Nach der Trennung meiner Eltern dauerte es nicht sonderlich lange, bis wir auszogen. Für mich war klar das ich mit meiner Mutter ging. Die neue Wohnung war nur zwei Straßen entfernt, somit änderte sich der Wohnort nicht.
Wochenlang tapezierten wir die neue Wohnung und richteten sie uns ein. Ich bekam ein neues Zimmer, ganz in grün. Meiner derzeitigen Lieblingsfarbe.
Die Wohnung war recht klein, wir waren ja auch nur zu zweit, aber ich mochte sie.Aber es fing an, mir schlechter zu gehen.
Ich kam in die weiterführende Schule, Schulwechsel auf den Gymnasialzweig. Es war klar das ich aufs Gymnasium gehen würde, denn ich war sehr gut in der Schule und alle Lehrer rieten uns dazu. Aber auch dort verpasste ich die Chance Anschluss zu finden. So wie ich sie immer verpasst hatte weil ich zu schüchtern war und kaum Selbstbewusstsein hatte. Es bildeten sich Grüppchen und es dauerte nicht lange bis ich jede Pause ganz allein verbrachte.Meine Mutter musste von Halb- auf eine Vollzeit Arbeitsstelle umsteigen denn wir hatten nicht viel Geld. Als selbst das nicht mehr reichte nahm sie auch noch einen Putzjob an um uns über die Runden zu kriegen. Mir hat es nie an irgendetwas gefehlt, ich hatte Klamotten, genügend zu essen und merkte nicht viel davon das wir wenig Geld hatten. Meine Mutter steckte immer zurück um mir ein gutes Leben zu ermöglichen und schuftete bis sie komplett am Ende war. Zusätzlich dazu gestaltete sie das jährliche Kinderfest in unserem Dorf zusammen mit der Mutter meiner damals besten Freundin. Ich war sehr viel alleine. Mittags aß ich meist bei meiner Oma zu Mittag. Zusätzlich gab es ständig Streit denn ich war total Lärmempfindlich. Sobald die Heizung nachts rauschte oder der Trockner im Waschkeller lief, dreht ich komplett durch, hatte Heulanfälle und schlief die ganze Nacht nicht. Ich bekam regelrecht Panik wenn ich merkte das der Trockner lief oder meine Mutter abends Besuch bekam.
Ich fing an immer mehr und mehr zu essen. Und ich nahm permanent an Gewicht zu. Fast jede Woche mussten wir neue Hosen kaufen, da ich bald in keine meiner Klamotten mehr passte. Zu dem Zeitpunkt machte mir das aber nicht wirklich viel aus.
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《Schattenkind.》
Short Story"Los,sofort! Wir brauchen Hilfe hier!! Patientin ist kollabiert!", schreit eine Schwester die neben mir hockt. Ich liege auf dem Boden des Krankenhausflurs mit meinen 36kg Körpergewicht.. Warum bin ich hier? Warum bin ich hier, wenn alles nur noch s...