9.Der Abschlussbrief

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Severus schämte sich so sehr. Niemand verdiente es als ein Schlammblut bezeichnet zu werden. Er konnte es Lily nicht übel nehmen, sollte sie ihm nicht mehr verzeihen. Die Wut die er auf sie gehabt hatte, war nun pure Trauer. Erneut stiegen ihn die Tränen in den Augen. Er war schwach,  ein Feigling und kein guter Freund. Zusammengekauert saß er auf den Sessel im Slytheringemeinschaftsraum. Dort gehörte er hin. Er war kein schlauer Ravenclaw, kein netter Huffelpuff und kein mutiger Griffendor, sondern ein fieser und dummer Slytherin. Severus fühlte sich so elendig. Am liebsten würde er auf diesen großen Sessel sitzen bleiben und warten bis es besser wurde. Aber er wusste, dass es nicht besser werden würde. Morgen fuhr er schon zu seiner Mutter. Lily und James würden zusammen bleiben. Er hatte den Menschen verloren, den er über alles liebte. Er hatte alles verloren. Am späten Abend folgte er den Anderen zum Essen. Zwar hatte er keinen Hunger, doch wollte er nicht die ganze Zeit bei den Slytherins sein. Sie hatten gefragt was los war. Manche aus Neugier und manche aus Mitleid. Keiner von ihnen interessierte sich aber wirklich für Severus Sorgen.

Als er an den langen Tisch saß und auf seinen leeren Teller starrte, bekam er überhaupt nichts mit. Es schien so, als würde eine unsichtbare Schutzhülle ihn von der Außenwelt trennen. Plötzlich wurde diese Schutzhülle von James durchbrochen. Er zog ihn von der Bank. Severus war so schwach, dass er nicht einmal versuchte sich zu wehren. 《Nenne sie nie wieder Schlammblut!》, schrie James ihn an und drückte ihn an die Wand. Severus nickte. 《Ich...ich》, stotterte er und schaute in James Gesicht. 《Es ist alles deine Schuld! Sie sitzt da und weint. Weißt eigentlich wie sehr du sie verletzt hast?》Nun war Severus den Tränen nah. 《Sag ihr bitte, dass es mir Leid tut. Es...》, er brach ab und starrte an die gegenüberliegende Wand. 《Du bist so ein Feigling. Erst sagst du es ihr mitten ins Gesicht und jetzt traust du dich nicht einmal dich zu entschuldigen. Das ist so armselig》Da tauchte neben ihm plötzlich Sirius auf. 《Gibt es Probleme?》, fragte er und schaute von einen zum anderen. James schüttelte den Kopf, warf Severus einen vielsagenden Blick zu und dann liefen die Zwei davon.

Es war spät in der Nacht, als Severus noch immer wach lag. Noch vor ein paar Wochen waren er und Lily Freunde. Jetzt hatte sich alles verändert. Morgen würde er den Zug zurück nach Hause nehmen. Er hatte keine Gelegenheit sich bei seiner Freundin zu entschuldigen. Schließlich griff er nach einen Stück Pergament und einer Feder und schrieb aus seinen ganzen Herzen:

An meine alte Freundin Lily, 

morgen werde ich zu meiner Mutter fahren. Das bedeutet, dass wir uns nicht mehr sehen werden. Ich wollte dir nur noch ein paar Worte sagen. Es tut mir so unendlich Leid. Es war nicht fair. Niemand verdient es als ein Schlammblut bezeichnet zu werden. Schon gar nicht du, Lily.

Kurz legte er seine Feder beseite und wischte mit seiner Hand die Tränen weg, die ihn die Wange hinunter liefen. Er atmete durch und schrieb weiter:

Ich werde niemals so jemanden wie dich wieder treffen, denn du bist etwas ganz besonderes. Ich bin dir dankbar, dass du immer für mich da warst. Ich werde dich für immer in meinen Herzen behalten. Egal was da draußen noch auf mich wartet. Ich wünsche dir von ganzen Herzen alles Gute mit James. Ich weiß nicht ob ich jemals ihn verzeihen kann. Doch ich weiß, dass er für dich da sein wird. Vielleicht verändert sich alles. Das Leben heißt schließlich Veränderung. Ich wollte es dir aber gesagt haben, falls es sich nicht ändern sollte. Manchmal muss man einfach das akzeptieren, was man mit aller Kraft versucht zu verdrängen. Ich würde die Zeit gerne zurück drehen, doch ich denke nicht, dass es etwas geändert hätte. Ich liebe dich, Lily Evans. Und egal wer deine Hand halten darf, ich werde dich für immer in meinen Herzen tragen. In Liebe dein Severus

Severus Snapes VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt