LOS ANGELES | Ja, natürlich ist sie mit achtzehn in diese verfluchte Stadt gezogen, um Schauspielerin zu werden. Sie hat sich tatsächlich gegen ihren Intellekt gewendet und arbeitet nun als Kellnerin.
Und er? Er wohnt schon immer hier, in der Stadt...
❝meeting you was like listening to a new song and knowing it would be my favourite❞ — pinterest, one last time
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M A T T
„Woah", sagte Arielle. „Und in so was kann man leben?"
Wir standen vor Amandas Villa am Rande des Außenbezirks von Beverly Hills und hatten den Kopf in den Nacken gelegt, um die hunderten Fenster und Stuckverzierungen an der Fassade genauer zu betrachten. Dabei waren wir nicht die einzigen. Ein paar Promijäger rannten mit Straßenkarten durch die Innenstadt und verharrten alle paar Minuten bewundernd vor den Schuppen, die sich aus dem Asphalt der Straßen hervorhoben.
Erst vor einer halben Minute hatte uns ein Trupp japanischer Touristen passiert, der begeistert die Worte „Amanda Huxley" und „Flowercrown" ausgestoßen hatten, bevor sie weitergezogen waren, um einem Auto mit verspiegelten Scheiben nachzustellen.
„Sollen wir klingeln?", fragte sie und verharrte mit ihrem Finger unschlüssig über dem Klingelschild, der ihr Monogramm trug.
„Heute noch", rief Manon aus dem geöffneten Fenster ihres Autos, das in zweiter Reihe auf der Straße parkte und bereits einige schiefe Blicke von Ordnungshütern eingefangen hatte. „Sonst verpassen wir das Spiel. Ich will sicher nicht im siebten Inning dazukommen, wenn die Sache ohnehin schon wieder gegessen ist."
„Jaja, Rohrspatz", rief ich über meine Schulter zurück, während Arielle und ich einen langen Blick tauschten.
Dann ließ ich meinen Finger auf den Knopf sinken und aus weiter Ferne ertönte ein schwaches Klingeln. Anstatt, dass die Tür sich mit einem Buzz-Geräusch öffnete, kam hinter dem Haus eine Sonnenhut-tragende Amanda hervor, die eine Gießkanne in ihren Händen hielt.
Sie wirkte viel weniger niedergeschlagen als sonst und mir wurde bewusst, dass sie zum ersten Mal keine Rolle spielte, seit ich sie kannte. Ihr eigenes Ich stand ihr gut.
„Matt, Arielle", sagte sie mit neutraler Stimme, aber ich erkannte die Sorge in ihren Augen. „Darf ich euch auf einen Kaffee einladen?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Wir gehen gleich noch zu einem Baseball-Spiel und gewisse Parteien sind ohnehin schon ungeduldig."
Hinter mir fluchte Manon irgendwas Unflätiges und ich musste grinsen.
„Wofür?", fragte ich irritiert, aber auf Arielles Gesicht war so etwas wie ein schmales, wissendes Lächeln erschienen.
„Dass ihr endlich zueinandergefunden habt. Das war ja nicht zum Aushalten."
Ich starrte sie ungläubig an. „So offensichtlich?"
„Für mich schon."
Und wieder wurde mir bewusst, wie viel sie vor mir versteckt hatte. Sie war sich wahrscheinlich die gesamte Zeit über meiner wahren Gefühle bewusst gewesen und hatte nicht viel dagegen gesagt, die Dinge sich vielmehr so entwickeln lassen, wie sie gekommen waren.