Von Aufbrüchen und nassen Freunden

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Der nächste Morgen begann ziemlich plötzlich für Maurice. Woran das lag? Nun ja, wenn ein volkommen aufgebrachter Devillius in dein, oder besser gesagt ins das Zelt deines Hauptmanns stürmt, mit einem Stück Pergament in der Hand herum fuchtelt und wie wild eben genannten Hauptmann anbrüllt, dass man an der Ostfront gebraucht wird, dann würde Maurice das als ein plötzliches Aufwachen beschreiben. Aber vielleicht wacht ja einer von euch jeden Tag so auf, wer weiß.

Total verwirrt richtete Maurice seine Kleidung und versuchte einen halbwegs kompetenten Eindruck zumachen, obwohl er vor Müdigkeit kaum ein Auge offen halten konnte. ,,Maudado, würdest du bitte aufstehen und die anderen wecken. Wir brechen auf.", befahl sein Kommandant ihm. Maurice nickte nur und torkelte aus dem Zelt, immer noch ziemlich konfus. Dennoch nahm er den Befehl wahr, den er gerade entgegen genommen hatte, und der ungefähr das einzige war, das er sicher verstanden hatte. Also lief er von Zelt zu Zelt und weckte seine Kameraden, die davon alles andere als begeistert waren. ,,Man Maudado, weißt du wie früh es ist?", maulte Manuel, als er zu dessen und Palutens Zelt kam. ,,Zu früh.", entgegnete Paluten und ließ Maudado so erst gar nicht zu Wort kommen. ,,Was ist denn überhaupt los?", gähnte er dann und streckte sich. ,,Wenn ich ehrlich bin, dann hab' ich selbst keine Ahnung. Ich hab geschlafen und dann kam Devillius, ihr wisst schon, das Anhängsel von Zombey, ins Zelt und hat irgendwas geschrien und-" ,,Moment,  was hat die Schmalzlocke denn in deinem Zelt verloren?", unterbrach Paluten ihn. ,,Ich war ja nicht bei mir, sondern bei Zombey-" ,,Du hast bei ihm geschlafen?!" Manu schien plötzlich hellwach. ,,Oh...",  wurde sich Maurice dessen erst jetzt bewusst und lief rot an. In der ganzen Hektik war ihm das gar nicht aufgefallen. ,,Ich hab doch gesagt, da läuft was!", rief Manuel aus und lachte wie bescheuert, was Maudados Röte nicht gerade gut tat. Auch Paluten begann zu grinsen. ,,Jetzt hört doch auf ihr beide! Erstens läuft da nichts, und zweitens solltet ihr jetzt endlich mal aufstehen. Wir werden nämlich aufbrechen, soweit ich das verstanden habe.", unterbrach der Blonde die beiden. ,,Du meine Güte, eine Schocknachricht nach der anderen.", kicherte Paluten, doch fing tatsächlich an, sich fertig zu machen. ,,Und ich dachte, das Anhängsel würde uns niemals losschicken." ,,Woher kam wohl der Sinneswandel?" Das konnte nur Ori beantworten.

Die Nachricht, dass es jetzt tatsächlich in den Kampf ging, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde von allen mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Zum einen waren sie froh endlich aus dieser Oase der Langeweile zu entkommen, zum anderen war es immer noch ein Krieg, der vielleicht Tote kosten würde. Auch Maurice machte sich Sorgen, doch Ori war siegesgewiss. ,,Mach' dir keine Sorgen, Kindchen. Übermorgen kehre ich mit einer großen goldenen Trophähe zurück in die Welt der Lichtwesen, wo sie mich gebührend empfangen werden und du kannst zu Hause wieder dein Bett hüten. Glaub' mir, mit meiner Hilfe, kann dir nichts passieren!", redete er auf ihn ein. Hoffentlich behält er recht, dachte sich Maurice. Hoffentlich...

Und am selben Tage noch wurde das Lager abgerissen, die nötigsten Sachen zusammengepackt und Maudados Pferd bekam die ehrenvolle Aufgabe, den Wagen mit den Waffen zu ziehen. Es ging los. Richtung Osten. 

Während des Weges klärte der Kommandant seine Soldaten über das Schreiben seines Vaters auf und das Eile geboten wäre und Ori lachte sich eingekuschelt und versteckt in Maudados Kaputze ins Fäustchen, wovon dieser aber gar nichts mitbekam. Vielmehr suchte dieser die Nähe seines Hauptmannes, um sich bei diesem zu entschuldigen, dass er die Nacht in seinem Bett verbracht hatte. ,,Ähm, Zombey?", fragte er zögerlich, als er ihn etwas abseits der Gruppe erwischte. ,,Oh, Maudado. Tut mir Leid, dass du heute morgen so früh geweckt wurdest, aber Devillius kam einfach herein geplatzt.", entschuldigte sich dieser. ,,Nein, ähm, kein Problem, also, ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut, dass ich einfach in deinem Bett eingeschlafen bin. Das war unhöflich.", meinte Maudado und sah peinlich berührt zu Boden. ,,Ach, das macht doch nichts. Wir sind ja Freunde, oder?", winkte der Kommandant ab und sah ihn hoffnungsvoll an. ,,Ja, gerne.", antwortete Maurice und lächelte. Schüchtern wollte Zombey gerade seine Hand ergreifen, als ein lautes "Platsch" zu hören war. ,,Man Manu, du Arsch!", fluchte Paluten, der von eben diesem wohl gerade in einen Teich geschubst worden war. ,,Hast du verdient.", meinte dieser und streckte ihm provokant die Zunge raus. ,,Dann hilf mir wenigstens raus", jammerte Paluten und streckte seine Hand aus. ,,Na gut", erbarmte sich Manuel und nahm die Hand entgegen. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn Paluten hatte alles andere vor, als herauszuklettern, sondern zog seinen besten Freund geradewegs mit in den Teich. ,,Du bist so ein Haufen Kott!", lachte der Langhaarige, als er wieder auftauchte. ,,Aber du erst!", gab Paluten zurück. Maurice, der dem Schauspiel amüsiert zugesehen hatte, wollte den beiden raushelfen, da es doch recht kalt war, als sich ein Kribbeln in seinem Arm bemerkbar machte. Seine Magie wollte raus! Wieso jetzt? Sonst geschah das doch immer nachts! Panisch sah er sich um. Da, ein Wald! Wie von der Tarantel gestochen raste er auf diesen zu, und bemerkte, wie sich seine Sicht zu ändern begann. Mist, Mist, Mist! Schneller! Bevor sein Arm komplett zu leuchten begann, konnte er sich hinter ein Gebüsch flüchten. Erleichtert atmete er aus. Das war knapp! Ein paar Sekunden ließ er seine Magie toben und sah alles an, was sich um ihn herum befand. Zombey würde gleich nach ihm gucken kommen. ,,Ori, was soll ich tun. Zombey kommt gleich und meine Magie-Sie will einfach raus!", fragte Maudado verzweifelt und wieder mit ansteigender Panik in der Stimme. ,,Mein Gott, hast du denn gar nichts von mir gelernt? Du beherrschst die Magie, nicht andersherum. Fang sie halt ein und lass sie wann anders raus.", zischte Ori aus seiner Kapuze heraus. ,,Und jetzt lass' mich weiter schlafen!", murrte er. Okay, fang sie einfach ein. Konzentration. Das konnte ja wohl nicht so schwer sein. Und tatsächlich funktionierte es. Die Magie floss in seinen Körper zurück und man sah keine Spur mehr, dass hier irgendetwas vorgefallen war. Gut gelaunt und überrascht, dass das so gut geklappt hatte, richtete Maurice sich auf und kehrte zu den anderen zurück, wobei er Zombey in die Arme lief, der ihn besorgt fragte, wo er denn so plötzlich hin war. Doch Maurice lächelte nur.

Fast war alles schief gelaufen. Aber nur fast. Und mit dem Wissen, dass er nun entscheiden konnte, was schief läuft und was nicht, gesellte sich Maurice zu seinen plitschnassen Freunden.

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Hallo?

Ja guuut, es ist Ewigkeiten her, ich weiß. Und es tut mir Leid. Aber jetzt habe ich mein Leben wieder im Griff und es geht weiter! Wirklich, es tut mir unfassbar Leid. Wenn man schon so wenige Leser hat, dann sollte man dieses wenigstens den Gefallen tun, regelmäßig zu uploaden. Und das habe ich nicht geschafft. 'Tschuldigung.

Ich hoffe doch, euch trotzdem wieder hier begrüßen zu dürfen, mit einem kräftigen YOLOMAUDA

Zomdado-Story | ReflectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt