Prolog

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Der Regen prasselte auf Taos Fell nieder, welches dadurch komplett durchnässte. Äste schlugen in sein Gesicht und schnitten tiefe Wunden. Donnergrollen durchbrach die Stille und Blitze erhellten die Nacht. Das Schauspiel brannte sich in seine Augen. Er war wie paralysiert und hatte nur das Ziel vor Augen. Die breite Straße, die sie retten würde. So schnell seine Beine ihn trugen hetzte er durch die stürmische Nacht. Direkt neben ihm sein bester Freund Kai und links von ihm dessen Bruder Sehun. Sie wollten einfach nur weg von diesem Ort, von diesen schrecklichen Erinnerungen. Weg von dem Rudelanführer. Tao spürte den warmen Atmen seiner Verfolger im Nacken, welcher in der kalten Nacht gut sichtbar war. Er blickte nur kurz nach Hinten, um sicher zu gehen, dass der Anstand zwischen ihm und dem Verfolger groß genug war, denn er wusste, wenn er sich nach hinten wendete, würde er Tempo verlieren. Vielleicht auch so viel Tempo, dass sie ihn erwischen und zur Strecke bringen. Ihre zornigen Augen und ihre fleschenden Zähne boten sich Tao da und bei nahe hätte sie einen seiner Hinterläufer erwischt, doch Tao konnte sein Bein noch reflexartig wegziehen. Ihr Ziel war nicht mehr weit entfernt. Das Licht der vierspurigen Straße war schon durch das Geäst zu sehen. Die Abgase brannten in Taos Nase. Dahinter verbarg sich die Freiheit, denn hier endete das Teretorium des Rudels. Der Verfolger würden aufhören sie zu verfolgen. An der Straße blieben sie kurz stehen, dann rannte Kai zuerst über die Straße und brachte sich gegenüber in Sicherheit. Tao wollte nun folgen, doch wurde plötzlich von seinen Pfoten gerissen. Der Anführer presste ihn zu Boden und spielte mit seinen Krallen. Sie leuchteten bedrohlich im Mondschein. Tao kannte die Gefahr dieser Krallen. Wunden dieser Krallen würden nicht heilen, trotz der Kräfte des Wolfes. Die Angst hätte in Taos Gesicht geschrieben sein sollen, doch die hatte er nicht. Er war bereit zu gehen. Bereit dieses Welt zu verlassen. Mit dem Gewissen Kai und Sehun das Leben gerettet zu haben. Dafür wäre es wert zu sterben. Er schloss seine Augen und lag entspannt auf dem Boden. Dies iritierte den Anführer zwar, hielt ihn aber nicht davon ab Tao den Gar auszumachen. Er hob grade seine Pranke, als Sehun zur Rettung kam. Er schubste ihn von Tao weg und drückte ihn rebellisch zu Boden.
"Lauf Tao! Geh und beschütze Kai. Ich werde nachkommen." schrie Sehun. Tao gehorchte dem viel älteren Bruder Kais und setzte seine geschwächten Gliedmaßen in Schwung.  In der Mitte der Straße blickte er zurück und sah Sehun blutend am Boden. Seine Brust war aufgerissen. Es wäre ja kein Problem, wenn es nicht jene Krallen gewesen wären. Tao stand wie versteinert da. Er merkte gar nicht, dass sich stark hupend ein Auto nährte. Er erschrak als die Scheinwerfer ihn blendeten und rannte panisch zu Kai. Erschöpfte setzte er sich neben ihn und atmete schwer aus.
"Wo ist Sehun?" fragte Kai aufdringlich nach und wippt dabei nervös auf seinen Pfoten hin und her.
"Er wird nachkommen. Er holt uns einen Vorsprung" erklärte Tao. Ihm war bewusst, dass das eine Lüge war. Aber er wusste auch, dass Kai die Wahrheit nicht ertragen könnte. Doch er hoffte, dass Sehun nicht tod war. Vielleicht war der Anführer gnädig und ließ die Wunde heilen und Sehun wieder Mitglied des Rudels sein. Doch das war zu unwahrscheinlich, um jemals wahr zu werden. Tao nickte kurz in Richtung Wald, dann rannten beide in die Nacht hinein.

Korean WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt