Kapitel 4

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Da drüben ist er ja schon.

War ja klar, dass ich nicht lange brauche ihn zu finden.

Mal sehen, ob sein Blut auch so gut schmeckt, wie es riecht! Von Nahem riecht es sogar noch besser als von Weitem. Das ist unglaublich so etwas habe ich noch nie gerochen. Wenn ich ein Mensch wär, würde mir jetzt das Wasser im Mund zusammen laufen.

Er bleibt mit dem Rücken zu mir stehen und dreht sich um. Dieser kleine Momemt reicht mir aber, um ihn zu mustern. Er hat eine sehr gute Figur! Schlank und muskulös, genau mein Geschmack! Was für ein Hammer Oberkörper, man kann unter seinem engen T-Shirt eindeutig ein Sixpack erkennen. Dafür müssen Menschen ja ziemlich lange trainieren und sind trotzdem nicht wirklich stark, das liebe ich am Vampirsein am meisten, die Stärke. Wenn er ein Vampir wäre, wäre er einer der ganz starken. Und gut aussehen tut es auch, er könnte sogar modeln , aber bringen tut es ihm in solchen Situationen wirklich gar nichts.

Das Gesicht hebe ich mir immer bis zum Ende auf. Ich liebe den Anblick von vor Angst erstarrten Augen. Aber als ich in Seine blicke, bin ICH auf einmal wie erstarrt. Sie sind die schönsten Augen, die ich je gesehen habe, sie sind dunkelblau und sehen aus wie der Himmel in der Nacht, mit den hellblauen Sprenkeln drinnen.

Aber noch etwas ist an ihnen besonders. Statt vor Angst erstarrt, sehen seine eher aus, als ob er kämpfen will und auf keinen Fall sterben will. Als er mich sieht, fängt er plötzlich an zu grinsen, seine zu Fäusten geballten Hände und seine Körperhaltung entspannen sich.

"Was?", fahre ich ihn an. Warum tut er das? Warum hat er denn keine Angst mehr?!

"Du willst, dass ich dich vor dem Bären beschütze. Nicht wahr?", sein Grinsen wurde immer breiter.

"Was?!", frage ich ihn nochmal. Er will MICH vor einem Bären BESCHÜTZEN? Vor welchem Bären denn überhaupt? Ich habe doch das bessere Gehör und nichts von einem Bären gehört.

"Kannst du noch was anderes sagen als was?", fragte er neckend.
Eigentlich war er nicht in der Position Witze zu reißen, aber egal.

"Ja."

Was rede ich denn da?! Normalerweise bin ich doch viel schlagfertiger.

"Ich kann dich vor dem Bären beschützen, wenn du das willst?"

Achso, ich glaube, er dachte ich bin ein Bär. Aber selbst wenn ein Bär hinter uns her wäre, bräuchte ich keine Hilfe von ihm. Ist der denn immer noch der Meinung, dass ich seine Hilfe brauche? Sehe ich denn so hilflos aus? Hallo ich bin ein Vampir! Sieht er denn nicht meine roten Augen? Achso, ne, natürlich nicht Menschen können ja nicht so gut im Dunkeln sehen.

Ich überlege kurz,ob ich ihn jetzt töten soll, entscheide mich aber dagegen, weil er eigentlich recht unterhaltsam ist und ich schließlich auch mal meinen Spaß brauche.

Bis(s) in 150 JahrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt