kaum noch Anfälle.
Und bevor sie fragen. Ja... ich haben versucht es zu verdrängen.
Ich hatte das Gefühl die Hälfte meines Lebens geschlafen zu haben, und dann begann ich diese Pillen zu schlucken. Denn ich wollte wach sein.
Eine Behandlung ist für mich längst zu spät.
Naja, vielleicht gäbe es ja sogar noch eine Chance.. aber wenn ich ehrlich bin. Dann möchte ich diese garnicht.
Natürlich ist es nicht schön zu wissen, das ich eines Tages nicht mehr aufwachen werde.
Aber ich sterbe lieber als diesen Albtraum noch einen Tag länger leben zu müssen.
Ich lebe wie in einem Wattebausch. Eingeschlossen ohne etwas zu hören oder wahrzunehmen."

Das die wenigen Worte des Arztes die auf diesen Monolog folgen würden meine Zukunft verändern würden, das hätte ich nie gedacht.

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