Von Dates und Wichtigtuern

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Am nächsten Morgen erwachte Maurice früh. Er hatte gut geschlafen, wenn auch kurz. Noch in seinem Traum schwelgend, begann er aufzustehen. Dümmlich vor sich hin grinsend zog er seine Klamotten an und machte sich frisch. ,,Zum Teufel mit dir, warum bist du so früh wach?!", stöhnte Ori wütend und streckte sich. ,,Was grinst du denn so blöd?", fügte er noch hinzu, als er Maurice' Gesicht ansah. ,,Ich grinse doch gar nicht!", erwiderte dieser schnell und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. ,,Ja klar, und ich bin die Kaiserin von China, schon gecheckt.", meinte Ori sarkastisch und rappelte sich auf. Doch Maurice konnte nicht anders, als wieder zu lächeln, als er an letzte Nacht dachte und wie schüchtern sein Hauptmann gewesen war. Ganz anders als im Training. Was ist los mit dir Maurice, du solltest dich auf die wesentlichen Tatsachen konzentrieren! Du bist nicht hier um mit gutaussehenden Kommandanten zu flirten! Bei diesen Gedanken spürte er die Hitze in seine Wangen aufsteigen. Er musste dringend frische Luft schnappen. ,,Ich gehe jetzt frühstücken und nach Palle und Manu Ausschau halten. Bis später!", verabschiedete er sich von Ori, der schon wieder dabei war einzuschlafen. ,,Natürlich, pass' auf dich auf, Mäuschen.", hörte er diesen noch säuseln. Belustigt schüttelte er den Kopf, bevor er aus seinem Zelt trat und genau in die Person krachte, an die er bis gerade eben noch gedacht hatte. ,,Oh, 'Tschuldigung Hauptmann, ich habe Sie gar nicht gesehen!", fing Maurice sofort an, sich zu entschuldigen. ,,Waren wir nicht gestern noch beim du?", entgegnete dieser und lächelte charmant. ,,Oh doch klar, Verzeihung, ähm, also...", stotterte Maurice drauf los, doch Zombey unterbrach ihn:,,Und, vielleicht heute Zeit für ein Tässchen Tee?" Fassungslos sah Maurice ihn an. Er hatte zwar auf eine zweite Einladung gehofft, doch so früh hatte er sie nicht erwartet. ,,Ähm, ja gerne.", sagte er sprachlos. ,,Okay, dann heute Abend, bei mir im Zelt nach dem Training?", fragte Zombey nochmal nach und Maurice nickte. ,,Okay, ich freu mich, bis gleich!", sagte der Hauptmann darauf und ging mit federnden Schritten und einem breiten Grinsen davon. ,,Bis gleich.", murmelte Maurice mehr zu sich selbst, als zu irgendeinem anderen. Und überglücklich begann auch er zu lächeln.

,,Hallo Maudado! Weißt du, was heute mit dem Kommandanten los ist? Er wirkt so glücklich. Er ist mir eben begegnet und sah so aus, als hätte er eine ganze Herde Einhörner zum Frühstück gegessen.", begrüßte Manu ihn, als er sich zu ihm an den Frühstückstisch setzte. Dieser lief wieder rot an und sah auf seinen Teller hinab. Misstrauisch sah Manuel ihn an. ,,Maudado?", fragte er schelmisch und begann zu grinsen. ,,Naja, also...es ist bestimmt nicht deswegen oder so, wahrscheinlich ist es was anderes, ich meine-" ,,Jetzt sag' schon!", drängte Manu und unterbrach Maurice. ,,Also, er hat mich heute Abend zum Tee trinken eingeladen. Aber wahrscheinlich hat es einen anderen Grund-" ,,Was? Und das erzählst du mir erst jetzt?", sagte Manu vorwurfsvoll, grinste jedoch dabei. Maudado wurde noch eine Spur rötlicher im Gesicht. ,,Aber es war klar, seit eurem Kampf ist da so eine gewisse Chemie zwischen euch.", redete er weiter. ,,Meinst du wirklich?", fragte Maurice. ,,Ja, man hat richtig das Knistern gespürt-warte! Bist du etwa...also, du weißt schon, in ihn verliebt?", Manu wurde plötzlich ganz ernst. Wenn es eine Farbe roter als rot gäbe, so würde man mit dieser nun Maudados Gesichtsfarbe beschreiben. ,,Also, ich weiß nicht. Ich mag ihn schon irgendwie.", murmelte dieser und blickte wieder stur auf seinen Teller. Manu grinste noch breiter als zuvor. ,,Hey, was ist los?", kam es von hinten und Paluten gesellte sich zu ihnen. ,,Oh, Palle! Maudado und der Hauptmann haben ein Date!", erzählte der Langhaarige. ,,Es ist kein Date! Wir trinken nur Tee zusammen!", warf Maudado ein. ,,Was?! Und wie kam das?", fragte dieser stattdessen weiter. ,,Ach, du hast die beiden doch bei ihrem Kampf gesehen. Da hat es gefunkt!", meinte Manu. ,,Stimmt! Das war ja richtig intensiv gewesen!", sagte Paluten. ,,Leute das Training fängt gleich an, wollen wir nicht schon mal rüber gehen?", unterbrach Maurice die Unterhaltung der beiden. ,,Du hast recht!", stimmte Manuel zu. ,,Ich hab doch noch gar nichts gegessen!", empörte sich Palle. ,,Brauchst du auch nicht, du Fettsack.", kam es von Manuel, bevor dieser losrannte. ,,Na warte!", hörte Maurice nur noch das Knurren von Paluten, bevor dieser ihm hinterher sprintete.

Das Training verlief ruhig. Soweit ein Training ruhig verlaufen konnte. Devillius schlich zwischen den einzelnen Kämpfern umher, bemägelte jede Kleinigkeit, die er fand und wurde Maurice von Minute zu Minute unsympathischer. Auch die übrigen Rekruten warfen ihm immer missfälligere Blicke zu, was dieser sofort als Beschwerde bei Zombey einreichte und auf Unprofessionalität hinweiste. ,,Wie soll dieser Haufen Idioten bitteschön gegen die Mataner kämpfen können? Die fallen ja beim nächsten Windstoß um!", rief er theatralisch aus. Während die Kämpfer missbilligend zu dem Berater des Kaisers sahen, ging Zombey durch die Reihen, half, wo er konnte, und beschwichtigte hier und dort ein paar beleidigte Rekruten.

Doch auch Ori bekam die Worte von Devillius mit und ärgerte sich über diesen Wichtigtuer. Wenn der nicht bald den Stock aus seinem Allerwertesten zieht und die Gruppe losschickt, dann wird dieses Lager hier aufgelöst und Maurice wird mit ewiger Schande leben müssen. Denn solche Lager werden nur aufgelöst, wenn die Kämpfer wirklich zu nichts taugen. Und sowas spricht sich schnell rum. Dann wäre nicht nur Maurice' Ruf unten durch, sondern auch vor allem seiner. Die anderen Lichtwesen würden ihn verhöhnen und auslachen dafür, dass er so lange auf der faulen Haut gelegen hatte und es nun nicht mal schaffte, einen anständigen Krieger aus Maurice zu machen. Am Ende würde er noch als echte Katze leben müssen! Das wollte er sich gar nicht vorstellen. Du diese Schmalzlocke schien den Hauptmann einfach nicht zu mögen. Wieso muss ausgerechnet dieser Nichtskönner am Hebel sitzen und entscheiden, ob die Truppe nun losziehen darf, oder nicht? Der würde doch wohl nicht seine Pläne durchkreuzen! Nein...aber, wenn nicht bald mal etwas geschehen würde, dann wäre es zu spät! Könnte nicht irgendwas passieren, dass den Kotzbrocken umstimmen könnte? Denn von alleine würde der die Gruppe, egal wie fähig sie auch sein mag, niemals losschicken. Es müsste etwas passieren und Ori wusste auch schon ganz genau was. Ohja, heute Nacht, würde er handeln.

Auf dass nichts schiefgehen werde!

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Hallihallo!

Hilfe ist das lange her! Aber jetzt geht es weiter!

Und dafür möchte ich nochmal Tasja, ihrem Bruder und Vater danken, die mir geholfen haben, meinen Labtop wieder zum Laufen zu bringen. Das ist übrigens auch der Grund, warum so lange nichts kam! Ein dreifaches Yolomaudadolo auf die drei! Vielen Dank!

Lg Kiki

Zomdado-Story | ReflectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt