4.Die Wette

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Severus lag mit seiner Vermutung richtig. Am nächsten Tag sprachen alle, die ihn sahen, von seiner Mutter. Auch das sein Muggelvater Reißaus genommen hatte, blieb kein Geheimnis. Manche schauten ihn angsterfüllt an oder liefen schnell in eine andere Richtung. Von den meisten jedoch wurde er einfach ignoriert. Der Unterricht kam ihm viel zu lange vor. Zudem hatte er das Gefühl, dass die Verbreitung der  Geschichte auch vor den Lehrern keinen Halt gemacht hatte. Die Wut auf seine Mutter und die Trauer um seinen Vater plagten ihn den ganzen Tag. Kurz kam ihm der Gedanke, dass James sich eine fiese Lüge ausgedacht hatte, doch schließlich war es gar nicht so abwegig. In den letzten Jahr hatten sich seine Eltern fast täglich gestritten. Severus war völlig vergessen worden, keine Briefe, kein gemeinsames Weihnachtsfest und kein Geburtstagsgeschenk. Es war eine harte Zeit für ihn gewesen. Ohne Lily hätte er vermutlich diese Zeit nicht überstanden. Sie war immer für ihn da gewesen. 《Severes》, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Er saß in der Bibliothek und machte seine Hausaufgabe.《 Stimmt es was die anderen sagen? Deine Mutter ist eine Todesserin?》 Ein Slytherin Junge stand mit zwei seinen Freunden hinter dem Sessel. Severus nickte stumm. 《Willkommen im Club》, sagte der Junge und boxte ihn in die Seite. 《Ich bin nicht sonderlich stolz drauf》, sagte Severus ohne  seinen Blick von dem Buch zu nehmen.《Hey Snape! Kopf hoch. Dein Vater ist ein Muggel. War doch klar dass deine Alte ihn mal alleine lassen  wird》, sagte der Slytherin und ließ sich neben ihm im Sessel fallen. 《Sag kein Wort gegen mein Vater!》, rief Severus und sprang auf 《Komm runter! Eigentlich wollten wir dich nur fragen, ob du mit nach Hogsmeade kommen möchtest》Zögernd schaute er die Drei an. Dann sagte er  unsicher:《Okay》 Der Junge grinste ihn an und verschwand mit samt seinen Freunden.
Am Nachmittag verging ihm die Lust auf die Slytherins. Er hätte auch auf den Honigtopf und den drei Besen verzichten können, aber es schien ihm unhöflich auf einmal abzusagen. Auf dem Weg nach unten warf er noch einen kurzen Blick in den Spiegel. Schnell bereute er es. Sein Gesicht war kreidebleich und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Er konnte sich kaum wiedererkennen. In der letzten Zeit War viel  passiert. Die Tatsache dass seine Mutter zu du-weißt-schon-wer gehörte, hatte sein Bild von ihr stark verändert. Es war schönes Wetter und so waren die vier nicht die Einzigen die heute den Weg nach Hogsmeade einschlugen. Auch James und seine Freunde machten sich auf den Weg. Und das lag nicht daran, dass Sie Lust auf ein Butterbier hatten. Das konnte Severus noch nicht ahnen. Die drei Slytherins quatschen über die Hausaufgaben und schließlich über einen Hufflepuff, den sie wieder einmal bloßgestellt hatten. Bei dem Gespräch konnte sich Severus kaum beteiligen. Er lief still  hinter den Dreien her. Zuerst gingen sie in den Honigtopf und kauften sich allerlei Süßes. Severus nahm nur eine Packung von Berti botts Bohnen. Auch wenn er keine große Lust auf sie hatte. Sie waren gerade aus den überfüllten Laden gelaufen, als die Jungs plötzlich anfingen zu tuscheln. Severus blieb irritiert stehen und schaute die Drei fragend an. 《Komm! Wir wollen dir etwas zeigen》, rief der braunhaarige Slytherin. Ein seltsames Gefühl breitete sich in Severus aus, doch trotzdem folgte er den Jungs. Keiner hatte sich bisher für ihn wirklich interessiert, da war es kein Wunder, dass es im komisch vorkam. Wahrscheinlich machen sie nur etwas mit ihm, weil sie wussten, dass seine Mutter nun eine Todesserin war. Bei diesem Gedanken wurde er wütend. Am liebsten wäre er einfach zurück gelaufen, aber schließlich war es auch eine Chance mit den anderen aus seinem Haus etwas zu unternehmen . Mit einem Abstand ging er  hinter ihnen her. Sie ließen vorbei an den verschiedensten Süßwaren Läden und vorbei an Schüler und Schülerinnen von Hogwarts. Plötzlich tauchte die kleine Hufflepuff auf, die die Jungs vorhin geärgert hatten. Sie schaute Severus erschrocken an. Mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck schaute  Severus sonst immer James an. Es war ein seltsames Gefühl. Das Mädchen aus Hufflepuff rannte davon. Sie verschwand in der Menge der anderen Zauberer und Hexen. Amüsiert schauten ihr die Slytherins nach. Lachend zogen sie weiter. Servus wollte gerade nachfragen wo sie denn nun hin gingen, als er das Haus  sah auf das sie zu steuerten. Er blieb wie angewurzelt stehen. Die anderen schauten ihn fragend an. 《Ihr wollt doch da nicht etwa rein》, fragte er alarmiert. Der Junge schüttelte lachend den Kopf und sagte: 《Nein, wir nicht!》

Severus Snapes VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt