Sie war nie ein Mädchen gewesen das sonderlich viele Gefühle zuließ, nie war sie eines diese Mädchen gewesen, das ihre Gefühle jemals jemandem gezeigt hätte, denn sie war viel zu selbstkritisch als das sie daran geglaubt hätte, jemand würde ihr jemals nah sein können.
Sie war ich.
Und so stand ich vor dem Club und rauchte meine Zigarette. Eine Marlboro. Schlicht. Auf der Schachtel stand dick und fett Rauchen schadet ihrer Gesundheit, doch ich hatte es schon aufgegeben zweimal darüber nachzudenken. Mikey stand neben mir und plauderte munter vor sich hin während er ebenfalls eine Marlboro in der Hand hielt. Als er fertig geraucht hatte drückte er seine Zigarette mit der Schuhspitze aus und drückte mir dann Freundschaftlich ein flüchtiges Küsschen auf die Wange. "Ciao Tapsi! Wir sehen uns Montag." Meine Lippen verzogen sich einen Moment zu einem Lächeln. "Ciao."
Mikey verschwand und ich ließ meine Zigarette ebenfalls erlöschen. Ich drehe mich um und verdrücke mich wieder ins Innere des Clubs. Meine Lederjacke war eigentlich viel zu warm für diese nach schwitzenden Menschen stinkende Bruchbude. Aber ohne sie würde ich mich nicht wohlfühlen.
Ich bewege mich an den kleinen Tisch in der Ecke und erblicke sie gleich bei der sich erst bietenden Gelegenheit.
Ich setze mich auf den freien Stuhl und Maja schaute mich an, sie zieht eine Augenbraue Hoch.
"Hast du was dabei?". "Sag mir nicht dass das von letzter Woche schon alles weg ist."
Ich reibe mir zwischen den Augen.
"Hast du jetzt was oder nicht?" Sie kramt in der Jackentasche. "Wieviele?" "Zwei."
Das kleine Tütchen mit Tabletten kam zum Vorschein. Sie schüttelte zwei in ihre Hand und hält sie mir hin. Ich greife danach und ziehe dann einen Zwanziger aus meiner Tasche.
"Tabsi. Du musst aufhören mit dem Zeug."
"Hör du auf mir zu sagen was ich tun soll."Damit stehe ich auf und Verschwinde in Richtung der Toiletten. Ich betrachte mich im Spiegel. Und schüttle angewidert den Kopf. Ich sehe aus als hätte ich Tage nicht geschlafen und fühlte mich auch so. Ich würde nicht mit Amphetamin aufhören können. Ich brauchte diese Pillen mittlerweile schon morgens, um überhaupt in den Tag starten zu können. Speed, Ohne diese scheiß Droge war nix mehr mit mir anzufangen. Kennt ihr diese Alkoholabhängigen die erst auf einen bestimmten Pegel kommen müssen um Quasi auf 0 zu sein?
So war es bei mir. Ich muss lachen, während die Tablette sich in meinem Magen auflöst. Das erste mal als ich Amphetamin genommen hatte, diese kleine lila Tablette, die Maja mir in die Hand gedrückt hatte, da dachte ich das ist meine erste und letzte, ich war doch nur so müde gewesen, wollte Leben... und jetzt stehe ich hier in dieser stinkenden Toilette und schlucke Pillen, die ich mir in den Mengen eigentlich gar nicht leisten kann.

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Gedankentrauma
Historia CortaDie kleinen lila Pillen haben einen festen Platz in ihrer Jackentasche. Fast so fest wie der Wille sie los zu werden und das Wissen es nicht zu schaffen. Gefangen in einem ständigen Gedankenwirwa in einem Trauma in dem sie zu versinken droht.