Different

~Von einem wütenden Simon und schlechtem englischen Wetter

Niall's P.o.V.

"Mr Horan? Sie können sich nun in Mr Cowells Büro begeben.", teilte mir Simons Sekretärin mit und strich sich die langen Haare aus dem Gesicht. Ich nickte und öffnete die weiße Tür, die zu seinem Büro führte.

Gestern war ich zum ersten Mal nach unserem unglücklichen Vorfall vor einer Woche wieder auf Barbara gestoßen, da unsere Managements von uns verlangten uns mal wieder zusammen in der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Allerdings hatten Barbara und ich kaum ein Wort gewechselt und die Situation war an sich auch nicht sehr angenehm gewesen. Es hatte sich in etwa so angefühlt, wie als wenn man von zum Beispiel der Nachbarin angequatscht wird und man keine Chance hat, dem unfreiwilligem Gespräch zu entkommen.

"Hallo, Niall.", begrüßte Simon mich monoton und tippte immer wieder mit seinen Fingern auf die Schreibtischplatte. Seine schwarze Sonnenbrille hatte er am Ausschnitt seines weißen T-Shirts befestigt, weshalb er mir ohne Probleme tief in die Augen schauen konnte. Etwas verunsichert hielt ich den Blickkontakt stand und setzte mich wortlos auf einen Stuhl gegenüber von meinem Manager.

"Du wolltest mich sprechen?"

Simon nickte und sagte, nicht ohne sich vorher zu räuspern:

"Die Presse zweifelt an der Beziehung zwischen Mrs Palvin und dir. Natürlich ist das nichts Ungewöhnliches, aber so stark habe ich das noch nie miterlebt. Es lief eigentlich ganz gut, bis jedoch die Bilder von gestern aufgetaucht sind."

Er schob mir ein paar Bilder entgegen und vorsichtig warf ich einen Blick darauf. Wie schon erwartet waren Barbara und ich darauf abgebildet wie wir zusammen durch London liefen, doch das war ganz sicher nicht das Problem. Das Problem war, dass wir uns auf wirklich keinem der Fotos in die Augen schauten oder lächelten und das Barbara und ich nicht Hand in Hand gelaufen waren, sondern dass Barbara ihre Arme vor der Brust verkreuzt hatte. Selbst auf mich wirkten wir wie zwei Personen, die nur zufällig neben einander her gelaufen waren aber eigentlich gar nichts mit einander zu tun hatten.

"Kannst du mir mal bitte erklären, was das soll?", fuhr Simon mich an, doch ich konnte nichts antworten.

"Ihr müsst euch an die Regeln halten! Weißt du eigentlich, wie sauer Mrs Markow war?!"

Seine Augen brannten sich provozierend in meine und immer wieder schlug er mit der Handfläche auf den Tisch, was mich jedes Mal zum Zusammenzucken brachte.

"Ich erwarte doch nicht, dass eure Hormone verrückt spielen, dass ihr gar nicht genug von einander kriegen könnt und das ihr heiraten werdet und für immer zusammen bleibt. Ihr sollt euch nur in der Öffentlichkeit süß anlächeln, Händchen halten und euch ab und zu einen kleinen Kuss geben, ist das wirklich zu viel verlangt?"

Langsam aber sicher platzte mir der Kragen und ohne, dass ich es eigentlich wollte, sprang ich von meinem Stuhl auf.

"Ja, ja das ist schwer! Du weißt doch gar nicht, was es heißt eine Scheinbeziehung zu führen! Bei dir im Leben läuft doch immer alles rund!"

"Dann erkläre es mir.", kam es prompt von Simon zurück, der mittlerweile auch aufgestanden war, und meine Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Barbara geht es wirklich nicht gut und irgendwas frisst sie innerlich auf. Ich möchte ihr helfen, aber ich weiß nicht wie."Niall, du bist nicht für sie verantwortlich. Sie muss selber damit klarkommen, du bist nur ihr Geschäftspartner."

Mein Mund klappte auf als ich realisierte, was Simon da gerade gesagt hatte. Ich konnte Barbara doch nicht einfach im Stich lassen!

"Ich will aber mehr wie nur ein dummer Geschäftspartner für sie sein!"