6. Kapitel

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»Heute ist wohl die Szene mit GD oder besser gesagt: Dem Idioten..«, murmelte ich vor mich hin, während wir auf dem Weg zu den Kulissen waren.
Heute war leider der Idiot auch mit dabei, aber was konnte ich schon dagegen tun?

Genervt strich ich mir meine neu frisierten Haare zurück. Sie sind so nervig. Warum muss eigentlich ich die blöde Hochzeitsberaterin spielen?
»Komm, Tori. Sie warten.«
Genervt strich ich mir die Haare zurück und machte mich auf das Schlimmste gefasst.
»Jetzt oder nie.«, sprach ich mir selber Mut zu.

»Gut, Tori. Ich erklär dir, was du machen musst. Also, wie du siehst, sind wir draussen. Du läufst nun total in Stress und mit vollen Händen durch die Strasse und ganz klassisch stolperst in GD rein. Er wird total sauer und ihr sprecht euren Text.«
Gott, soll das eine vorhersehbare Liebesromanze werden? Wie langweilig.
»Natürlich. Ich werde mein Bestes geben.«, sagte ich falschlächelnd.
»Gut! Gibt ihr bitte ihre Sachen.«

Während ich mir in meinem Kopf den Gesichtsausdruck von dem Idioten vorstellte, musste ich leicht lächeln.
»Wieso lächelst du?«, fragte mich eine tiefe Stimme.
Verwirrt drehte ich mich um und musste meine Augen verdrehen. Immer, wenn man ihn am wenigsten sehen möchte.
Er grinste mich nur an. Idiot.
Unauffällig schweifte mein Blick über ihn. Wieso muss er so gut aussehen? In seinem grauen Anzug mit den schwarzen Haaren... Nein! Er sah hässlich aus! Nicht auf meinem Niveau.
»Fertig mich starren?«
Ich blickte ihm wieder in die Augen und lächelte süss.
»Lass die Show beginnen.«, meinte ich nur und zwinkerte ihm zu.

»Action!«
Wie von mir erwartet lief ich hektisch die Strasse runter. Ich hörte, wie Fans Fotos machten und dankte dem Team innerlich, dass sie alles abgesperrt haben.
Als ich in eine Ecke bog, stolperte ich (natürlich extra) in GD rein (oder besser gesagt: In seine Brust) und liess dabei alles los, was ich in den Händen hatte. Ich bereitete mich gerade auf den Stoss vor, als ich spürte, wie sich Arme um mich Schlungen und ich an eine Brust gezogen worde.
Verwirrt öffnete ich die Augen und sah in die leicht besorgten Augen von GD. Sofort spürte ich, wie er mich losliess. Wieso liess er mich nicht fallen?
»CUT! GD, du hättest sie fallen lassen müssen, GD. Nochmal von Anfang.«
Ich blickte zu GD und sah, wie er leicht rot um die Ohren wurde. Ist ihm das etwa jetzt peinlich?
»Wieso so rot, Ketchup?«, ärgerte ich ihn.
Er warf mir nur einen bösen Blick zu und drehte sich um.
Seufzend wartete ich wieder auf das „Action" vom Regisseur.

Nochmal ging ich hecktisch durch die Strasse, strich mir dabei meine Brille einbisschen zurecht, während ich versuchte nicht umzufallen. Also, wenn das nicht realistisch ist, dann weiss ich auch nicht.
Wieder bog ich um die Ecke und stolperte in GD (oder besser gesagt: Seine Brust) rein und fiel diesesmal wirklich auf den Boden. Autsch. Wenigstens eine Matte hätten sie dorthin legen können. Diese Arschlöcher.
»Cut. Gut. Nächste Szene. Uuuuuuuund Action!«
Ich blickte, wie befohlen, hoch und schaute (natürlich nur geschauspielert) ängstlich in GDs Augen.
Er blickte mir wütend an. Wieso kann ein Sänger so gut schauspielern?
»Bist du- BIST DU TOTAL BESCHEUERT?«, schrie er mich an.
»E-Ehm, e-e-es tut m-mir s-sehr Leid, S-Sir-«
Ich blickte auf den Boden und wartete auf seinen Part. Doch ich hörte nichts. Verwirrt blickte ich nach oben und sah, wie er leicht verzweifelt seinen Kopf kratzte.
»Cut! GD, was ist los?«
»Hab' meinen Text vergessen. Entschuldigung.«, dabei verbeugte er sich leicht.
Der Regisseur winkte nur ab.
»Ach, komm. Das passiert jedem. Hier, les ihn noch einmal gut durch.«
Der Idiot nickte leicht lächelnd, während ich genervt aufstand und mir meine Kleidung sauber klopfte.

Nach wenigen Minuten fing ich wieder an hektisch zu laufen. Innerlich hoffte ich, dass alles gut laufen wird.
Wieder lief ich in GD rein und fiel schon zum zweiten Mal auf den Boden. Ich schwöre, wenn ich blaue Flecken habe, ist GD einen Kopf kürzer.
»BIST DU TOTAL BESCHEUERT?«
»E-Ehm, e-e-es tut m-mir s-sehr Leid, S-Sir-«
Er unterbrach mich.
»Ach, halt die Fresse! Ich möchte es nicht hören. So Menschen wie du, sind unerträglich! Können nichts und haben dann auch nicht den Mut den Mund aufzumachen. Komm mit ja nie wieder vor die Augen.«
Dabei sah er mich noch einmal wütend an und drehte sich dann um.
»Cut! Perfekt!«
Kurz darauf folgte ein Applaus und ein Lächeln meinerseits. Ich weiss, dass ich es toll gemacht habe.

Lass mich in Ruhe, Idiot! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt