Die Sonnenstrahlen blendeten grauenhaft in ihren Augen. Ihr ganzer Körper schmerzte, wenn sie ihn bewegte. Ihr tat alles, was möglich war, weh. Vorsichtig stemmte sie sich in ihrem Bett hoch und musste keuchen vor lauter Schmerzen. Hannah kamen die Tränen. Was war nur auf einmal los mit ihr? Auf einmal würde ihr speiübel. Es kam so plötzlich, dass sie den Würgereiz nicht mehr unterdrücken konnte.
Sie erbrach sich auf dem Teppich neben ihrem Bett. Tränen um Tränen tropften von ihrer Wange. »Mom?« Niemand antwortete. Sie wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen von der Wange und strich sich die Haare zurück. Der Geruch war fast nicht mehr zum Aushalten.
Hannah zwang sich, aus dem Bett zu steigen und das Fenster auf zumachen. Schwer bemühte sie sich nicht den erneut aufsteigenden Würgereiz nach zu geben. Eine Sauerei auf ihrem Lieblingsteppich reichte schon. Sie war sich nicht sicher, ob der jemals wieder sauber wurde. »Mom! « Dieses Mal war es etwas lauter. Hoffentlich würde ihre Mom sie bald hören. Sie versuchte wieder einen Schritt zurück zu ihrem Bett, doch ihre Knie fühlten sich an wie Wackelpudding und gaben unter ihr nach. Sie knickte ein und traf unsanft auf dem Boden auf. Ein Schmerzenslaut entkam ihr.
So hatte sie sich ihren 17. Geburtstag nicht vorgestellt. Überhaupt nicht. »Mom! Bitte... « Vorsichtig drückte sie sich wieder vom Boden weg, doch sie hatte keine Kraft mehr sich hin zusetzten. Vorsichtig bettete sie ihren Kopf auf ihren Händen und ließ ihren Tränen freien Lauf. »Mom. « Es war kaum noch ein Flüstern, doch sie hörte, wie das Licht auf dem Flur eingeschalten wurde. Leise Schritte kamen in ihre Richtung auf die Türe zu. Klopfen. »Hannah? Ist bei dir alles okay? « »Mom. « Sie versuchte es laut zu sagen, doch aus ihrem Mund entwich nur ein leises Flüstern. Sie schloss ihre Augen und versank in ihrem Schmerz.
»Hannah, mein Schatz, es ist alles gut. « Langsam kam Hannah wieder zu sich. Sie fühlte sich wie gerädert. Was war passiert? Wieso war ihre Mom bei ihr?
Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, der Vorhang war vor dem Fenster. Hannah versuchte sich auf zustemmen, doch alles was es brachte war, dass ihre Arme heftig brannten. »Mom?« Krächzend schaute sie ihre Mom an. Die nahm ein Glas Wasser vom Nachtisch und reichte es ihr. »Hey. Alles ist gut. Trink erst einmal. « Vorsichtig nahm sie kleine Schlucke davon, doch es schmerzte zu sehr, und so ließ sie es bald wieder bleiben. Ihr Bauch fühlte sich merkwürdig an und plötzlich wurde ihr speiübel. Ihre Mom reichte ihr einen Eimer.
Sie musste Husten. Alles tat ihr so weh! Ihre Mom half ihr beim Hinlegen und streichelte dann vorsichtig ihre Stirn. Sie nahm einen nassen Waschlappen und legte ihn ihr darauf. Es tat gut. Die Kühle betäubte ihren pochenden Schmerz im Kopf. »Vielleicht schläfst du noch einmal. Es wird dir gut tun. « Hannah gab einen unerkennbaren Ton von sich und döste wieder ein.
Sie lief auf eine Lichtung. Grashalme streiften ihre Füße und kitzelten sie. Sie schaute nach unten, sie war barfuß. Ihr Kleid hing in Fetzen an ihr und bedeckten nur noch das notwendigste. Schneller, dachte sie sich. Immer schneller. Als sie bei der Lichtung angekommen war, blickte sie zurück und erkannte, dass sie ihr dicht auf den Fersen waren. Keine Pausen! Sie musste weiter. Sehnsüchtig wartete sie auf das Gefühl, doch es kam nicht. Wie so oft bereute sie es, ihre Gabe nicht kontrollieren zu können.
Im Wald war es frisch und sie begann zu zittern. Doch sie gab nicht auf, sie lief weiter - so schnell sie eben noch konnte. Ihr Blickfeld wurde an den Rändern schwarz. Nein! Sie durfte nicht ohnmächtig werden, dann hätten sie sie sofort! Sie wäre ein einfaches Opfer! Sie zwang sich weiter zu laufen und wach zu bleiben. Ihre Kräfte schwanden, sie knickte mehrmals um. Wurzeln und Steine hinderten sie immer öfters an ihrer Flucht, doch sie lief unerbittlich weiter. Immer weiter. Sie hörte ein Keuchen und drehte sich erschrocken um. Nur noch 5 Meter und einer von ihnen hatte sie aufgeholt. »Nein! « Sie schrie um ihr Leben und versuchte weiter zu laufen. Doch sie stolperte über eine Wurzel. Im Fallen schloss sie ihre Augen und wartete auf den Aufprall. Doch nichts davon geschah. Ihr Magen zog sich zusammen, sie wurde umher geschleudert und...
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Time-Turner
خيال (فانتازيا)»Nein, Hannah! « wiederholte Mom. »Nein. Du darfst niemandem diesen Begriff anvertrauen, und damit meine ich niemandem! Sonst bringst du nicht nur dich in Gefahr - du bringst uns alle in Gefahr! Mike! Dad! Uns alle! Und wenn sie die Verbindungen her...