¤Yoonmin¤

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Jimin Pov

Er weiß, dass ich ihn beobachte und trotzdem wischt er die Tafel, während er so tut als würde ich nicht im Türrahmen stehen und ihn dabei beobachten.

Seit einigen Tagen schon versuche ich Jungkook in ein Gespräch zu verwickeln, aber er blockt vollkommen ab. Alles was von ihm ab und zu kommt ist ein kleines schnauben oder ein 'Hau ab'.

Verübeln kann ich ihm das nicht, immerhin habe ich ihm das ganze letzte Jahr, die ganze elfte Klasse zur Hölle gemacht.

Er fragt nicht nach einem Grund, nicht nach einem warum für alles, was ich getan habe oder für mein plötzlich wie ausgewechseltes Verhalten. Es interessiert ihn nicht einmal.

Um ehrlich zu sein habe ich nicht mal einen richtigen Grund für den Mist den ich abgezogen habe und es macht mich wahrscheinlich zu einem noch schlechteren Menschen, das ich mir denke, dass ich niemals aufgehört hätte wenn nicht der Vorfall mit meiner Schwester gewesen wäre.

Meine Mutter ist Lehrerin an einer Schule außerhalb der Stadt, mein Vater ist Soldat und gerade nicht einmal im Land, weswegen ich mich häufig um Boyoung kümmern muss. 

Sie bedeutet mir mehr als alles andere auf der Welt. Obwohl... Da ist noch eine andere Person mit der ich viel mehr Zeit verbringe als mit Boyoung und von der ich behaupten würde, dass sie der ganze Inhalt meines Lebens ist.

Aber meine kleine Schwester bedeutet mir trotzdem viel und ein simples 'Danke' reicht nicht um dem Jungen, der ihr das Leben gerettet hat zu zeigen wie viel mir das bedeutet. Das wird wahrscheinlich eine lange Reise, aber ich habe ein ganz klares Ziel.

"Du möchtest dich wirklich mit ihm anfreunden?"

Ich muss Lächeln, als die mir so bekannte und von mir so geliebte Stimme ertönt. Woher wusste ich das er auftauchen würde? Vielleicht weil er es in den letzten Tagen in solchen Situationen häufig getan hat.

Er hat bemerkt, wie ich ihn in den Pausen immer wieder aufsuche und versuche Gespräche aufzubauen, denn die sind nötig für eine gesunde Beziehung, egal welche.

"Ich gebe nicht auf."

Jungkook sieht kurz zu uns rüber und obwohl ich ihn nicht sehen kann, bin ich mir sicher das Yoongi hinter mir ihm Blicke zuwirft, die selbst einem Bullen Angst einjagen würden.

"Du klingst wie ein krankes Mädchen, das ihren Schwarm stalkt." 

Es ist faszinierend, das muss ich schon sagen, wie ich, obwohl ich ihn nicht sehe, weiß wie Yoongi gerade guckt, wie er steht und mit welchen Gesten er arbeitet. Ich kenne ihn inn und auswendig.

"Jungkook ist nicht mein Schwarm, das ist jemand anderes."

Er schnalzt mit der Zunge und ich weiß genau, dass er gerade sie Arme vor der Brust verschränkt und sich an die Schließfächer gelehnt hat. Das tut Yoongi immer, wenn er versucht sich nicht anmerken zu lassen was gerade in ihm vorgeht.

Ich lache und winke Jungkook zum Abschied zu als er mich kurz ansieht. Dann vergrabe ich die Hände in den Hosentaschen und drehe mich zu ihm um.

"Da ist jemand eifersüchtig."

Selbst wenn ich wollte, ich hätte mir das Grinsen in meinem Gesicht mit aller Mühe nicht verkneifen können. Wenn ich könnte, würde ich ihn jetzt sofort mit seinem ganzen Körper gegen das Schließfach pressen, aber es wimmelt nur so von Schülern in diesem Gebäude und wer weiß, wann einer von ihnen in diesen Flur kommt.

"Auf Jungkook? Nicht wirklich."

Er schiebt seine Unterlippe leicht nach vorne, seine Augenlider flattern etwas, man bemerkt es nur wenn man ganz nah bei ihm steht, aber das sind alles Anzeichen dafür das er lügt.

Wie kann ein Mensch nur so süß sein und es nicht einmal wissen?

Die Beziehung zwischen mir und Yoongi läuft bereits seit der neunten Klasse. Damals fing es mit einem Kuss an, weil Yoongi ausprobieren wollte wie es ist einen Jungen zu küssen.

Keiner von uns hätte erwartet, dass das ganze solche Ausmaße annehmen würde, dass wir uns wirklich ineinander verlieben würden.

Obwohl wir glücklich sind und bis jetzt auch mit keinem großen Drama zu kämpfen hatten, hielten wir es für das beste unsere Beziehung geheim zu halten. Sowohl vor unseren Eltern, als auch vor den Leuten an dieser Schule.

Wir haben uns darauf geeinigt, das wir das ganze auf uns zukommen lassen. Wer weiß, vielleicht werden wir in einigen Jahren soweit sein unsere Liebe auch offen ausleben zu können.

Homosexualität ist kein so großes Problem mehr wie früher und doch können Menschen gemein und verletzend sein. Ich tue das nicht meinetwegen, sondern weil ich nicht möchte das Yoongi sieht wie grauenhaft diese Welt und die Menschen, die sie bewohnen sein können.

"Yoongi."

"Hm."

Er sieht mich nach wie vor nicht an, seine Augen fixieren sich an alles, was sich in diesem Flur befinden, seien es nun die uninteressanten Schlösser an den Schließfächern oder die Fliesen. Alles scheint für ihn von mehr Bedeutung als ich, aber das ist nun mal seine Art.

Yoongi ist schlecht darin seine Gefühle auszudrücken, er versteckt sie gerne hinter einer Maske aus Desinteresse und Arroganz.

Aber das macht mir nichts, solange ich hinter diese Maske sehen kann, denn die Person die dahinter steckt ist wundervoller als jede die ich zuvor kennengelernt habe.

"Ich liebe dich", sage ich und verschränke unsere Finger ineinander ohne zuerst sicher zu gehen, das niemand uns sieht. Es wäre mir für den Moment mehr als egal.

"Ist mir egal."

"Wenn es dir egal ist, dann kommst du auch sicher nicht in die Kabine, in der wir uns immer aufhalten." Lächelnd löse ich unsere Finger wieder voneinander und zeige auf meinen Schritt um es ihm verständlicher zu machen.

"Wer würde da schon hingehen!", schreit er mir hinterher, aber ich schüttle nur lachend den Kopf.

Ich weiß wer würde und ich weiß wer wird.




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Das war's mit der Lesenacht, ich hoffe sie war nicht allzu langweilig, es gab ja nicht so viele Vkook Momente 😅

Aber noch mal zu dem Grund für das ganze, nämlich meinem Danke, an jeden von euch ❤❤❤❤❤❤❤❤

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