A.N.: Nach den beiden kurzen Kapiteln folgt nun nochmal ein längeres. Ich schätze, ich werde das nach Beendigung des Buches nochmal gründlich durchgehen, aber vorerst soll es so genügen. Außerdem bin ich ja schon einen Tag im Verzug und wollte euch nicht noch länger warte lassen. Und ich wollte mich noch herzlich bei euch für all eure lieben Kommis und Votes, die ihr immer wieder fleißig dalasst, bedanken. Ihr macht mir jedes Mal eine unglaubliche Freude. Und morgen werde ich sie endlich alle beantworten.
2.629 Worte
»Habe ich also richtig gesehen: Dem heißen Sunnyboy fehlt ein halber Arm«, begrüßt sie uns trocken und zieht mich danach in eine Umarmung, die ich mit Freuden erwidere. Feingefühl war auch noch nie ihre Stärke. Deshalb haben wir uns wahrscheinlich von Anfang an verstanden. Ihr ist ihre zum Teil fehlende Taktlosigkeit aber nicht halb so unangenehm wie mir. »Schön dich endlich wiederzusehen. Ich kann noch gar nicht glauben, dass du wieder da bist.«
Roy hat bei ihren Worten unruhig das Gewicht von einem Bein auf das andere und wieder zurück verlagert, fast sich an seinen Stumpf, um den Makel etwas zu verbergen. Wenn ich ihn jetzt mit dem Roy von vor sechs Monaten vergleiche, den ich in der Tankstelle kennengelernt habe, erkenne ich ihn nicht wieder. Es wundert mich, dass er in Gegenwart von Menschen, die ihm etwas bedeuten, so viel nervöser ist.
»So, wen hast du da mitgebracht?«
»Sharon, das ist Roy. Mein Freund. Er kommt aus Dallas.«
Verblüffung, Unverständnis zusammen mit einem ungläubigen Lachen spiegeln sich nun gleichzeitig auf dem Gesicht meiner Freundin wieder. »Wie? Also...ich verstehe nicht ganz. Was macht er denn dann hier?«
»Wie wäre es,vwenn wir erstmal reinkommen. Dann erzählen wir dir alles.«
»Ja klar, kommt rein, du weißt ja, wo du alles abstellen kannst. Geh einfach schon ins Wohnzimmer. Ich komme gleich«, schickt sie uns vor und verschwindet selbst in einem anderen Raum, der Küche, wie ich weiß.
»Sie hat mich nicht begrüßt. Sie mag mich nicht«, flüstert Roy mir zu, während wir unsere Schuhe und Jacken ausziehen.
»Sharon begrüßt Leute grundsätzlich nicht wirklich. Ist für sie alles nur unnötiges, wie sie es ausdrückt, Höflichkeitsfloskelgehabe. Außerdem kennt sie dich mal gerade zwei Minuten.«
Roy wirkt trotzdem skeptisch und folgt mir ins Wohnzimmer, das aus einer kleinen Dreimanncouch plus zugehörigem Kaffeetisch, einem relativ alten Fernseher, ein paar Pflanzen und einem Bücherregal besteht.
»Trinkt dein Sunnyboy Kaffee?«
»Ja.«
»Für dich ein Kakao?«
»Gerne.«
Ein paar Minuten später kehrt Sharon mit drei dampfenden Tassen aus der Küche zurück und stellt sie vor uns auf dem kleinen Tisch ab, lässt sich neben mich plumpsen. »Ist das das Mitbringsel für mich?«, fragt sie anschließend freudig und deutet auf das eingepackte Geschenk, das ich neben den Tisch gestellt habe.
»Ja, ist es. Aber du bekommst es noch nicht jetzt. Mein Freund macht sich nämlich schon ganz große Sorgen, dass du ihn nicht leiden könntest, weil du kaum mit ihm redest.« Dafür ernte ich einen Tritt von rechts. Beleidigt reibe ich mir das Schienbein. »Ist doch wahr.«
»Tja, wer weiß, wer weiß«, feixt die Brünette und nippt an ihrem Kaffee. »Dann erzählt mal.«
»Ich finde, du kannst ihr die Geschichte erzählen. Schließlich musste ich mir gestern schon den Mund fusselig reden, um den Ansprüchen meiner detailgierigen Eltern gerecht zu werden«, beschließe ich kurzerhand und lenke Sharons Aufmerksamkeit auf den momentan sehr schüchternen Blondschopf.
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Linkshänder küssen besser ✔
Romance»Wo bliebe denn das Abenteuer, wenn das Leben einem keine Steine in den Weg räumen würde?« Als Annie ihren Roadtrip quer durch die USA startet, hat sie nicht damit gerechnet, dass in Dallas ihre Klimaanlage ausfallen würde und ihr Wohnmobil ab sofor...