Entscheidung um Leben oder Tod

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Vor mir stand ein groß gewachsener Mann, der einen schwarzen Hoodie trug und ein Basecap plus Kaputze aufhatte,  sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte, da es im Schatten verborgen war. Er hatte eine Waffe auf uns gerichtet und ich merkte, wie meine Hände schwitzig wurden. Harry trat langsam neben mich. "Das reicht Styles.. Ist nah genug" Sofort blieb er stehen und in meinem Kopf fing es an zu rattern. 'Ich kannte die Stimme.. doch wo hatte ich sie schon Mal gehört?' Ich runzelte die Stirn und blieb wo ich war. Versuchte nicht panisch anzufangen zu schreien.  "Nur Louis sollte hier sein, nicht du", sagte der Mann voller Verachtung und man spürte seine Abneigung deutlich. "Ich wollte Louis allein treffen und du, du hast alles kaputt gemacht." Er richtete die Waffe auf Harry und ich zog die Luft scharf ein.

'Ich muss was tun.. irgendwas.. ihn ablenken..', dachte ich panisch und fing ohne nachdenken an zu reden. "Was willst du von mir?", fragte ich. Ich wusste nicht, ob es clever gewesen war ihn anzusprechen, aber ich musste heraus finden, wer er war. Ich kannte ihn irgendwo her. Er drehte sich zu mir. "Was ich von dir will?" Er sah mich an und ich konnte seine Wut förmlich spüren. "Ich will das du mir gehörst.. mir allein..", sagte er und seine Stimme schien nun verzweifelter zu sein. Mein Kopf war wie leer gefegt und ich hatte eine Heidenangst. "Warum ich?", flüsterte ich nun. "Weil du es schon immer gewesen bist", sagte nun auch der Mann leiser. Er wirkte weniger aufgebracht, doch die Waffe war immernoch drohend auf uns gerichtet. "Wer bist du", fragte ich und er lachte auf. "Erkennst du mich nicht Louis?" Ich dachte nochmal nach, aber ich kam einfach nicht drauf. Die Panik blockierte mich. Harry wollte meine Hand nehmen, doch der Typ schrie los. "Fass ihn nicht an". Sofort zuckte ich zusammen und zog meine Hand weg, um dem Typ vor uns gar keine Gelegenheit zu bieten auszuflippen. " Erinnerst du dich nicht mehr an unser erstes Treffen auf Nialls Geburtstagsparty? Du bist mir förmlich in die Arme gefallen". Und plötzlich machte es Klick und meine Augen weiteten sich. Ich hatte das Gefühl alles drehte sich. "Ja..James?", stotterte ich ungläubig. 'Das kann nicht sein..' "Gut erkannt Louis", sagte dieser gehässig. Er zog seine Kapuze ab und nun konnten wir sein Gesicht sehen. Es war eine Maske verzerrt aus Wut und Trauer. Harry zog die Luft ein. "Du?", fragte er überrascht. "Ja ich, damit hat keiner gerechnet", sagte er triumphierend und ich musste ihm innerlich recht geben. Damit hat tatsächlich keiner gerechnet..

"James.. Der liebe nette James den du einfach abserviert hast", sagte er nun mit bitterem Tonfall. Ich wusste damals, dass James Gefühle für mich entwickelt hatte, aber für mich war es nie was ernstes gewesen. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. "Ich hatte dich geliebt Louis.. Von ganzem Herzen.. Ich..Ich hätte alles für dich getan, dir die Welt zu Füßen gelegt auch wenn ich gewusst habe, dass du nicht so stark für mich empfindest..doch du, du hast einfach Schluss gemacht. Als wäre nie etwas groß zwischen uns gewesen, als hättest du nicht gewusst, was ich für dich empfinde. Wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen", sagte James nun trauriger vor mir und ich sah beschämt zu Boden. Ich war echt ein totaler Arsch gewesen zu ihm und hatte mich furchtbar benommen. "James ich..Es tut mir wahnsinnig leid, was ich dir damals angetan habe und wie ich mich verhalten habe", sagte ich, doch er winkte nur ab. "Nicht schlimm Louis da ich weiß das wir es nochmal versuchen können. Ich kann dich glücklich machen und du kannst die Fehler wieder gut machen. Ich war so glücklich gewesen, dich im Club zu treffen vor zwei, drei Wochen und mit dir reden zu können..dich endlich wieder zu sehen. Doch er hat Mal wieder nur gestört". Sein Blick fiel auf Harry und wenn Blicke töten können, wäre Harry definitiv umgefallen. Ich traute mich nicht Harry anzusehen, also sah ich weiter James an. Ich erinnerte mich an den Abend, wie ich James an der Bar getroffen hatte und später auf diesen betrunkenen Typen getroffen bin, der mich geschlagen hatte. Harry war damals gekommen zu meiner Rettung. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er weiter erzählte.

"Und dann.. Dann seid ihr euch näher gekommen, obwohl wir beide für einander bestimmt sind.. Seid nach Ibiza geflogen oder nach Paris zu Fashionweek." Ich zog die Augenbrauen hoch. "Du..Du warst auch da?" Er nickte und sah mich ernst an. "Ich war da, aber du hattest nur Augen für ihn.. Hast mich nicht einmal wahrgenommen.. Und als ihr in dem Ferienhaus wart, da wollte ich meine Chance nutzen und mit dir reden, aber.. Aber ich konnte es nicht und du hättest mich fast bemerkt". Meine Gedanken wanderten zurück. "Die Terrassentür.. Und der Handabdruck, das warst du?" Er nickte. "Du hast mich komplett aus deinem Kopf gestrichen, vergessen.. Wegen ihm", knurrte er. "Und ich wollte das ändern, aber kam nicht dazu". Seine Hände zitterten, doch er hielt die Waffe weiterhin auf uns und ich war mir sicher, er würde nicht zögern sie zu benutzen..

"Und dann, dann kam der Tag der alles änderte", sagte er und lächelte gehässig. "An dem du dich von ihm getrennt hast und endlich alleine warst. Ich war dir hinter her gefahren, doch du hast mich nicht erkannt". Er schüttelte fassungslos den Kopf. "Wie oft habe ich dich schon mit meinem Auto abgeholt und du hast es nicht mehr wiedererkannt." Ich musste an den Fahrer denken, der mich auf der Landstraße verfolgt hatte. Das war er gewesen.. Die ganze Zeit war er es, der mich gestalkt hatte. Mir wurde schlecht und ich fing an zu schwitzen. Die Situation wurde immer bedrohlicher. 'Wo würde das enden?'

"James.. Ich.. Es tut mir leid, ich habe dich im Auto nicht erkannt", stammelte ich und er sah mich ernst an. "Weil du nur an ihn gedacht hast..". Das war keine Frage, mehr eine Feststellung und ich konnte ihr nicht widersprechen. "Obwohl er dich so verletzt hat". "Und du denkst du bist besser mit deinen Drohbriefen?" Ich sah Harry erschrocken an. 'War das wirklich der richtige Zeitpunkt James zu reizen?' Doch dieser sah ihn nur böse an. "Ich wollte nur seine Aufmerksamkeit, nie hätte ich ihm was tun können.. Außerdem wollte ich nicht weiter, dass ihr irgendwelche Urlaube zusammen macht.. Ihr solltet nicht weiter in dem niedlich, kleinen Haus sein und die Zeit genießen. Ihr sollt gar nicht zusammen sein", schrie er nun aufgebracht. "Du solltest bei William sein und Louis sollte mich alleine treffen. Wir hätten reden können und er hätte bei mir Trost gesucht." Ich zitterte nun am ganzen Körper und sah aus den Augenwinkeln das Harry die Gelegenheit nutzte, während James aufgebracht und nicht zu 100% konzentriert war und an seiner Uhr rum drückte. 'Was machte er da? Sendete er einen Code und holte Hilfe? Wenn ja hoffe ich die Jungs beeilen sich, denn lange überstehen wir das nicht mehr'. Dann wurde es plötzlich ganz still und ich sah James an. Dieser hatte sich irgendwie verändert. Er straffe die Schultern. "Tja.. Aber das Problem hätten wir ja nicht mehr, wenn es Harry nicht mehr geben würde. Dann hätte ich Louis wieder für mich alleine.." Ich sah ihn geschockt an und wusste worauf er hinaus wollte.

Ich trat ohne viel nachzudenken einen Schritt vor und James richtete die Waffe auf mich. Ich hob die Hände hoch als Zeichen, das ich ihn nicht angreifen will. "James.. Bitte..Bitte lass uns gehen", stotterte ich und seine Augen wurden groß. Ich hoffte das ich uns entweder mehr Zeit verschaffen konnte, bevor die Hilfe eintraf oder aber James aufhalten konnte einen Fehler zu begehen. "James bitte ich hab eingesehen, das ich einen Fehler gemacht habe dich zu verlassen.. Bitte James lass uns einfach verschwinden und neu anfangen irgendwo anders." James schien verwirrt, damit hatte er nicht gerechnet und ich hoffte, er würde auf meinen Vorschlag eingehen. "Bitte James bring mich hier weg", flüsterte ich. "Louis nein das kannst du nicht machen", sagte Harry und ich drehte mich um. Ich sah in seine Augen und sah die selbe Verzweiflung, die ich auch spürte. Aber ich war fest entschlossen ihn zu beschützen, das wertvollste was ich hatte.

Dafür würde ich auch mit James gehen. "Harry das mit uns beiden, das klappt eh nicht mehr. Bitte versteh das du mich einfach zu sehr verletzt hast und ich jemanden brauch, der sich um mich sorgt." Ich sah James wieder an, der mich aufmerksam musterte und versuchte irgendwie liebevolle Gefühle in meinen Blick zu transportieren, wo doch in mir nur Nervosität und Angst herrschte. Er ließ langsam die Waffe sinken und ich atmete erleichtert aus.  'Bitte lass ihn das abkaufen', dachte ich und betete dafür das alles glatt gehen würde. Die Anspannung im Raum war zum Greifen nah.

Doch plötzlich richtete James sich auf und hatte ein verzerrtes Grinsen im Gesicht. "Ich weiß worauf du hinaus willst Louis. Du willst dich opfern, damit deinem geliebten Bodyguard nichts passiert, he?" 'Fuck war das so durchschaubar? Ich mein der raffinierteste Plan war es nicht gewesen, aber ich hatte die Hoffnung er würde aufgehen.' "Aber wenn wir woanders wären, wärst du immernoch nicht von ihm frei so lange er noch lebt". Das Herz rutschte mir in die Hose. 

In Love with my BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt