1 Monat später
Jacky ritt müde die Straßen entlang. Sie war durstig, hungrig und dazu noch mehr als schlecht gelaunt. Es hatte ewig gedauert nach Atlanta zu kommen und wofür? Man kam nicht einmal in die Nähe der Stadt! Die Untoten waren überall und Jacky bezweifelte sehr stark das sich noch jemand lebendiges dort befand. Falls doch, Gott segne ihn, er wird es brauchen. Die Blonde war sich sicher, das Lena dort garantiert nicht sein würde. Einen weiteren Anhaltspunkt hatte Jacky aber nicht, weshalb sie sich etwas neues überlegen musste. Ihr momentanes Ziel war es einfach nur zu überleben. Sie hatte seit Tagen nicht geschlafen. Wie es ihr schien waren die Untoten zur Zeit besonders Aktiv, warum auch immer. Ihr einziger Trost war es, das es Sam und Rubin gut ging. Mehr oder weniger. Zum ersten mal in ihrem Leben fühlte Jacky sich so richtig allein. Ihre Gedanken schwebten durch alte Erinnerungen. Wie gerne sie doch wieder mit Freundinnen in einem Café sitzen würde, Kaffee trinken, Eis essen und mit den Mädels die Männer bewerten, die an dem Lokal vorbei gingen. Ein leises lachen entkroch ihrem trockenen Mund. Die Erinnerungen waren zu gut, wenigstens die sind ihr noch geblieben. Die Straße der Jacky folgte führte in eine kleine Stadt. Sie hoffte dort neue Vorräte zu finden. Verträumt achtete Jacky auf die gleichmäßigen Schritte von Rubin. Aus dem Augenwinkel beobachte die Blonde wie Sam neben dem Pferd her lief. Sam war eine große Erleichterung für Jacky. Sie half bei der Jagt, passte auf Jacky auf und warnte sie wenn etwas nicht stimmte. Sie war ein Segen auf 4 Pfoten. Aus dem Wald, der sich auf der rechten Seite der Straße befand, schwankte ein Untoter heraus. Fauchend streckte er seine Arme in Jackys Richtung und beschleunige seinen schwankenden Schritt. Er sah entsetzlich aus. Sein Kiefer war schon längst ausgerenkt, dennoch hingen ihm fleischige Überreste seiner letzten Mahlzeit zwischen den Zähnen. Die Haut lag ihm knochig an seinem Gesicht, seine Finger waren bis auf die Knochen abgenutzt. An einigen Stellen fehlte ihm die Haut ganz und gab die Sicht auf eine fleischige, bereits faulige Wunde frei. Genervt nahm Jacky ihre Armbrust und spannte einen Pfeil.
„Halts Maul" maulte Jacky und jagte den Pfeil direkt in das Gesicht des Untoten. Das die es auch nie lassen konnten sie anzugreifen. Ein unwohles Gefühl machte sich in Jacky breit. Sie fühlte sich verfolgt und war sich ziemlich sicher, das es sich hierbei um keinen Untoten handelte. Skeptisch sah sie sich um, konnte allerdings niemanden entdecken. Doch das Gefühl blieb, sie wurde definitiv beobachtet. Nervös gab Jacky ihrem Pferd die Sporen, sogleich ging Rubin von seinem leichten Schritt in den Galopp über. Fast schon Panisch ritt Jacky die Straße entlang, es war besser sie würde in der Stadt nicht allzu viel Zeit vergeuden. Als sie in der kleinen Stadt ankam, ritt sie wieder langsamer. Sie hoffte ihre Verfolger abgehängt zu haben. Geistig ging die Blonde ihren imaginären Einkaufszettel durch. Sie brauchte Medikamente aus der Apotheke und außerdem etwas nahrhaftes aus dem Supermarkt. Vor einem kleinen Supermarkt, dessen Schild kaum noch lesbar war machte sie halt und stieg von ihrem Pferd ab. Sie hob ihre Armbrust in die Höhe und taste an ihrem Gürtel, ob ihre Pistole auch griffbereit war. Vorsichtig öffnete sie die Eingangstür zu dem Supermarkt, da rannte auch schon Sam an ihr Vorbei.
„Sam! Komm zurück!" schrie sie leise, sie wollte nicht die Aufmerksamkeit der gesamten Nachbarschaft auf sich ziehen. Doch Sam kam nicht zurück. Jacky bekam angst das ihrem Hund etwas passiert war, also lief sie etwas schneller.
„Sam!" schrie sie leise.
„Wenn du nicht sofort zurück kommst fällt das Abendbrot für dich aus!" drohte sie. Als ob ihr Hund sich durch sowas abschrecken ließ... Jacky hatte doch selbst nichts. Die Blondine erschrak, als sie ein rascheln hörte. Sogleich machte ihr Herz einen Sprung und rutschte ihr auf direktem weg in die Hose. Sie spürte wie ihre Hände anfingen zu schwitzen und ihr Körper Adrenalin ausschüttete. Mit ein paar gezielten und vor allem leisen Schritten bog Jacky in den nächsten Gang ein, wo das Geräusch her kam. Erleichtert senkte die Blonde ihre Armbrust, als sie Sam erkannte die ihre Schnauze in eine Tüte mit Hundeleckerlis vergraben hatte. Natürlich, die Apokalypse war ausgebrochen aber niemand dachte daran die Hundeleckerlis zu klauen. Welch Glück man als Hund doch hatte. Jacky wollte ihre Hündin gerade ausschimpfen, da wurde sie plötzlich von hinten packt. Ein Untoter hatte sich an sie heran geschlichen und versuchte gerade sie zu beißen. Schreiend wehrte Jacky sich gegen den Untoten, der schon ziemlich nah dran war sie zu beißen. Sam biss dem Angreifer in das rechte Bein und zog an ihm, wie bei einem Kampf um ihr Stöckchen. Der Untote wurde zu Boden gerissen und Jacky fiel gleich mit um. Ihre Armbrust rutschte einige Meter über den Boden und war für Jacky nicht mehr greifbar. Noch immer zog Sam an dem Untoten und schaffte es so, ihn etwas von der Blonden weg zu ziehen. Jacky zog sich über den Boden und versuchte ihre Armbrust zu erreichen, doch der Untote zog sich wieder an ihren Beinen nach oben und wollte seine Zähne in ihr vergraben. Die Blonde machte eine 180 Grad Drehung auf den Rücken und trat dem Untoten in das Gesicht. Die Knochen ihres Angreifers knackten und seine Nase verschwand im inneren seines Schädels, doch er ließ nicht von ihr ab. Erneut trat sie ihm ins Gesicht, sein Schädel hatte bereits seine natürliche Form verloren, als sie es schaffte sich von ihm los zu reißen. Panisch robbte sie über den Boden, sie versuchte ihre Armbrust zu erreichen. Als ihre Waffe in greifbarer nähe war schoss sie schnell einen Pfeil durch den Kopf des Untoten, der regungslos liegen blieb. Erschöpft blieb Jacky auf den Boden liegen und versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Und das alles nur weil Sam nicht auf ihre Leckerlis verzichten konnte.
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Infected [The Walking Dead FF]
FanfictionStell dir vor du wachst an einem ganz normalen Tag auf, doch plötzlich wird die Welt von menschenfressenden, sabbernden, fauligen Untoten regiert? Wie geht man mit der Situation um, das die ganze Welt gerade den Bach runter geht? Diese Frage stellt...