Aussichtslose Lage

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"Ich hätte doch niemals geahnt das ich mich in dich verliebe.. Bitte Louis, ich wollte dich nicht hintergehen, aber ich hatte zu viel Angst dich zu verlieren. Noch nie gab es jemanden wie dich in meinem Leben und je näher ich dich kennen lernte, desto mehr war mir klar, dass du der Richtige bist.." Er nahm meine Hand und bemerkte, wie sie zitterte. Ich musste seine Worte erst verarbeiten und versuchte durch zuatmen. Sein Aftershave stach mir in die Nase und ich biss mir auf die Lippe. 'Keine gute Idee'.. Er sah mich verzweifelt an. "Bitte Louis ich kann nicht mehr ohne dich", seine Stimme brach beim letzten Wort und eine Tränen lief ihm über die Wange. Und ich? Ich war völlig überrumpelt von meinen und seinen Gefühlen und dem unbedingten Drang ihn anzufassen, das ich die Träne wegwischte und ihn küsste. Ich legte meine Lippen auf seine und spürte, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Ich hörte ein erleichtertes Seufzen von ihm und wusste ihm ging es genauso.

Er zog mich zu sich ran und ich vergrub meine Hände in seinen Haaren. 'Wie lange hatte ich sie schon nicht mehr berührt? Eine gefühlte Ewigkeit' Ich genoss seine berauschende Wirkung auf mich und wie mein Körper auf ihn reagierte. Ich bekam eine Gänsehaut und mein Herz raste. Ich drückte ihn an die seitliche Wand und schmiegte mich an ihn, um ihm so nah wie möglich zu sein. Er fuhr mit seinen Händen meinen Rücken entlang und kniff in meinen Po. Ich stöhnte auf und biss auf seine Unterlippe. Doch dann schaltete sich mein Kopf ein und ich realisierte, was wir hier machten. 'War ich bereit Harry zu verzeihen? Ich wusste ich liebte ihn, aber konnte ich ihm vertrauen?' Ich stieß ihn sanft von mir und trat einen Schritt zurück. Wir atmete beide schwer und ich sah zu Boden. "Harry ich.. Ich kann nicht", stotterte ich und verließ die Kabine. "Lou warte, wir können..", aber weiter kam er nicht, als ich auf den Flur stolperte. Ich war immernoch verwirrt und in meinem Inneren wütete ein Sturm aus Gefühlen. Ich sah nach rechts und sah eine Person durch die große Holztür verschwinden.  'War das Lottie gewesen? Oder hatte ich mich geirrt?' Ich sah ihr verwundert nach und machte mich auf den Weg, ihr zu folgen. Ich trat durch die Tür, da hörte ich Harry. Er rief mich, aber ich blieb nicht stehen. 'Was wenn es Lottie war und sie Hilfe brauchte?'

Ich stand in einem weiteren Büroraum und sah links, wie jemand durch die Tür schlüpfte. "Lottie?", rief ich, aber die Person war schon weg. 'Was wenn sie mich nicht gehört hat?' Ich lief ihr nach, hinter mir hörte ich Harry. Ich trat durch die nächste große Tür und stand in einer Bibliothek. Vor mir war ein großer Holzschreibtisch und um mich herum waren in Regalen Bücher über Bücher einsortiert. Ich sah mich verwirrt um, doch die Person war weg. 'Was war hier los?' Harry erreichte mich außer Atem und ich sah ihn verwirrt an. "Hier war jemand.. Ich dachte es wäre Lottie", stotterte ich und Harry griff mir an die Schultern. Er sah mich ernst an. "Wir müssen hier weg, sofort", sagte er und ich bekam Angst.

Harry POV

Ich sah Louis und seine Familie im Essenssaal. Er sah so zerbrechlich aus und die Augenringe unter seinen Augen machten mir zu schaffen. Die eingefallenen Wangen machten die Sache nicht besser, da ich wusste, dass ich daran schuld war. Ich wäre am liebsten zu ihm gerannt und hätte ihn in den Arm genommen. Ich musste diesem Drang widerstehen und ballte die Hände zu Fäusten. Die letzten Tage waren die Hölle gewesen ohne ihn. Die dauernde Sorge ihm könnte etwas passieren, auch wenn Ben mich auf dem Laufenden hielt, ich war so unruhig gewesen. Wenn ich die Augen schloss, sah ich sein verletztes Gesicht vor mir, sodass ich nicht wirklich Ruhe finden konnte. Und nun, nun saß er 10 Meter von mir entfernt am Tisch und war doch unerreichbar für mich. Ich wurde nervös und strich mir durch die Haare. Ich musste mit ihm sprechen, musste ihn bitten mir zu verzeihen.. Ich brauchte ihn, mehr als er mich, das war mir klar geworden. Ich konnte es nicht abwarten, als endlich alle fertig waren mit Essen und William seine Gäste ins andere Zimmer führte. Ich entschuldigte mich bei meinen Kollegen und ließ sie stehen, folgte den Gästen.

Ich sah ihn, wie er mit seiner Schwester an der Seite stand und bemerkte sein Lächeln, was die Augen nicht erreichte. Ich tippte ihm nervös auf die Schultern und hoffte,  er würde mit mir kommen. Als er sich umdrehte, sah er von nahem noch schlimmer aus. Ich bat ihn mitzukommen und konnte nicht an mich halten. Sofort platzte ich mit meinen Gedanken raus, wie schlecht er aus sah. Die Sorge fraß mich innerlich auf. Ich hatte Angst er würde noch mehr abnehmen. 'Bitte lass mich dir helfen Lou', flehte ich innerlich. Doch ich hatte mit meiner vorschnellen Art alles kaputt gemacht und er verließ sauer den Saal. 'Gut gemacht Harry', dachte ich sarkastisch und folgte ihm. Er lief auf die Toilette und als ich ankam, war nur eine Kabine verschlossen. "Soll ich erst die Kabine aufmachen?", fragte ich, doch Louis blieb stumm. Ich fummelte kurz am Schloss rum und schon stand ich vor Louis, der vor Schreck aufgesprungen war. Ich musste diese eine Chance nutzen. Ich versuchte Louis zu erklären, daß es am Anfang ganz anders war und ich nie gedacht hätte, das ich mich verlieben würde.. Er war der richtige, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen.. Ich beobachtete seine Reaktion und merkte, wie er nervös anfing zu zittern. Sein Gesicht spiegelte verschiedenste Empfindungen wieder und ich konnte ihn ihm lesen, was vor sich ging. Ich wusste er liebte mich noch und das ließ mich mutig werden. Ich nahm seine zitternde Hand und flehte ihn verzweifelt an, mir zu verzeihen. Ich merkte, wie sich eine Tränen löste. 'Scheiße ich wollte doch nicht weinen. Jetzt hielt er mich sicher für den totalen Schlaffi'

Ich sah in seine Augen und bemerkte die Sorge, die sich auch in meinen widerspiegelte. Er strich mir die Träne weg und legte seine Lippen auf meine. 'Endlich', dachte ich erleichtert und seufzte auf. Ich hatte mich so nach seinen Berührungen gesehnt..Ich zog ihn näher zu mir und er schmiegte sich an mich. 'Ich hatte ihn wieder in meinen Armen. Wir passten einfach perfekt zusammen.' Meine Hände fuhren seinen Rücken entlang und ich konnte nicht verhindern in seinen Po zu kneifen. Ich wollte ihn überall berühren, seine Haut spüren, doch er versteifte sich und stieß mich von sich. Außer Atem sahen ich ihn an und er auf den Boden. "Harry..Ich..Ich kann nicht", stotterte er und ließ mich stehen. Ich schloss die Augen, um meine Gefühle besser kontrollieren zu können. Ich fühlte alles, Lust, Hoffnung und gleichzeitig Verzweiflung. Als ich die Tür hörte, weckte mich das Geräusch aus meiner Trance und ich ging ihm nach. Ich sah nach rechts, wo er zu einer Holztür lief. 'Warum lief er alleine durchs Schloss? In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit. Das war zu gefährlich für ihn.. Was wenn er hier war?' Ich rief ihn, doch er blieb nicht stehen und ich lief los. Ich folgte ihm durch zwei Zimmer, bis ich in einer Bibliothek zum Stehen kam. Sie war verlassen und in der Mitte stand Louis und sah mich verwirrt an. Ich lies schnell meinen Blick durch den Raum gleiten, aber sah niemanden. Trotzdem  stellten sich meine Nackenhaare auf. Er stotterte etwas und ich packte ihn an den Schultern. "Wir müssen hier weg sofort", sagte ich ernst und Angst machte sich in mir breit. Ich muss ihn hier wegschaffen, sofort!

Louis POV

Harry nahm meine Hand und zog mich mit, doch ich sah ihn verwirrt an. "Warum Harry? Was ist denn los?"  Er schüttelte den Kopf. "Das ist nicht die richtige Zeit dafür Lou, bitte ich erkläre es dir nachher", sagte er verzweifelt und mein Magen rebellierte. Ich spürte irgendwas war nicht in Ordnung und ich war es satt, es nicht zu wissen. "Nein jetzt ist genau die richtige Zeit dafür.. Du wirst mir jetzt sagen, was genau los", sagte ich wütend und entriss ihm meine Hand. Er sah sich panisch um und dann fuhr er sich frustriert durch die Haare. "Lou, als ich eingestellt wurde, da ging es nicht nur darum dich abzuhalten, weiter so viel zu feiern oder hier her zu kommen als Karriereaussicht. Deine Mutter hatte mich auch beauftragt", er sah sich nochmal um, "auf dich aufzupassen, da sie seit kürzerer Zeit immer wieder Drohbriefe erhalten hatte." Ich zog die Augenbrauen hoch.  'Verarscht er mich jetzt?' "Am Anfang dachte sie noch, naja so schlimm sind diese ja nicht, da ja jeder Prominente Drohbriefe bekommt und man sich davon nicht verunsichern lassen sollte, außerdem hattest du ja schon einen Bodyguard an deiner Seite. Doch mit der Zeit wurden die Briefe immer konkreter. Er beschrieb, wo er dich gesehen hatte, war dir also näher gekommen als er sollte und sie bekamen Angst um dich. Sie riefen mich an, da ich einer der besten in meinem Fach war und baten mich dich zu beschützen." Ich sah ihn entsetzt an und bekam eine Gänsehaut. Diesmal aber vor Angst. 'Der Typ hatte mir also aufgelauert? Mich gestalkt? Und ich hatte es nicht gemerkt' Ich fing an zu zittern. "Deshalb lass uns bitte gehen und ich beantworte alle deine Fragen nachher in Ruhe." Ich nickte und Harry wollte gerade gehen, da hörte ich hinter mir ein Klickgeräusch und erstarrte. Auch Harry blieb wie angewurzelt stehen. 'Wir waren nicht alleine', war der einzige Gedanke, der mir durch den  Kopf schoss, ehe ich mich langsam umdrehte.

"Ihr geht nirgendwo hin".

In Love with my BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt