Galoppierend schoss sie davon und ihr Lachen wurde vom Wind zu ihm getragen. Seine Selia. Sein Engel. În nâla.
Aber der Begriff Engel passt erstaunlich gut zu ihr. Sie war durchweg positiv gelaunt und fröhlich, beschützerisch und sorgend. Und ihr Aussehen war ebenfalls treffend. Blonde Locken und tiefblaue Augen. Kili spürte wie sich tief im Innern seiner Brust etwas regte als er sich vorstellte wie sie abends mit ihnen am Feuer saß und lachte. Den Schein des Feuers in den Augen und ein Strahlen von Gutherzigkeit, der immerzu von ihr ausging. Fili bemerkte den seligen Ausdruck auf Kilis Gesicht und stieß seinem Bruder die Faust an die Schulter. Erschrocken und verwirrt klärte sich Kilis Blick und fragend sah er seinen großen Bruder an, welcher nur wissend lächelte. Als sie dem Düsterwald endlich auf 500 Fuß Nähe gekommen waren erblickten sie etwas am Horizont. Ihr schwarzes Pferd ließ ihre helle Haut erstrahlen und ihre blonden Locken wehten im Wind. Wahrlich, sie sah aus wie ein Engel. Anscheinend hatte auch sie die Gruppe entdeckt, denn sie galoppierte ihnen langsam auf ihrem nachtschwarzen Hengst entgegen. Schon aus dieser Entfernung sahen sie die Freude aus ihren Augen sprühen und Kili fing augenblicklich an zu lächeln. Kurz vor ihnen stoppte sie und das majestätische Pferd stieg hoch in die Luft. Spielerisch scharrte Telon mit den Hufen als er auf dem Boden aufkam und tänzelte um die anderen Ponys herum. Selias Augen strahlten eine solche Freude aus, man könnte meinen sie wäre greifbar und auf Gandalfs Kommentar Wüsste ich es nicht besser würde ich meinen, du wärst jemand anders als unsere Selia! lachte sie nur laut auf und lenkte das energiegeladene Pferd unter ihr geschickt neben das ihres jungen Lieblingszwerg. Funken sprühten als die junge Frau die große Hand des Zwerges nahm und ihre schmalen Finger mit seinen verflocht. Warm blickte sie ihm in die Augen und ehe sie sichs versahen waren sie schon am Rande des Düsterwaldes angekommen. Selia schwang ein Bein über den Rücken von Telon und fiel die 1,80 Meter in die Tiefe. Sie strich dem großen Tier über die Stirn und den muskulösen Hals bevor sie ihm etwas ins Ohr flüsterte. Der majestätische Hengst mache eine Kehrtwende und preschte davon nicht ohne ein lautes Wiehern von sich zu geben. Lächelnd sah die Menschenfrau ihm hinterher, bevor sie sich entschlossen dem großen, finsteren Wald vor sich zuwandte. Neugierig ging sie ein paar Schritte hinein und bekam daher Gandalfs kurzfristigen Abschied nicht mit, weshalb sie ihm nur verwirrt hinterher schaute. Alle machten sich nun mit misstrauischen oder neugierigen Blicken auf den Weg in den Wald.
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.Seit mehreren Stunden folgten sie nun dem gepflasterten Elbenweg und Selia hatte das Gefühl als würde die Luft auf ihren Schultern lasten und sie langsam aber sicher gen Boden drücken. Und dennoch schwebte sie leichtfüßig über den Weg und sang ein wenig vor sich hin um den Zwergen den Weg zu erleichtern. Dankbare Blicke erntete sie von verschiedenen paar Augen. Sie hätten einige Male fast den Weg verloren, hatte nicht irgendjemand kurz bevor es zu spät gewesen wäre sie zurückgerufen. Selia lief neben Kili und bewahrte ihn einige Male vorm verrückt werden indem sie seine Hand drückte und ihn somit aus seinem 'Vor-sich-hin-starren' befreite. Trotz aller Vorsicht geschah das unvermeidliche: sie verloren den Elbenpfad. Während die Zwerge sich stritten und Bilbo in die Baumkrone kletterte um ihre Position zu bestimmen bemerkte Selia als einzige die monströsen Spinnen die durch die Bäume auf sie zu kletterten. Vor Schreck schrie sie auf und hatte somit die ungeteilte Aufmerksamkeit. Die Zwerge zückten ihre Waffen, bereit zu kämpfen, doch auch die zum zerreißen angespannte Selia bemerkte die Spinne die direkt über ihr auftauchte nicht. Sie spürte ein stechen im Rücken und drehte sich um. Schon während sie sich umdrehte gaben ihre Beine nach und zitternd ging sie zu Boden, sie versuchte noch mit schwacher Hand einen Dolch zu heben, doch sie schaffte es nicht. Somit waren die vier schwarzen Augen der Spinne das letzte was sie vor ihrer Ohnmacht sah, begleitet von Kili, der ihren Namen brüllte.
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Rumms!
Sie landete auf dem Boden und keuchte auf! Es fühlte sich an als hätte sie den ersten Atemzug nach einer langen Zeit des Luftanhaltens getan. Schnell befreite sich sich von der dicken Schicht weißer Weben die sie umgaben und half Kili dabei das Zeug von sich zu entfernen. Lieb sah er sie mit seinen dunklen, braunen Augen an. Doch in der nächsten Sekunde schubste er sie zur Seite! Die Spinnen kamen zurück! Mit allem was sie hatten kämpften die Zwerge gegen die haarigen Biester an. Unerwartet bekamen sie dabei Hilfe von einer Patrouille Waldelben. Naja, mehr oder weniger. Nachdem die letzte Spinne tot war richteten sie ihre Bögen gegen sie. Doch auf einmal erschallte Kilis Hilferuf in ihre Richtung und Selia erbleichte. Erstarrt beobachteten sie die Rettung des jungen Zwerges von einer rothaarigen Elbin. Mit einem erstarrten Gesicht beobachtete Selia, wie die Elbin mit Leichtigkeit die erste Spinne tötete und dann elegant der zweiten ein Messer in ein Auge warf. Kilis bewundernder Blick versetzte ihr einen Stich im Herzen. Ihr Pokerface weiterhin aufrecht haltend schritt sie aufrecht zwischen zwei Elben am Anfang der Kolonne, den Blicken der Zwerge im Rücken bewusst. Als die Zwerge in das Verließ gebracht wurden geleiteten sie die Elben in den 'Thronsaal" König Thranduils. Selia war genauso verwirrt wie die Zwerge, ließ sich aber nichts anmerken und schwebte mit erhobenem Kopf die Stufen hoch. Oben angekommen blieben die Wachen stehen und sie tat alleine die letzten Schritte vor den Thron. Sie verbeugte sich leicht und als sie den Blick hochwandern ließ stockte ihr der Atem. Die langen Beine übereinander geschlagen und halb an die Lehne seines massiven Holzthrons angelehnt, saß der schönste Elb den sie je zu Gesicht bekommen hatte.
Lange weißblonde Haare umflossen das feine Gesicht, gekrönt mit einer grazilen Krone, welche an Zweige eines Winterbaumes erinnerten. Sein Gesicht mit den schmalen geschwungenen Lippen wurde mit dunklen Augenbrauen akzentuiert. Als sie weiter nach oben sah erschrak sie.
Ein kaltes Paar hellblauer Augen sah sie direkt an.
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Authors' Note:
Ja ich weiß das Kapitel ist ein bisschen lasch, aber ich habe im Moment voll die Blockade😅 naja die letzten Kapitel habe ich schon richtig gut vor Augen, aber jetzt habe ich null Ahnung was ich schreiben soll...🙄
~P