7.Alleine in Hogwarts

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Die Wochen vergingen. An jenen Morgen, als sie von ihren nächtlichen Ausflug zurück gekommen waren, hatte Severus auf James Gesicht eine große Narbe gesehen. Was genau vorgefallen war, würde er wohl nicht erfahren. Im Vergleich zu diesen aufregenden Erlebnis, vergingen die nächsten Wochen fast ereignislos. Der Herbst neigte sich dem Ende zu und der Winter stand vor der Tür.
In diesen Winterferien musste er wohl oder übel in Howarts bleiben. Erst hatte er doch überlegt seinen Vater zu kontaktieren, doch entschied er sich dann doch da gegen. Dass seine Mutter eine Todesserin war, hatte er immer noch nicht ganz verdaut.
Am Nachmittag verabschiedete er sich von Lily. Auch wenn sie nicht so Lust auf Pitunia hatte, freute sie sich die Ferien Zuhause zu verbringen. Severus gönnte es ihr, auch wenn er traurig war alleine in Howarts zu bleiben.
Schnell kam die Langeweile auf. Keine Hausaufgaben und keinen Unterricht war er nicht mehr gewöhnt. Die meiste Zeit verbrachte er in der Bibliothek.
Auch mit anderen Slytherins unternahm er etwas. Jedes Mal fühlte er sich aber am falschen Ort.
An Weihnachten saß er hauptsächlich unten im Kerker.
Nur zu den Mahlzeiten ließ er sich blicken. Bei dem Gedanken an seine Eltern konnte er die Tränen nicht zurück halten und war froh, dass ihn hier niemand sehen konnte.
Schließlich machte er sich auf in den Schlafsaal, um einen Brief an Lily zu schreiben. Er wünschte ihr ein schönes Weihnachtsfest mit ihrer Familie. Am Nachmittag ließ er den Brief  von einer Eule davon tragen und zog sich wieder im Kerker zurück.
Die Ferien vergingen letztendlich ziemlich schnell.
Lily kam kurz vor dem ersten Schultag zurück nach Howarts.
Sie erzählte von daheim. Severus hörte aufmerksam zu und lauschte ihre Erlebnisse  und Geschichten. Ihre Schwester  hatte sich wieder über sie  aufgeregt, aber ihre Eltern habe sich gefreut sie wieder zu sehen. Nun wurde Severus doch ein bisschen Neidisch auf ihr glückliches Familienleben.
Am ersten Schultag sah er James, Sirius, Peter und Remus zum ersten Mal wieder ins Gesicht. Die Narbe auf dem Gesicht von James war verblasst, doch noch nicht ganz verschwunden. Remus sah nicht gerade besser aus. Jetzt verstand Severus endlich, warum er so viele Narben im Gesicht trug. Nun tat es Severus Leid, dass er ihn mit einem Stein abgeworfen hatte. Aber er hatte keine andere Wahl gehabt.
Severus hatte das Gefühl, dass Lily immer im Gedanken ganz wo anders war, wenn er mit ihr sprach. Auch das sie nicht mehr so oft Zeit für ihn hatte, bemerkte Severus schnell. Er hatte sie nie darauf angesprochen. Die Angst, dass Lily ein Geheimnis vor ihm hatte, bestätigte sich. Doch noch nicht an diesen Tag.

Severus Snapes VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt