08 | Sunset Boulevard

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some souls just understand
one another upon meeting
— n.r. hart

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M A T T

Ich wusste sofort, dass Amanda die Rolle bekommen hatte – sie hatte ein schmales, selbstzufriedenes Lächeln aufgesetzt, kaum, dass sich die Tür zum Auditionsraum öffnete und mit den ersten Bewerberinnen herausströmte.

Ich saß inzwischen auf den Bänken, nahe des Ausgangs, Manon und James hatten mich die gesamte Stunde lang gekonnt ignoriert und als Amanda auf mich zueilte, erkannte ich Missbilligung in ihren beiden Gesichtern, die durch einen raschen Blick zwischen den beiden zum Ausdruck gebracht wurde. Bevor ich mich jedoch lange über eine solche penetrante Abneigung gegenüber meinen eigenen Entscheidungen ärgern konnte, hatte Amanda schon beide Arme um meinen Hals geworfen und ein glückseliges Lachen entschlüpfte ihrer Kehle.

„Ich habe es geschafft." Ihre Stimme drang wie aus weiter Ferne an mein Ohr. „Ich kann es nicht fassen."

Als sie den Blick kurz abwandte, meinte ich so etwas wie oberflächliche Missgunst in ihren Augen aufblitzen zu sehen, aber wahrscheinlich hatte ich mir das nur eingebildet.

„Wow", sagte ich und meinte es ernst. „Ich bin stolz auf dich."

Ein befreites Grinsen zierte nun ihre Lippen. „Es war gar nicht so einfach, das kann ich dir sagen", seufzte sie auf. „Da war dieses unverschämte Rotschopf, der mich bei jeder möglichen Gelegenheit einfach total abgeblockt hat." Ein bekümmerter Ausdruck tauchte in ihrem Gesicht auf. „Es ist einfach schrecklich. Die anderen Mädchen sind noch genauso herzlos und gemein wie bei meinen Anfängen."

Eine Welle des Mitleids überschwemmte mich, als ich in ihr blasses, hübsches Gesicht sah und mir vorstellte, wie sie dort drinnen in dem Raum Opfer einer Reihe ganz übler Diffamierungen wurde. „Ach, die sind doch alle bloß neidisch."

„Oh, ja. Vor allem die Rothaarige. Hat mich vollkommen unhöflich angefahren, nur weil ich die letzte Wasserflasche vom Buffet ergattert habe." Sie schüttelte bekümmert den Kopf. „Und als ich sie ihr dann angeboten habe, um Frieden mit ihr zu schließen, hat sie mich wütend angefunkelt und ist zur ihrer Freundin verschwunden, wobei die beiden die Köpfe zusammengesteckt haben und einfach weiter über mich abgelästert haben."

„Hey", murmelte ich beschwichtigend. „Du brauchst die alle doch überhaupt nicht. Du hast die Rolle und der Rotschopf nicht. Das ist doch genug Bestätigung der Tatsache, dass du diejenige bist, die sie viel mehr verdient hat."

Kurz huschte ein Schatten über ihr Gesicht, dann nickte sie. „Du hast Recht." Dann wandte sie sich um und sie zuckte zusammen, als ihr Blick auf Arielle fiel, die sich gerade mit Manon und James unterhielt, ein mir unbekanntes Mädchen neben sich, die just in diesem Augenblick zu uns herüber sah. „Das sind sie übrigens", knurrte Amanda. „Die Rothaarige. Sie scheint mich wirklich zu hassen, ohne, dass ich ihr etwas angetan habe. Das ist derartig unverständlich."

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