Kaum hatte ich meinen lilanen Pullover und meine schwarze Jeans angezogen, klopfte es auch schon an der Tür. Ich hatte vorher meine Bettdecke noch einigermaßen ordentlich hingelegt und das Fenster aufgemacht. Ich wappnete mich innerlich und rief herein. Meine Mum kam in mein Zimmer gefolgt von einem gut aussehendem Mann, der ein Kopf größer war als ich.. und definitiv mehr Muskeln hatte. Ich sah ihn einmal von oben bis unten an, konnte aber nicht erkennen was er dachte, da er eine Sonnenbrille trug. Ich konnte mir ein Augenrollen verkneifen, obwohl ich das Ding mit der Sonnenbrille übertrieben fand. Ich mein er war ja nicht James Bond oder so..
Meine Mum nahm auf der Couch platzt und der fremde Herr setzte sich in den Sessel daneben. Ich blieb stehen und sah sie an. "Louis ich hatte dir ja schon erzählt das ich dir einen neuen Bodyguard an die Seite geben möchte, das.." Sie drehte sich zu dem Fremden um und endlich nahm er die Brille an und steckte sie sich ans Hemd. "..ist Harry Edward Styles. Er ist einer der besten und ist uns empfohlen worden. Er hat schon bei mehreren Charityevents, die wir veranstalteten, unsere Gäste beschützt und deshalb sind dein Vater und ich überein gekommen, das er der Richtige ist." Zum ersten Mal sah Harry nun mich an und musterte mich von oben bis unten. Mir war es unangenehm, da er einen intensiven Blick hatte mit seinen stahlharten grünen Augen, aber ich verzog keine Miene und hielt meinen Blick aufrecht.
Schon als Kind hatte ich gelernt, was man dachte und fühlte nach Außen hin nicht zu zeigen. Heutzutage klappte das, wenn ich auf Partys war oder abends unterwegs nicht immer, aber bezogen gerade auf solche Momente war ich Profi. Ich hatte direkten Unterricht gehabt, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hatte - bei Interviews und Pressetermine hatte ich meine Eltern früher immer begleiten müssen. Das zahlte sich irgendwann aus. Mein Gesicht blieb eine Maske und ich sah wieder meine Mum an. Harry lehnte sich teilnahmslos zurück, ihn schien das ganze auch nicht zu beeindrucken. 'Ich war sicher auch schon sein hundertster Auftrag. Irgendwann stumpfte wohl jeder von uns ab.' Mum beobachtete mich, aber als ich nichts sagte fuhr sie unbeirrt fort. "Harry wird dich zukünftig überall hinbegleiten und dafür Sorgen, dass du dich nicht weiter blamierst".
Meine Mundwinkel zuckten und ich konnte den Drang nicht widerstehen die Augen zu rollen. Ich sah wie er leicht schmunzeln musste. 'Was war denn so lustig Styles?', dachte ich genervt und merkte wie mir der Typ jetzt schon unsympathisch war. 'Soviel zu meinem Versprechen an Lottie.' Ich konzentrierte mich wieder auf das Gespräch. "Das heißt", erklärte meine Mutter, " wenn du dich in der Öffentlichkeit zeigst, wird er an deiner Seite sein. Wenn du einkaufen gehst oder feiern", wie sie das Wort betonte musste ich mir ein Lachen verkneifen, " wird er bei dir sein." 'Oh man super das 1% Privatleben hat sich soeben in Luft aufgelöst.' "Okay ich habe verstanden", sagte ich tonlos und nickte. Meine Mum zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Harry sah so begeistert aus wie ich mich fühlte. 'Da waren wir schon zwei', dachte ich. "Mr. Styles wird an deiner Tür stehen, dass heißt du kannst ihn jederzeit fragen, wenn du Probleme hast". Dann stand sie auf.
"Ich lasse euch jetzt erstmal alleine. Wir sehen uns ja später Lou", damit verlies sie mein Zimmer und ich sah ihr nach, unschlüssig was ich jetzt machen sollte. Harry sah mich an und ich ihn und ich hatte das Bedürfnis gleich ein, zwei Sachen klar zustellen. "Hey Mr. Styles, Harry? Wie soll ich dich/sie nennen?". Ich sah ihn erwartungsvoll an. "Du kannst mich Harry nennen", sagte er mit einer rauen Stimme. Ich bekam eine Gänsehaut, ignorierte die Wirkung seiner Stimme auf mich aber gekonnt. "Das ist leichter für uns beide.. ist das okay das ich dich dann Louis nenne?" "Mir wäre Daddy lieber", sagte ich ernst und zum ersten Mal sah ich sowas wie Überraschung auf seinem Gesicht. Ich spürte das er überlegte ob ich es ernst meinte und lächelte. "War nur Spaß alles gut. Louis ist okay". Ich hatte erwartet das er auch lächeln würde, doch er sah mich ernst an. Er wirkte so irgendwie bedrohlich und ich wusste das er eine Menge Geheimnisse vor mir verbarg. Die Stimmung kippte. "Ich weiß was meine Mutter eben gesagt hat, aber ich lasse mich nicht einsperren. Ich bin 23 und wenn ich feiern gehen will, dann tue ich das und da lasse ich mich nicht aufhalten." Wir taxierten einander mit unseren Blicken.
" Und wenn ich was rauchen oder trinken will, dann tue ich das und zweitens musst du auch nicht die ganze Zeit an mir dran kleben..und nachts auch nicht vor dem Zimmer warten..ich bin keine zwölf, auch wenn meine Mutter das nicht wahrhaben will" Es war Stille zwischen uns ehe Harry das Wort ergriff. "Vielleicht verhältst du dich aber genauso". Ich zog die Augenbrauen hoch. 'Hatte ich mich grad verhört?' Harry stand auf und wir standen uns jetzt gegenüber. " Was war das?", fragte ich ihn. "Du hast mich schon verstanden und jetzt werde ich dir mal was sagen." Ich blickte ihn nun wirklich geschockt an. 'Was glaubte er mit wem er hier sprach?!' " Ich mache hier meinen Job und wenn deine Mum mich beauftragt hat dich zu überwachen und als Bodyguard zu beschützen, dann werde ich das tun, ganz egal wie du das findest. Nicht umsonst bin ich einer der besten der Branche und da lass ich mich von einem aufmüpfigen Prinzen wie dir nicht abbringen".
Er machte einen Schritt auf mich zu und ich lehnte mich an die Wand. Er stütze einen Arm neben meinem Gesicht ab und war mir jetzt ganz nah. Ich roch seinen Pfefferminzbonbon und sein Parfüm. Ich rief mir alles was ich gelernt hatte wieder in den Sinn und beugte mich vor, bis ich mit meinem Mund an seinem Ohr war. Ich gestattete mir seinen Duft auf mich wirken zu lassen. 'Tja wenn man sich anders kennen gelernt hätte.. warte was Louis?' Ich konzentrierte mich wieder. " Dann werde ich es dir nicht leicht machen, verlass dich darauf. Entweder gehst du von selbst oder du wirst gehen müssen, dafür Sorge ich." Die letzte drei Wörter betonte ich extra mit meiner herrschaftlichsten Stimme, die ich mir antrainiert hatte. Ich lehnte mich zurück und grinste ihm böse ins Gesicht.
Seine grünen Augen schienen mich förmlich zu verbrennen so intensiv sah er mich an. Dann lehnte er sich vor bis er an meinem Ohr war. "Ich verrate dir ein Geheimnis", flüsterte er und ich runzelte die Augenbrauen. " Ich hatte schon härtere Fälle", fügte er unbeeindruckt flüstern hinzu ehe er sich von mir entfernte und zur Tür ging. "Ich stehe draußen, wenn etwas ist", damit machte er die Tür zu und lies mich perplex zurück. 'Was war das gerade eben gewesen? Wie konnte er mich am Ende so aus dem Konzept bringen?' Wütend über mich und über ihn und die Situation holte ich mein Handy raus. Ich würde heute Abend auf jeden Fall feiern gehen, egal was irgendwer anders sagte!
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In Love with my Bodyguard
FanfictionWas tun, wenn man sich in seinen Bodyguard verliebt? Genau dieses Problem hat Louis oder auch Prinz Louis genannt. Er lebt mit seiner Familie in ihrem Sitz am Rande von London und seine Eltern hatten vor kurzem einen neuen Bodyguard beauftragt, Harr...